2. Dezember 2009

Buchpräsentation Montafon 2

Freitag, 11. Dezember 2009, 17 Uhr
Sternensaal Schruns

Montafon 2: Besiedlung – Bergbau – Relikte.
Von der Steinzeit bis zum Ende des Mittelalters
(Moderierte Buchpräsentation mit Lesung und mittelalterlicher Musik)

Mit dem zweiten Band der Reihe „Das Montafon in Geschichte und Gegenwart“ beginnt eine historische Gesamtschau des Tales und seiner näheren Umgebung, die von der Steinzeit bis zum Ende des Mittelalters reicht. Vertreter der unterschiedlichsten Fachdisziplinen stellen ihre aktuellen Forschungsresultate einer breiten und interessierten Öffentlichkeit vor. Insgesamt sind in dem Band 13 Beiträge versammelt, die entweder das historische Geschehen in chronologischer Abfolge verfolgen oder thematisch angelegte Einzelaspekte einer vertiefenden Betrachtung unterziehen. Allen Beiträgen gemeinsam ist das Bemühen, das Geschehen in der heute als Montafon bezeichneten Talschaft jeweils vor dem Hintergrund überregionaler Entwicklungen zu betrachten. Auf diese Weise werden immer wieder Blicke auch auf die Nachbarregionen geworfen. Denn nur durch den Vergleich kann das mögliche Spezifikum einzelner Ereignisse erkannt und können größere Entwicklungslinien in ihren transregionalen Kontexten herausgearbeitet werden.

Vier Beiträgen setzen sich mit den Verhältnissen in prähistorischer und römischer Zeit auseinander. Neueste archäologische Forschungsergebnisse werden in eine Gesamtschau eingebettet, die in dieser Form bis vor wenigen Jahren noch kaum denkbar gewesen wäre. Dabei wird die ältere Siedlungsgeschichte des Tales auf eine völlig neue Grundlage gestellt. Drei Beiträge öffnen den Blick für die nachfolgenden Epochen des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Die Geschichte von Herrschaft und Politik wird ebenso behandelt, wie das Augenmerk auf Siedlungsvorgänge, Organisationsformen, Wirtschaft, Kirche und Geistlichkeit sowie geistesgeschichtliche Veränderungen und Innovationen gelenkt wird. Schließlich sind mehrere Beiträge thematischen Einzelthemen gewidmet: Gerichtsbarkeit, Spuren mittelalterlicher Architektur, die Burgenarchäologie des Tales (Diebschlössle und Valcastiel), eine „kleine“ mittelalterliche Kunstgeschichte sowie die neuesten archäologischen Untersuchungen im Refektorium des Klosters St. Peter.

Kurzzusammenfassungen am Beginn aller Beiträge bieten der Leserin und dem Leser eine rasche Orientierung. Ein umfangreiches Register erschließt die Beiträge. Die prachtvolle Ausstattung garantiert Lesevergnügen. Der Band erfüllt somit mehrere Funktionen. Er ist nicht nur ein wissenschaftlich fundiertes Nachschlagewerk auf dem neuesten Stand der Forschung, sondern auch ein anregendes und unterhaltsames „Lesebuch“ für alle an der Geschichte des Tales Interessierten.

Eine Veranstaltung des Standes Montafon in Kooperation mit den Montafoner Museen und dem Kulturverein illlitz (das genaue Programm ist in Arbeit).

12. November 2009

Das Jahr 1809 in der Region

Freitag, 20. November 2009, 16-20 Uhr
Kloster St. Peter, Bludenz (Dominikussaal)

Das Jahr 1809 in der Region: Vorarlberg, Tirol, Liechtenstein und Schweiz. Ein Symposium des Arbeitskreises für interregionale Geschichte

In sieben Referaten werden Historikerinnen und Historiker aus Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein und der Ostschweiz Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren jeweiligen Regionen als Folge der Ereignisse um das Jahr 1809 erörtern. Trotz geografischer Nachbarschaft verliefen die Entwicklungen in den obigen Regionen recht unterschiedlich: In Tirol fand unter der Führung von Andreas Hofer eine Revolte gegen die rechtmäßige bayerische Regierung statt. Das ebenfalls unter bayerischer Herrschaft stehende Vorarlberg schloss sich dieser Erhebung jedoch nur halbherzig an, wobei vor allem der Stand Bregenzerwald lange eine neutrale und vorsichtige Haltung einnahm. Im Gegensatz dazu kamen die kampfbereiten Aufständischen, die wiederum die österreichische Herrschaft und ihre verlorenen kommunalen Selbstverwaltungsrechte sowie die Befreiung von Wehrpflicht und dem neuen Steuerwesen anstrebten, zumeist aus dem Oberland.
Es überrascht auch nicht, dass die Unruhen auch auf Liechtenstein übergriffen, das erst 1806 seine Souveränität von Napoleons Gnaden erhalten hatte. Der Bevölkerung dort ging es vor allem um die Wiedererlangung der traditionellen Rechte, denen die Modernisierungsbestrebungen des Fürsten widersprachen. Ein militärisches Eingreifen wagte die Bevölkerung jedoch nicht. In der benachbarten, von Napoleon abhängigen Helvetischen Republik waren 1803 die aufgeklärten und zentralistischen Reformen gescheitert. Die alten aristokratischen Familien und die Kantone übernahmen wieder die Macht. Obwohl in Graubünden einzelne katholische Eliten mit den Tiroler Aufständischen sympathisierten, verhielt sich die Schweiz ruhig, abwartend und neutral, was sich auch auf Vorarlberg beruhigend auswirkte.


