23. Januar 2009

Infoblatt Montafoner Museen

Der Obmann des Heimatschutzvereins Montafon berichtet im neuesten Infoblatt:


"Das Vereinsjahr 2009 hat begonnen und ich möchte Ihnen dazu die besten Wünsche vermitteln! 2008 stand neben dem Anspruch, die laufenden Projekte fortzusetzen, ganz im Zeichen der talweiten Ausdehnung der Aktivitäten. Der Verein bemühte sich 2008 um mehr Veranstaltungen außerhalb des Heimatmuseums, was sich auf die Besucherzahlen wie folgt niederschlug: Während das Montafoner Heimatmuseum diesmal etwa 10.200 Menschen besuchten (Vorjahr 12.000) konnten die Museen und der Verein insgesamt mehr als 18.000 Menschen erreichen (Vorjahr 17.500). Wie wichtig Veranstaltungen sind, zeigt der Umstand, dass mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher den Einladungen der rund 270 Veranstaltungen und Führungen folgten.


Im Mittelpunkt der Ausstellungstätigkeit stand das Thema „Grenzüberschreitungen“, das von Edith Hessenberger kuratiert und von einer umfangreichen Publikation begleitet wurde. Projekte zur Archäologie, Bergbaugeschichte, Via-Valtellina, Kulturlandschaft im Allgemeinen, Maisäßlandschaft im Besonderen, Montafonertracht, Archivierung (Fotos, ZeitzeugInnen, Kulturgüter), zu Themenwegen sowie zu weiteren Aspekten der Zeitgeschichte konnten teilweise sehr erfolgreich weiter geführt werden. Mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgten für die Umsetzung des Programms, alle Veranstaltungen, Arbeitsgruppen und Projekte zusammengezählt waren etwa 130 Menschen für die Sache des Heimatschutzvereins Montafon und die Montafoner Museen im Einsatz! Ihnen allen gebührt ein großer Dank, so wie ich mich auch bei allen 750 Mitgliedern beziehungsweise jenem großen Teil, die ihren Mitgliedsbeitrag bezahlten, bedanken möchte.


2009 sollen die laufenden Projekte fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt steht die Erweiterung der Montafoner Museen, die sich nicht nur auf den Standort Schruns, sondern auch auf die neue Außenstelle am Bartholomäberg sowie vor allem die Besetzung der für den Verein relevanten Themen im Tal konzentrieren wird. Die an fünf Orten zu sehende Ausstellung „Mensch & Berg. Die Geschichte einer leidenschaftlichen Beziehung“ wird ab Pfingsten nicht nur eines der zentralsten Themen im Leben der Montafonerinnen und Montafoner in den Mittelpunkt rücken, sondern die Ausstellungen wollen auch die Zusammenarbeit in der Region im Sinne des künftigen musealen Konzepts fördern.


Für kritische Anregungen und Ergänzungen sind wir dankbar und freuen uns schon jetzt auf die nächste Begegnung mit Ihnen in einem der Montafoner Museen oder bei einer Veranstaltung außerhalb der Museen.


Andreas Rudigier"


19. Januar 2009

Richard Beitl (1900-1982)

Donnerstag, 29. Jänner 2009,
19.15 Uhr Montafoner Heimatmuseum Schruns

Richard Beitl (1900-1982). Dichtung – Wissenschaft – Wirken für die Heimat (Ausstellungseröffnung)

Dem Volkskundeprofessor, Schriftsteller und langjährigen Schrunser Kulturreferenten Richard Beitl (1900-1982) wird die Winterausstellung im Montafoner Heimatmuseum in Schruns gewidmet. Der aus Schruns stammende Beitl war als Dozent für Volkskunde in Berlin tätig und verfasste auch heute noch gültige Publikationen. In der Nachkriegszeit setzte er sich als Schrunser Kulturreferent für den Bau der Hochjochbahn und gegen die Ableitung der Litz ins Klostertal ein und spielte eine entscheidende Rolle in der Auseinandersetzung um die Schreibweise „Montavon“. Hohe Bekanntheit erlangte er als Schriftsteller von Romanen („Angelika“, „Johringla“).

Zur Eröffnung sprechen Dr. Paul Rachbauer und Prof. Klaus Beitl.


Im März erscheint zu Richard Beitl ein Band der Montafoner Schriftenreihe, zu dem international renommierte Autorinnen und Autoren beitragen und das breite Schaffen Beitls anschaulich darlegen werden. Vorträge und Lesungen ergänzen ebenfalls im März und April das Rahmenprogramm zur Ausstellung, die bis 18. April zu sehen ist.

November 1918 in Vorarlberg

Dienstag, 27. Jänner 2009,

19.15 Uhr Schruns, Montafoner Heimatmuseum

November 1918 in Vorarlberg. Untergang und Neubeginn
(Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wanner)

Am 3. November erklärte sich Vorarlberg zum selbstständigen Staat mit einer republikanischen Verfassung, eigener Währung, einem Volksheer und einer Grenze am Arlberg. Wohin jedoch die Zukunft führen würde, wusste man nicht. Der allgemeine Trend hieß zur Schweiz! Der Referent schildert erstmals umfassend die turbulenten Monate November-Dezember 1918: die Politik, Vorarlbergs Auslandsbeziehungen, die Rollen der katholischen Kirche und der Parteien, das Leben und Leiden der sozialen Klassen und Gruppen, den starken Antisemitismus und die tristen wirtschaftlichen Verhältnisse. Es herrschte Hungersnot, die "Spanische Grippe" forderte Hunderte von Menschenleben, die einst blühende Textilindustrie lag am Boden, Tausende enttäuschter und geschundener Kriegsheimkehrer waren arbeitslos. Frauen und Kinder waren unglaublichen Belastungen ausgesetzt.