13. November 2013

Buchpräsentation: Der historische Bergbau im Montafon

Donnerstag, 21.11.2013, 19:30 Uhr
Montafoner Bergbaumuseum Silbertal

Der historische Bergbau im Montafon
Buchpräsentation mit Dr. Jochen Hofmann und Prof. Dr. Christian Wolkersdorfer


Bergbau auf Silber, Kupfer und Eisen im Montafon? Heimisches Erz zieht spätestens vom Mittelalter an bis in die Gegenwart die Menschen ins Montafon und Klostertal. Gehen Sie auf Zeitreise und sehen Sie, wie am Bartholomäberg hunderte von Bergarbeitern ihre Stollen in den Berg graben und sich die Abraumhalden über die Weideflächen erstrecken. Am Lobinger stehen Seilwinden und mit schweren Kübeln fördern die Knappen das Silber- und Kupfererz aus den Bergwerksschächten zu Tage. Auch St. Gallenkirch besitzt Kupfer- und Eisenbergwerke, während im Silbertal Klaubejungen an den Tobeln das taube Gestein vom begehrenswerten Erz trennen. Vandans wird am Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Bergbauort, als im Rellstal erneut Kupfererz gefördert wird. Und in Tschagguns steht lange Zeit ein Hüttenwerk, dessen Rauchgase durch die Talschaft ziehen. Dabei wacht über allem der Bergrichter, mit seinem Sitz in Schruns, und der Vogt im Schloss Bludenz.

Fremde kommen aus dem Wallis, aus Sachsen oder aus Schwaz in Tirol um zusammen mit den Einheimischen und als begehrte Experten das wertvolle Erz zu fördern. Sie investieren ihr Geld, ihre Arbeitskraft oder geben dem Berg ihr Leben. Fern von dem Geschehen sitzen die Machthaber in Bludenz oder Innsbruck und kontrollieren den Bergbau, bedienen sich der Gewinne die ihre Bergwerke erwirtschaften oder geben Zubuße, wo der Betrieb unrentabel ist.

Und nach getaner Arbeit? Bergwerksbesitzer und Knappen stiften sakrale Kulturwerke wie die St. Agatha-Kirche auf dem Kristberg oder den Bergknappenaltar in Bartholomäberg. Um die Kranken, Invaliden oder Witwen zu unterstützen schließen sich die Bergleute zu Bruderschaften zusammen. Und nach der Schicht oder am kurzen Wochenende feiern sie Gott oder Bacchus zu ehren und Sie hören in allen Winkeln des Tales den Bergmannsgruß „Glückauf!“.


10. November 2013

Von Faustschlägen, Drohgebärden, Raufhändeln und Ehebrüchen

Dienstag, 12.11.2013, 19:30 Uhr
Wintersportsammlung Tschagguns

Von Faustschlägen, Drohgebärden, Raufhändeln und Ehebrüchen
Alltägliche Konflikte des Zusammenlebens im Montafon an der Wende zur Neuzeit

Vortrag von Mag. Vanessa Hämmerle

Im Vortrag von Mag. Vanessa Hämmerle werden eine Fülle an Vergehen und Auseinandersetzungen im täglichen Leben im Montafon um 1550 behandelt. Die Palette reichte dabei, um nur die häufigsten Delikte zu nennen, von Faustschlägen über das Ziehen einer Waffe, das Werfen von Gegenständen nach seinen Mitmenschen, dem Missachten der Feiertagsruhe bis hin zum Ehebruch. Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Thema bildeten die Frevelbücher von Bludenz/Montafon der Jahre 1544 bis 1560. Neben den Vergehen an sich, den Akteuren und Tathergängen, wird auf einer abstrakteren Ebene auch auf den Zusammenhang zwischen gewalttätigen Konflikten und der persönlichen oder kollektiven Ehre eingegangen.