Zum Tagungsort: Das Bludenzer Kloster St. Peter Der erste quellenmäßig gesicherte Beweis der Existenz des Klosters St. Peter in Bludenz stammt aus dem Jahr 1286. In einer Urkunde vom 26. Juli überträgt der Bischof von Chur den geistlichen Frauen im Drusental eine Ordnung, die ihr Zusammenleben regelte. Damit ist St. Peter der älteste, mit wenigen Unterbrechungen noch heute bestehende Frauenkonvent Vorarlbergs. Bezugnehmend auf den Tagungsort und seine Thematik ereignete sich im August des Jahres 1796 ein blutiger Zwischenfall, als sich Kreishauptmann Ignaz Anton Indermauer vor den auf Bregenz vorrückenden Franzosen gegen Tirol abzusetzen versuchte. Dies erweckte in Teilen der Bevölkerung den Eindruck des Verrats und er wurde zusammen mit seinen Begleitern innerhalb der Klostermauern misshandelt und ermordet. Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde das Kloster von völlig anderen Gefahren bedroht als Jahrhunderte zuvor: der Personalschwund und die Überalterung der verbliebenen Schwestern führten beinahe zu seinem Ende. So wie die Bludenzer Schwestern in früheren Zeiten das Kloster Cazis in Graubünden neu zu beleben vermochten, war es nun umgekehrt der Fall, dass Cazis zweimal (1985 und 2001) mit einer Personalaushilfe St. Peter zu Hilfe kam und einen Neuanfang ermöglichte.

Die Vorträge im Überblick

Hannes Liener: Moderation

Ellinor Forster: Propagandaschlacht in Tirol. Die Einflüsse der „Kriegsberichterstattung“ auf die Ereignisse 1809
Die Ereignisse des Jahres 1809 waren in großem Ausmaß durch die Flugblätter und Zeitungsartikel geprägt, die jeweils über den vermeintlich aktuellen Stand der Kriegsgeschehnisse Auskunft gaben. Die unterschiedlichen Motive der Schreiber führten zu widersprüchlichen Informationen und machen so manche scheinbar paradoxen Reaktionen der Bevölkerung erklärbar.

Gerhard Wanner: Vorarlbergs halbherziger Widerstand gegen Bayern 1809
Der Vortrag beschäftigt sich kritisch mit den Ursachen des Aufstandes gegen das aufgeklärte Bayern, den gegensätzlichen Einstellungen der Bevölkerung dazu, mit der umstrittenen Führerpersönlichkeit Anton Schneider und mit den Unterschieden zum revolutionären Tirol. Fernab von martialischer Kriegsbegeisterung, Personen- und Heldenkult und „vaterländischer“ Geschichtsverherrlichung gibt der Vortragende einen kritischen Im Gegensatz zum revolutionären Tirol lehnten aufgeklärte und pragmatisch denkende Vorarlberger das militärische Eingreifen gegen Bayern und Frankreich ab. Auch der bürgerliche politische und militärische Führer, Rechtsanwalt Dr. Anton Schneider, mahnte zur Vorsicht und rettete dadurch sein Leben, ganz im Gegensatz zum katholisch-konservativen „Fundamentalisten“ Andreas Hofer.

Fabian Frommelt: 1809 – Aufstand in Liechtenstein?
Im Juni 1809, auf dem Höhepunkt des Aufstands der Tiroler und Vorarlberger gegen die bayerische Herrschaft, kam es in Liechtenstein zu scharfer Kritik an der fürstlichen Obrigkeit, zu unbewilligten Versammlungen, Resolutionen und Forderungen, schließlich zur Drohung, sich den Aufständischen in Vorarlberg anzuschließen. Hintergrund war ein seit dem Zusammenbruch des Alten Reichs (1806) anhaltender obrigkeitlicher Reformschub, der besonders wegen der Beseitigung der überkommenen Mitwirkungsrechte der Untertanen an der Landesverwaltung und einer geplanten Bodenreform auf Widerstand stieß. Das – in der Literatur ebenfalls als „Aufstand“ bezeichnete – Vorgehen der liechtensteinischen Aufrührer war anhaltend, aber gewaltlos.

Georg Jäger: Am Rand der Schweiz. Der Kanton Graubünden 1809
1803 wurde Graubünden definitiv zu einem Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft. Nachdem die Bündner wenige Jahre zuvor ihre italienischen Untertanenlande verloren hatten, sahen sie nun auch die Tradition ihrer Eigenstaatlichkeit beendet. Eine wirksame administrative Integration in den schweizerischen Bundesstaat fand aber vorderhand kaum statt. Die alles überstrahlende – oder überschattende – Vormacht war vielmehr diejenige des „Mediators“ Napoleon. In der Mediationszeit, in dem auf seine Gründung folgenden Jahrzehnt, erfuhr der Kanton Graubünden verschiedene Modernisierungsmaßnahmen. Mit dem Tiroler Aufstand von 1809, der ja unter klerikalem Einfluss stand, sympathisierte in Graubünden besonders die katholische Führungsgruppe. Schüler des Priesterseminars St. Luzi in Chur ließen sich sogar zu einer tollkühnen Aktion hinreißen: Für Andreas Hofer schmuggelten sie Schießpulver und Munition nach Tirol!

Heribert Küng: St. Gallen und Thurgau
Die Vorarlberger Freiheitsbewegung 1809 traf die Ostschweiz inmitten von Staatsumbrüchen (1798, 1803, 1815 ) – und die Schweiz war ein Satellit Frankeichs, das heißt ohne eigenständige Außenpolitik. Dementsprechend ambivalent fielen die Reaktionen der Kantone St. Gallen, Schaffhausen und Thurgau zu den Ereignissen in der Nachbarschaft aus: Symphathien in der Bevölkerung und kritische Kommentare in den Medien, dazu eine schwankende Haltung des ersten wissenschaftlichen Historikers der Schweiz. Als Überraschung muss der hohe Anteil von Vorarlbergern in den vier Schweizer Regimentern bei Napoleon I. gesehen werden, von denen das erste durch den Bündner Obersten Andri Ragettli kommandiert wurde.

