19. Oktober 2008

Grenzgeschichte. Historisches zur Grenze im Montafon

Vortrag von Michael Kasper am Donnerstag 23.10.2008 um 19:30 Uhr in der Wintersportausstellung im alten Gemeindeamt Tschagguns


Historische Aspekte der Grenze; ihre Entwicklung, Veränderung und vor allem ihre Bedeutung für die Bevölkerung stehen im Mittelpunkt dieses Vortrages. In einem thematischen Längsschnitt werden die unterschiedliche Wahrnehmung von Grenzen im Laufe der Geschichte, die verbindenden und trennenden Aspekte, welche die Lebensräume im Umfeld der Grenze prägten sowie die mit dem Phänomen Grenze zusammenhängenden sozioökonomischen Auswirkungen beleuchtet.

Das Böse im Menschen

8. Oktober 2008

Erdverkabelung

Die Verlegung der Hochspannungsleitungen unter die Erde scheint im Montafon also wirklich ein ernsthaftes Thema zu werden. Dass die VIW sich das gerne sparen würden, ist wohl keine große Überraschung - der Firma bringt das unmittelbar in erster Linie Kosten. Fakt ist aber auch, dass die Tourismusregion Montafon durch diesen unübersehbaren Teil der "Kulturlandschaft" massiv beeinträchtigt wird. Man denke etwa nur an die Autobahnabfahrt Montafon, wo man sich in einem Hochspannungsmasten-Wald bewegt, im Hintergrund das idyllische Zementwerk. Als Urlauber/in, der/die die Berge und die Natur sucht, würde ich da nur ungern in Richtung Montafon abfahren...
Ähnliches gilt dann für das Tal selbst. Auf den Spazier- und Radwegen entlang der Ill summen nicht die Bienen, sondern surren die Hochspannungs-Leitungen... Dazu kommt dann noch der Umstand, dass die höchsten menschlichen Bauten nicht die Kirchtürme, sondern die Strommasten sind (ausser vielleicht in Gargellen, aber das ist ein anderes Thema...). Engagement und Initiative sollte man nun nicht nur von Bürgerbewegungen und direkt betroffenen Bürgermeistern erwarten, sondern vor allem vom Stand Montafon, der ja in letzter Zeit nicht unumstritten war und gerade in diesem Bereich zeigen könnnte, dass er auch Probleme lösen und die Entwicklung im Montafon positiv weiterbringen kann...


Beitrag vom 8.10.08 auf vorarlberg.orf.at.

6. Oktober 2008

Von Grenzüberschreitern und Grenzbewachern

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 19.30 Uhr in St. Gallenkirch, Hotel Vermala

Von Grenzüberschreitern und Grenzbewachern.
Eine Annäherung an das Geschäft mit der Grenze am Beispiel der Biographie Meinrad Juens

(Vortrag von MMag.a Edith Hessenberger)


Das sagenumwobene Schmugglerwesen wird heute stark romantisiert. Edith Hessenberger (Ethnologin und Kuratorin der Ausstellung im Montafoner Heimatmuseum) lädt zu einem Blick hinter die Kulissen ein: Wer waren Schmuggler? Wie sah ihr Alltag aus? Und welchen Stellenwert hatte das Schmuggeln wirklich für die Montafoner? Mit der Biographie Meinrad Juens, der in der NS-Zeit auch zahlreiche Flüchtlinge in die Schweiz geleitet hat, wird nicht nur ein interessanter Aspekt, sondern eine besonders beeindruckende Persönlichkeit der Montafoner Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung "Grenzüberschreitungen" im Montafoner Heimatmuseum Schruns (die noch bis zum 26. Oktober geöffnet ist und ab 14. November im Museum Rosengarten in Grüsch zu sehen ist).


Zwangsarbeit in Vorarlberg am Beispiel der Illwerke

Diesen Freitag wird die 2005 abgeschlossene und bisher nicht veröffentlichte Dissertation zum Thema "Zwangsarbeit in Vorarlberg am Beispiel der Illwerke" im Rahmen der Ausstellung "Grenzüberschreitungen - Von Schmugglern, Schleppern, Flüchtlingen" erstmals in Vorarlberg der Öffentlichkeit präsentiert. Nach den teilweise hitzig geführten Diskussionen um die Zugänglichkeit der Arbeit (die erst im Frühjahr 2008 im Vorarlberger Landesarchiv zur Einsichtnahme hinterlegt wurde und bis dahin gesperrt war) sowie deren Qualität (die von Historikern der Malingesellschaft in Frage gestellt wurde) kann mit Spannung die Präsentation mit anschließender Diskussion in Gaschurn erwartet werden. Es ist zu hoffen, dass sich auch die Kritiker ins innere Montafon begeben und dort mit dem Autor einen fachlichen Disput führen werden...

Ausschreibungstext zum Vortrag von Dr. Jens Gassmann am 10.10.08 um 19:30 im Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn:

"Die Geschichte der montanen Baustellen der Vorarlberger Illwerke während der Zeit des Nationalsozialismus sorgten in den vergangenen Jahren häufig für wissenschaftliche aber auch emotionale Dispute. Ihrer Verpflichtung zur Aufklärung nachkommend, haben die Vorarlberger Illwerke AG im Rahmen einer Dissertation die Aufarbeitung dieses Kapitels der Firmengeschichte in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist eine nicht alltägliche Dissertation, welche beides, Mikrokosmos wie Makrokosmos dieser Zeit, in einem synchronen wie diachronen Schnitt beleuchtet. Nicht nur die Politik der Elektrizitätswirtschaft auf Reichsebene, sondern auch die ganz alltägliche Geschichte des Fremdarbeiters auf der Baustelle, seine Lebensumstände, Versorgungssituation werden beleuchtet und vorgestellt.

Schwerpunkt dieses ersten, für die breite Öffentlichkeit zugänglichen, Vortrages bildet die soziale Situation unter der Fokussierung Fremd sein, an der Grenze leben und davon nichts wissen!?"