Diese Form der Bewirtschaftung funktionierte jahrhundertelang und war lediglich eingeschränkt durch den Umstand, dass viele Menschen in der warmen Jahreszeit außerhalb des Tales ihrem Broterwerb nachgehen mussten und somit vor allem die weibliche Bevölkerung zurückließen, die diese Dreistufenwirtschaft aufrechtzuerhalten hatte. Ein tiefgreifender Wandel erfolgte im 20. Jahrhundert: Zum einen sollte die Landwirtschaft durch neue Erwerbszweige, die sich in der Nutzung der Wasserkraft und im aufkommenden Fremdenverkehr boten, stetig und statistisch deutlich belegt an Bedeutung verlieren. Und auf der anderen Seite machte auch die Landwirtschaft selbst einen grundlegenden Wandel mit, welcher innerhalb kürzester Zeit einen gewaltigen Technisierungsschub verbunden mit Zeitersparnis und Verkürzung der Wege mit sich brachte. Weniger Landwirtschaft bedeutet, dass die landwirtschaftlichen Güter des Tales und jene der Alpen ausreichen und der Technisierungsschub sowie die Verkürzung der Wege meint, dass die noch gegebene Maisäßbewirtschaftung vom Tal aus durchgeführt werden kann.
Beide Fälle führen zum gleichen Ergebnis: Maisäße werden zunehmend nicht mehr gebraucht und somit nicht mehr bewirtschaftet. Sie fallen in der Folge zusammen und verschwinden im aufkommenden Wald. Oder: Die Lage in einer außergewöhnlichen Umgebung verbunden mit der nunmehr eingerichteten Zufahrt bedingt einen modernen Umbau, der dem neuen Zweck des Maisäß dienen: der Erholung.
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