Lieselotte Hammerer, Andreas Hammerer: Bayerische Herrschaft im Bregenzerwald
Die bayerische Herrschaft wurde im Bregenzerwald zum Mythos der gehassten Fremdherrschaft, die die Schuld am Ende der alten Verfassung der „Wälderrepublik“ trug. Jedoch ist kein Protest gegen den Abriss des Rathauses auf der Bezegg im Jahre 1807 bekannt. Zum Symbol des Widerstands wurde dagegen der Krumbacher „Weiberaufstand“ im selben Jahr gegen die Rekrutenaushebungen nach dem 1806 eingeführten bayerischen Gesetz der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Rolle im Vorarlberger Aufstand von 1809 spielte auch der Schützenmajor und Oberkommandant des Bregenzerwaldes Johann Peter Sutterlüti.

Michael Kasper: Der Kampf um Macht und Geld? Die Rolle der ländlichen Eliten bei der Erhebung 1809
Im Zusammenhang mit den vielfältigen Reformen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde der Einfluss und die Macht der ländlichen Oberschicht stark beeinträchtigt. Am Beispiel des Montafons sollen die Situation und die unterschiedlichen Reaktionen der Eliten auf diese Wandlungsprozesse, die im Jahr 1809 besonders deutlich wurden, beleuchtet werden.

Programm Symposium Bludenz 1809-2009

Höhenbergsteigen in der Sowjetunion

Donnerstag, 19. November 2009, 19.30 Uhr
Tschagguns, Altes Gemeindeamt

Höhenbergsteigen in der Sowjetunion.
Franz Bahl erinnert sicht im Gespräch mit Edith Hessenberger an die Besteigung des Pik Korshenewskaja 1983

Im Sommer 1983 reisten Franz Bahl und Hans Rabanser heimlich in die damalige Sowjetunion, um den Pik Korshenewskaja (7105 m) zu besteigen. Das alpinistische Vorhaben wurde im heimatlichen Montafon nicht angekündigt, da die beiden zu sehr eine Blamage im Falle des Scheiterns befürchteten.
Die Besteigung des herrlichen Siebentausenders gelang jedoch – und heute zeigt Franz Bahl gerne die nunmehr historischen Aufnahmen: Mithilfe von Dias und Super8-Filmen erläutert Bahl die für damalige Verhältnisse exotische Reise ins heutige Kirgistan. Beeindruckende Bilder und Filmaufnahmen ermöglichen, die mehr als 25 Jahre zurückliegende alpinistische Reise.

2. November 2009

Textur des Erinnerns

Textur des Erinnerns

Präsentation des Gestaltungskonzeptes für einen Erinnerungsplatz in Silbertal
Freitag, 6. November 09 19.30 Uhr
Vereinshaus Silbertal

Eine Veranstaltung der Geschichtswerkstatt und der Gemeinde Silbertal, in Kooperation mit dem Heimatschutzverein Montafon.

Seit nunmehr zweieinhalb Jahren widmet sich die Geschichtswerkstatt Silbertal der eigenen Dorfgeschichte im Nationalsozialismus. Abschließender und bleiben-der Erinnerungsakzent ist eine neue Interpretation des Kriegsopferdenkmals. Der bisherige Stein wurde entfernt und parallel dazu ein Gestaltungsauftrag vergeben. Nun kann Silbertal das vorliegende Konzept im Rahmen einer öffentlichen Veran-staltung präsentieren: Am Freitag, 6. November, um 19.30 Uhr, im Vereinshaus.

Neue Ansätze und Ideen für eine öffentliche Form des Gedenkens werden in Silbertal bereits seit zwei Jahren diskutiert. Die Geschichtswerkstatt hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten eine neue Textebene für die zukünftige Denkmalgestaltung ausgearbeitet und fest-gelegt. Darauf aufbauend, hat ein beauftragtes Gestaltungsteam ein Konzept entwickelt, das nun reif für eine Realisierung ist.

Davor bietet eine öffentliche Präsentation Gelegenheit, das Konzept kennen zu lernen. Die Gartenarchitektin Elisabeth Gruber, Grafiker Reinhold Luger und die Künstlerin Sarah Schlatter werden ihr Konzept vorstellen und erläutern. Es ist ein Konzept, das in mehrfacher Hinsicht Alleinstellungsmerkmale aufweist. Der zukünftige Erinnerungsplatz in Silbertal wird neue Wege aufzeigen, wie auch zwei Generationen nach Krieg und Nationalsozialismus ein seriöses Erinnern und Gedenken möglich ist.

Grundlage des neuen Konzeptes ist kein mächtiges Monument, sondern das Prinzip der Bodennähe. Pflanzenwuchs und Steinplatten sollen örtliches Erinnern gleichsam in den Platz einschreiben. Nicht zuletzt ist eine Klarstellung der Rolle Josef Vallasters im National-sozialismus vorgesehen. Schließlich wird das Erinnerungsspektrum all jene Gruppen erfassen, die im Nationalsozialismus zu Opfern geworden sind - nicht zuletzt im eigenen Dorf.

St. Gallenkircher Flurnamen

Montag, 9. November 2009, 19.30 Uhr

St. Gallenkirch, Hotel Adler (bitte den neuen Veranstaltungsort beachten!)

St. Gallenkircher Flurnamen – Vortrag und Diskussion mit Univ.-Prof. Dr. Guntram Plangg


Der Name St. Gallenkirch scheint in seiner Bedeutung klar verständlich, was aber heißen Gortipohl, Galgenul oder Gargellen? Woher kommen Namen wie Garfrescha, Tramosa, Gweil, Batmunt, Zamang oder viele andere? Oder hätten sie gewusst, dass es auch in St. Gallenkirch ein Kaltenbrunnen gibt? Das ist die Übersetzung des bekannten Namens "Tanafreida". Auf diese und andere Fragen weiß der emeritierte Universitätsprofessor Guntram Plangg eine Antwort und möchte mit einem interessierten Publikum die Herkunft der wichtigsten Flurnamen aus dem großen Gemeindegebiet St. Gallenkirchs diskutieren. Wenn Sie also Fragen haben, dann sind sie an diesem Abend an der richtigen Stelle. Die Ergebnisse der in allen Montafoner Orten durchgeführten oder noch durchzuführenden Vorträge fließen in eine umfassende Publikation zu den Montafoner Orts- und Flurnamen ein.

Anreise mit dem Bus Schruns 19.05 Uhr, Ankunft in St. Gallenkirch um 19.20 Uhr, Partenen ab 18.17 Uhr, Ankunft in St. Gallenkirch um 18.38 Uhr, Rückreise mit dem Bus nicht möglich (nach Schruns sind Rückfahrgelegenheiten möglich, bitte beim Heimatmuseum anmelden)


19. Oktober 2009

Ausstellungsabschluss „Mensch & Berg“

Montag, 26. Oktober 2009, 14-18 Uhr
Montafoner Museen: Bartholomäberg-Gaschurn-Schruns-Silbertal

Ausstellungsabschluss „Mensch & Berg“ mit Kaffee und Kuchen

Alle vier Montafoner Museen in Schruns, Bartholomäberg, Silbertal und Gaschurn bieten Ihnen am Nationalfeiertag eine der letzten Gelegenheiten, die Sommerausstellung „Mensch & Berg“ zu betrachten.


Tauchen Sie ein in die Welten des Frühmessers am Bartholomäberg, der zweifellos den besten Überblick hatte, oder gehen Sie den Spuren Eugenie Goldsterns nach, die von den Nationalsozialisten verwischt werden sollten, dafür aber von der Geschichtswerkstatt Silbertal und den Montafoner Museen umso deutlicher wieder hervorgekehrt wurden; oder besuchen Sie die „Vorhalle zur großen Gebirgswelt“ in Gaschurn, wie es der dortige Protagonist Franz Josef Battlogg so schön formuliert hat; oder kommen Sie nach Schruns, wo die Erinnerungen Montafoner Zeitzeuginnen und Zeitzeugen neben den kunstgeschichtlich wertvollen Dokumenten von Mathias Schmid und E. T. Compton stehen. Oder besuchen Sie am besten gleich alle Häuser!


Karl Blodig

Freitag, 23. Oktober 2009, 19.15 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns

Karl Blodig – Ein Porträt zum 150. Geburtstag des Vorarlberger Alpinpioniers
(Vortrag von Dr. Andreas Rudigier)

Er ist einer der bekanntesten Alpinpioniere, die Vorarlberg hervorgebracht hat: Karl Blodig (1859-1956). Anlässlich seines 150. Geburtstages geht der Vortrag auf das Leben und vor allem Wirken des Bregenzer Augenarztes ein, wobei der Schwerpunkt auf den Montafoner Wanderungen und der Freundschaft mit dem Bergsteigermaler Edward Theodore Compton liegen wird.

Anreise mit der Bahn Bludenz ab 18.37 Uhr, Ankunft in Schruns um 18.57 Uhr, mit dem Bus Partenen ab 18.17 Uhr, Ankunft in Schruns 18.55 Uhr; Rückreise mit der Bahn nach Bludenz ab 21.03 Uhr, mit dem Bus nach Partenen nicht möglich

2. Oktober 2009

„Menschen am Berg“

„Menschen am Berg“ – Zeitzeugen berichten

Freitag, 9. Oktober 2009, 19.30 Uhr
Gespräch mit MMag. Michael Kasper
St. Anton im Montafon, Hotel Adler

Begleitend zur Ausstellung „Mensch & Berg!“ erzählen Zeitzeugen von unvergesslichen Bergerlebnissen - Höhen und Tiefen - in Rätikon, Silvretta und Verwall. Die Entwicklung des Bergsports in der Nachkriegszeit wird aus der Perspektive der Akteure nachvollzogen und veranschaulicht.

25. September 2009

Lange Nacht der Museen 2009

LANGE NACHT DER MUSEEN - Montafoner Museen in Schruns, Bartholomäberg, Silbertal und Gaschurn, Wintersportausstellung Tschagguns, Kunstforum Schruns

Samstag, 3. Oktober 2009, 18-1 Uhr

Am Samstag, den 3. Oktober 2009, findet die diesjährige „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich statt. Bereits zum zehnten Mal initiiert der ORF die Kulturveranstaltung – ein Rekord von 650 Museen und Galerien sind heuer daran beteiligt und öffnen ihre Türen für kulturinteressierte Nachtschwärmer von 18 bis 1 Uhr Früh. Neben abwechslungsreichen Ausstellungen werden viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten. Besucher können aus dem reichen Angebot ihre persönlichen Highlights wählen und alle teilnehmenden Häuser und Veranstaltungen mit nur einem Ticket besuchen. Neben kleinen, kuriosen und großen, renommierten Kulturinstitutionen nehmen heuer wieder viele neue Locations teil, die darauf warten, von den „Langen Nacht“ Besuchern entdeckt zu werden. Das Ticket ist bereits Mitte August unter tickets.ORF.at erhältlich. Tickets und Booklets erhalten Besucher bei allen teilnehmenden Häusern im Vorverkauf sowie am Tag der Veranstaltung am „Treffpunkt Museum“, der in jeder Landeshauptstadt eingerichtet wird. Die Tickets kosten regulär 13 € und ermäßigt 11 € (für Schülerinnen/Schüler, Studentinnen/Studenten, Seniorinnen/Senioren, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder). Regionale Tickets kosten 6 € und berechtigen zum Eintritt der regionalen Museen wie etwa im Montafon. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren. Alle Infos unter: langenacht.ORF.at

Nachts im Museumsbus!! Lassen Sie sich von uns in alle Montafoner Museen führen!!

Wir bieten am 3. Oktober die Gelegenheit, mit einem Bus alle Montafoner Museen, die Wintersportsammlung und das Kunstforum zu besuchen. Sollten Sie Interesse haben, bitten wir Sie um Anmeldung im Heimatmuseum (bis 30. September). Wir starten um 18 Uhr im Heimatmuseum in Schruns und machen dann eine Rundreise, die Tschagguns, Gaschurn, Silbertal und Bartholomäberg umfasst, und die um zirka 23 Uhr wieder in Schruns endet. Als Mitglied kostet Sie der Abend nur 25 Euro, und Essen und Trinken sind inbegriffen.

Lange Nacht der Museen – Bartholomäberg

Das alte Frühmesshaus erinnert dem Namen nach an die früher bedeutenden „Hilfspfarrer, die nicht nur die Frühmesse zu lesen hatten, und ist seit 2009 das vierte Museum im Montafon und das 50. in Vorarlberg. Es steht am wohl wichtigsten Standort, den die Kulturgeschichte des Landes zu bieten. Hier, an der Wiege des Montafons und auch Vorarlbergs hat vor Jahrtausenden die Besiedlungsgeschichte begonnen, hier ist der Ursprung des Montafons auch dem Namen nach zu suchen und hier hat der interessierte Gast den besten Überblick! Das Haus entwickelt sich langsam, das heißt Jahr für Jahr wird es in seinem Erscheinungsbild gewinnen und alle Besucher/innen haben die Möglichkeit, aktiv daran teilzuhaben.

Spontan, überraschend und anregend verläuft der lange Abend im Frühmesshaus Bartholomäberg, und er bietet eine lockere Abfolge unkonventioneller Akzente. Diese sind musikalischer, literarischer und kulinarischer Natur. Den ganzen Abend hindurch ist mit dem unerwarteten Auftauchen von Bartholomäberger Jugendlichen und deren kurzen musikalischen Einlagen zu rechnen. Irgendwann im Verlauf des langen Abends sollte ein literarisch tätiger Montafoner mit Hang zur heiteren Poesie auftauchen und Kostproben seiner launigen Sprachkunst vortragen. Kellerführungen (mit Taschenlampe) zu den Kostproben vom Sura Kees und Moscht sind ebenso und durchgehend möglich wie Kurzführungen durchs Frühmesshaus. Und nicht zuletzt versteht sich dieses Programm als Einladung an alle Besucher, sich ebenfalls aktiv einzuschalten: Musikalisch, literarisch, kulinarisch.

Lange Nacht der Museen – Gaschurn

Auch das Gaschurner Museum ist in einem lange leerstehenden Frühmesshaus untergebracht. 17 Jahre lang diente es der darstellung der Tourismusgeschichte, seit 2009 ist das Haus im Umbruch begriffen. Künftig wird der alpine Aspekt eine entscheidende Rolle spielen. Gaschurn kann, wie der bekannte Frühmesser und Bewohner des Hauses, der Alpinpionier und Musiker Franz Josef Battlogg (1836-1900) einmal gesagt hat, als die Vorhalle zur großen Gebirgswelt bezeichnet werden. Diesem Umstand wird das Museum in den nächsten Jahren Rechnung tragen.

Die Ausstellung über den Frühmesser, Alpinpionier und Chorleiter Franz Josef Battlogg steht im Mittelpunkt der Langen Nacht. Sie haben aber auch die Möglichkeit, in der gemütlichen Museumsstube der Erzählungen von Zeitzeugen und den Klängen der Zither zu folgen. Unser Museumsteam in Gaschurn um Marlies Kuster und Judith Biermeier bemüht sich um Ihr leibliches Wohl. Ja und dann ist da noch Erika Dich, eine ausgewiesene Kennerin der Montafonertracht, die ihr Wissen an diesem Abend mit Ihnen teilen will. Zeitzeugen, Montafonertracht und Zither gibt es so zwischen 20 und 22 Uhr, Museumsführungen mit Gerd Spratler sind den ganzen Abend möglich, Informationen zu den Projekten der Montafoner Museen ebenfalls.

Lange Nacht der Museen – Schruns

Das Hauptmuseum am Schrunser Kirchplatz ist in einem historischen Gebäude untergebracht, das neuesten Forschungen zu Folge schon im 16. Jahrhundert stand und in der Folge immer mehr ausgebaut wurde, so dass den Gast heute ein verwinkeltes, verwirrendes und dafür um so spannenderes Raumprogramm erwartet. Spezielle Montafoner „Ikonen“, wie der Montafonertisch, die Montafonertracht, die Auswanderer sind ebenso zu sehen, wie aktuelle Themen, die in Sonderausstellungen integriert sind.

· Kinderprogramm mit Klaus Bertle (18-20 Uhr)

· Indischer Abend: Filmvorführung „Jodeln in Indien“ (eine Produktion mit Ulrich Gabriel!) mit kulinarischen Spezialitäten aus Indien (eine Veranstaltung von illlitz)

· Führungen durch das Museum sind den ganzen Abend möglich

Lange Nacht der Museen – Silbertal

Das Montafon ist die einzige Vorarlberger Region, in welcher auf eine große Tradition des Bergbaus zurückgeblickt werden kann. Wie jüngste Forschungen belegen wollen, dürfte der Bergbau bereits vor 3500 Jahren eine Rolle gespielt haben, als die Menschen an den sonnigen Hängen des Bartholomäbergs siedelten. Im Mittelalter waren es dann vor allem berühmte Familien aus Schwaz in Tirol, einem der größten Bergbauzentren Europas, die ihre Fühler ins Montafon ausstreckten. Der Name „Silbertal“ zeugt ebenso von der reichen Bergbauvergangenheit wie die spätmittelalterliche Kirche St. Agatha am Kristberg, die Schaustollen am Bartholomäberg oder die Pingenfelder am Kristbergsattel. Das Museum in Silbertal wiederum fasst die wichtigsten Ergebnisse der Geschichte zusammen und zeigt Kleinode der Bergbauvergangenheit des Montafons.

Das Silbertal präsentiert in der Langen Nacht „Kuhgespräche“, die ab etwa 20 Uhr anfangen werden. Machen Sie sich auf eine gespannte Reise in die Vergangenheit und hören Sie, was über Kühe alles so gesprochen werden kann und am besten, reden Sie mit! Und dann haben wir traditionell Luise Jenny, die eine umfangreiche Sammlung an alten Silbertaler Bildern besitzt und wieder eine Auswahl im Museum zeigt. Schauen Sie sich diese Bilder an und wir garantieren Ihnen, dass Erinnerungen an alte Zeiten (waren sie immer gut?) wach werden. Hans Netzer und Erich Fritz stehen für Informationen zum Museum, zum Bergbau und anderen Projekten des Silbertals zur Verfügung.

Lange Nacht der Museen – Tschagguns

Im alten Gemeindeamt befindet sich im dritten Obergeschoss eine Dauerausstellung zur Entwicklung des Montafoner Wintersports. Die Ausstellungsobjekte wurden von Helmut Marent (Obmann des SC Montafon) über Jahrzehnte gesammelt und spiegeln die rasante Entwicklung des Wintersports im Montafon wieder. Dabei werden nicht nur Wintersportgeräte und Bilddokumente zu ausgetragenen Bewerben aus vergangener Zeit gezeigt, sondern auch die erfolgreichsten Rennläufer des Tales präsentiert. Ein aktueller Ausstellungsschwerpunkt ist heuer das 60-jährige Bestandsjubiläum des SC Montafon.

  • Alte Tschaggunser Namen im Blickpunkt (19 Uhr)
  • Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Guntram Plangg, dem Experten im Bereich der Flurnamenforschung.
  • 60 Jahre Skiclub Montafon – Wissenswertes und Anekdoten aus einer bewegten Vergangenheit, Vortrag des Historikers Mag. Andreas Brugger (21 Uhr)
  • Filmvorführung: Skilauf im Schatten von Dschingis Khan (22 Uhr)
  • Führungen durch die Ausstellung, Videovorführungen und musikalische Untermalung (18-1 Uhr)
  • Bewirtung durch den Wintersportverein Tschagguns.

Lange Nacht der Museen – Kunstforum (Schruns)

Das 1996 gegründete Kunstforum Montafon (KFM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den künstlerisch-kreativen Ansprüchen von Einheimischen und Gästen, sowohl in aktiven (Seminare, Workshops) als auch in passiven Bereichen (Ausstellungen, Kunstvermittlung) zu entsprechen. Kurs- und Ausstellungsort ist die ehemalige Lodenfabrik in Schruns, wo bestens adaptierte Räume ganzjährig zu Verfügung stehen. Das engagierte Ausstellungsprogramm zeigt vorwiegend zeitgenössische österreichische Positionen der bildenden Kunst. So ist das KFM bereits zu einer renommierten Begegnungsstätte für die Kunst geworden.

21-23 Uhr: Sax on water: Ein Solo Saxophonkonzert der besonderen Art gibt der junge Musiker Christian Stroppa, der mit der Gruppe „refresh“ bereits musikalisch überzeugen konnte. Der talentierte Saxophonist wird direkt über dem Litz-Bach vor dem Kunstforum aufspielen.

22. September 2009

Orgelkonzert

Samstag, 26. September 2009, 20 Uhr

Bartholomäberg, Pfarrkirche

Orgelkonzert zum 200. Todestag des Orgelbauers Johann Michael Grass (mit Prof. Bruno Oberhammer)

Der aus Bürserberg stammende Orgelbauer Johann Michael Grass (geb. 1746) hat im Jahre 1792 eine Orgel in die Pfarrkirche Bartholomäberg eingebaut, welche heute zu den großartigsten Denkmalorgeln Österreichs zählt – und wohl auch über die Landesgrenzen hinaus! Als „Hoforgelbauer" der Benediktinerabtei St. Gallen hat Johann Michael Grass viel in der Schweiz gearbeitet; die einzige erhaltene Grass-Orgel steht aber in der Pfarrkirche Bartholomäberg! Im Jahre 1809 ist Johann Michael Grass im schweizerischen Lommis verstorben. Im Jahre 1861 hat der Tiroler Orgelbauer Alois Schönach (1811-1899) die Bartholomäberger Orgel noch erweitert und ihr das heutzutage vielgerühmte Profil gegeben.

An diesem Abend findet im Gedenken an den bedeutenden Vorarlberger Orgelbauer Johann Michael Grass und den 90 Jahre später verstorbenen Orgelbauer Alois Schönach ein Orgelkonzert in der Pfarrkirche Bartholomäberg statt. Der international renommierte Orgelvirtuose Bruno Oberhammer wird mit Kompositionen verschiedener Meister und mit eigenen Improvisationen die Klangvielfalt der Grass-Orgel demonstrieren.

Anreise mit dem Bus Schruns ab 18.35 Uhr, Ankunft in Bartholomäberg um 18.48 Uhr; Rückreise mit dem Bus nicht möglich (aber melden sich im Heimatmuseum für eine private Rückkehrmöglichkeit nach Schruns an!)



Eugenie Goldstern

Freitag, 25. September 2009, 19.30 Uhr

Silbertal, Vereinshaus

Eugenie Goldstern: Lesung und Gesprächsabend

Dieser Abend schlägt eine inhaltliche Brücke zwischen der Silbertaler Ausstellung „Kind und Kuh“ und dem Besuch von Goldstern-Nachkommen. Eugenie Goldstern hat ein reiches Erbe hinterlassen. Ihre Forschungstätigkeit im hochalpinen Raum Europas und ihre volkskundliche Sammlung sind Ergebnis eines außerordentlichen Forschungsethos, gepaart mit Humanismus und Hingabe. Ausgewählte Texte von und über Eugenie Goldstern legen einen Leitfaden durch den Abend. Ergänzt werden diese Lesungspassagen durch erklärende Informationen zu Eugenie Goldsterns Wirken. Besonderes Interesse gilt der Anwesenheit von drei Nachkommen Eugenie Goldsterns an diesem Abend. Deren Aussagen und Kommentare werden den Menschen und das tragische Schicksal Eugenie Goldstern aus einem sehr persönlichen Blickwinkel beleuchten.

Textrezitation Brigitte Walk, Schauspielerin; Moderation Jutta Berger, Journalistin

Anreise mit dem Bus Schruns ab 18.35 Uhr, Ankunft in Silbertal um 18.47 Uhr; Rückreise mit dem Bus nicht möglich (aber melden sich im Heimatmuseum für eine private Rückkehrmöglichkeit nach Schruns an!)

Zwischen Edelweiß und Hakenkreuz

Mittwoch, 23. September 2009, 19.35 Uhr

Rathaus Bludenz (Stadtvertretungssaal)

Zwischen Edelweiß und Hakenkreuz. Alpinismus und Nationalsozialismus im Montafon
(Vortrag von MMag. Michael Kasper)

Am 1. April 1938 berichtete der Obmann des Bezirkes Montafon der Alpenvereinssektion Vorarlberg, zu Beginn der 56. Jahreshauptversammlung in Schruns den etwa 35 Besuchern: „Viel ist nicht zu melden, da durch die glückliche Heimkehr der Ostmark in das großdeutsche Vaterland wichtigere u. dringendere Arbeiten in den Vordergrund getreten sind.“ Wie kann diese Aussage eines führenden Funktionärs des Alpenvereins, die wenige Tage nach der Machtübernahme durch das nationalsozialistische Regime und kurz vor der sogenannten „Volksabstimmung“ vom 10. April getätigt worden war, in Bezug auf die ideologische Ausrichtung des damaligen Alpinismus beziehungsweise der diesen ausübenden Bergsteigerinnen und Bergsteiger historisch eingeordnet werden?

Im Vortrag soll am Beispiel des Montafons das Zusammenwirken von Bergsport und Nationalsozialismus näher beleuchtet werden, denn die gesellschaftliche und politische Dimension des Alpinismus auf regionaler Ebene wurde bisher kaum näher untersucht, obwohl es bekanntermaßen zahlreiche ideologische Gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Alpinismus gab. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen der Alpenvereinsbezirk Montafon mit der übergeordneten Sektion Vorarlberg sowie die verschiedenen regionalen Wintersportvereine und Skiclubs mit ihren jeweiligen Mitgliedern und Funktionären.

In Kooperation mit dem Geschichtsverein Region Bludenz

Anreise mit der Bahn Schruns ab 19.03 Uhr, Ankunft in Bludenz um 19.27 Uhr; Rückreise Bludenz 21.37 Uhr

7. September 2009

Trockensteinmauerkurs September 2009

Trockensteinmauern - bauen, sanieren und verstehen
(Kurs 24.-26. September 2009)

Zwischen 4. und 6. Mai nahmen 22 Interessierte, Mitarbeiter von Gemeindebauhöfen und Wegewarte an einem Kurs zur Vermittlung der Grundfertigkeiten für die Errichtung und Sanierung von Trockensteinmauern teil. Die Leitung hatte Martin Lutz aus Belp in der Schweiz inne, drei Kurslehrer von der Weinbauschule in Krems unterstützten ihn dabei. Bernhard Maier, Thomas Lerch und Friedrich Juen standen vor Ort für organisatorische Fragen und als Vertreter des Standes Montafon, der Montafoner Museen und der Gemeinde St. Gallenkirch zur Verfügung. Die ganze Veranstaltung war eingebettet in das Kursangebot des ländlichen Fortbildungsinstitutes LFI Vorarlberg (Andrea Blum). Das große Interesse an der Veranstaltung führt übrigens dazu, dass zwischen 24. und 26. September ein zweiter Kurs angeboten wird (Anmeldung erbeten im Ländlichen Fortbildungsinstitut Vorarlberg unter der Mailadresse lfi@lk-vbg.at oder der Telefonnummer 05574/400-191; Anmeldungsschluss ist der 15. September).

Termin: 24.9.-26.9.2009, jeweils von 9 bis 17 Uhr
Ort: ViaValtellina, St. Gallenkirch
Referent: Martin Lutz sowie Kurslehrer der Weinbauschule Krems
Beitrag: 125 Eeuro
Veranstalter: LFI in Kooperation mit Gemeinde St. Gallenkirch, Montafoner Museen

11. August 2009

Edelweiß und Hakenkreuz? - Alpinismus und Nationalsozialismus in der Region

VLM - Vorarlberger Landesmuseum

schnee von gestern?
Lesung und Vorträge
zu historischen und volkskundlichen Themen

Donnerstag, 3. September 2009, 18.30 Uhr
Kosten: Eintritt (keine Veranstaltungsgebühr)

MMag. Michael Kasper

Edelweiß und Hakenkreuz? - Alpinismus und Nationalsozialismus in der Region

Der Vortrag beschäftigt sich am Beispiel des Montafons mit der gesellschaftlichen und politischen Dimension des Alpinismus zwischen 1920 und 1945.


Am 1. April 1938 berichtete der Obmann des Bezirkes Montafon der Alpenvereinssektion Vorarlberg, zu Beginn der 56. Jahreshauptversammlung in Schruns den etwa 35 Besuchern: „Viel ist nicht zu melden, da durch die glückliche Heimkehr der Ostmark in das großdeutsche Vaterland wichtigere u. dringendere Arbeiten in den Vordergrund getreten sind.“ Wie kann diese Aussage eines führenden Funktionärs des Alpenvereins, die wenige Tage nach der Machtübernahme durch das nationalsozialistische Regime und kurz vor der sogenannten „Volksabstimmung“ vom 10. April getätigt worden war, in Bezug auf die ideologische Ausrichtung des damaligen Alpinismus beziehungsweise der diesen ausübenden Bergsteigerinnen und Bergsteiger historisch eingeordnet werden?
Im Vortrag soll am Beispiel einer ländlichen Region in Südvorarlberg das Zusammenwirken von Bergsport und Nationalsozialismus näher beleuchtet werden, denn die gesellschaftliche und politische Dimension des Alpinismus auf regionaler Ebene wurde bisher kaum näher untersucht, obwohl es bekanntermaßen zahlreiche ideologische Gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Alpinismus gab. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen der Alpenvereinsbezirk Montafon mit der übergeordneten Sektion Vorarlberg sowie die verschiedenen regionalen Wintersportvereine und Skiclubs mit ihren jeweiligen Mitgliedern und Funktionären.

Wanderung und Erzählabend auf der Heinrich Hueter-Hütte

Mittwoch, 2. September 2009, 14/18 Uhr
Vandans, Heinrich Hueter-Hütte


Wanderung und Erzählabend auf der Heinrich Hueter-Hütte

(Treffpunkt: 14 Uhr Golmerbahn Latschau)

Die Sommerausstellungen „Mensch & Berg“ laden zu einer Wanderung in die Berge ein. Ziel ist die Heinrich-Hueter-Hütte, die heuer 100 Jahre alt wird und als Alpenvereinshütte des AV Bezirk Montafon ein idealer Standort ist, Geschichten von Menschen in den Bergen zu hören. Wer Lust hat, kann ab 14 Uhr an einer Wanderung von Matschwitz ins Rellstal teilnehmen, oder sie/er schnappt den Rellstal-Bus und kommt bis 18 Uhr zur Hueter-Hütte. Es wartet ein bodenständiges Menü auf uns, und anschließend soll ein gemütlicher Hüttenabend im Gespräch mit Montafoner Alpinisten in die faszinierende Welt zwischen Lust und Last (wie der Ausstellungstitel besagt) entführen. Zeit für Übernachtung, Frühstück und allenfalls gemeinsames Herauswandern nach Vandans sollten die Teilnehmer/innen mit im Gepäck haben.

Anmeldung bis 19. August im Heimatmuseum notwendig (Anrufe bitte während der Öffnungszeiten Dienstag-Samstag, 10-18 Uhr), Kosten für Golmerbahn sowie für den Aufenthalt in der Hütte beachten, alpine Kleidung wird vorausgesetzt (Veranstaltung findet bei jeder Witterung außer Schneefall statt).

Zwischen Valleu und Vallüla

Dienstag, 1. September 2009, 19 Uhr
Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn


Zwischen Valleu und Vallüla
(Führung durch die Ausstellung)

Das Montafoner Tourismusmuseum in Gaschurn ist im Wandel begriffen. Nach 17 Jahren Dauerausstellung zum Thema „Tourismusgeschichte“ zeigt das Haus in diesem Jahr seine außergewöhnlichen architektonischen Qualitäten, die es zu einem der schönsten Gebäude des Tales werden lassen. Die Ausstellung macht auf eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Montafons aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufmerksam: auf Franz Josef Battlogg. Der damalige Frühmesser und spätere Pfarrer war ein alpiner Pionier und ist der Nachwelt als herausragender Musiker in Erinnerung, der die Welt in der Zeit um 1870 ins Bergdorf Gaschurn brachte. Die literarische Qualität seiner vielfach publizierten und in einem umfangreichen Tagebuch aufgeschriebenen Aussagen ist verblüffend.

Welche Aussicht!

Mittwoch, 26. August 2009, 19 Uhr
Altes Frühmesshaus Bartholomäberg


Welche Aussicht!
(Führung durch das neue Museum und die Ausstellung)

Seit Juni gibt es am Bartholomäberg ein neues Museum. Das Haus wird in seinem „Rohzustand“ gezeigt, das heißt, das Gebäude präsentiert sich so, wie es die letzten Besitzer vor zehn Jahren verlassen haben. Die architektonischen Details lassen sich wie ein 350 Jahre altes Buch lesen und überraschen in mehrfacher Hinsicht. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte!

Alpwüstungen aus der Römerzeit

Samstag, 22. August 2009, 13 Uhr
Schafbergbahnen Gargellen (Treffpunkt: Talstation)


Alpwüstungen aus der Römerzeit

(Exkursion mit Univ.-Prof. Dr. Rüdiger Krause und Friedrich Juen)

Auf dem Schafberg werden seit 2007 im Rahmen des archäologischen Forschungsprojekts zur frühen Besiedlungsgeschichte exemplarisch Alpwüstungen dokumentiert und ausgegraben. Es handelt sich dabei um verfallene Steinfundamente alter Alpbauten, deren Alter bislang nicht bekannt war. Die neuen Ausgrabungen und die naturwissenschaftlichen Datierungen haben Überraschendes ergeben: Auf dem Schafberg wurde seit spätkeltischer Zeit und in römischer Zeit bis zum Beginn des Frühmittelalters (ca. 100 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr.) Alpwirtschaft betrieben. Das ist ein erstaunliches Ergebnis. Die Arbeiten werden in diesem Sommer von den Archäologen der Universität Frankfurt mit Unterstützung der Schafbergbahnen und der Gemeinde St. Gallenkirch fortgesetzt. Im Rahmen der Exkursion werden die neuen Ergebnisse und die daraus resultierenden Fragestellungen vorgestellt.

Rückkehr ist gegen 16.30 Uhr geplant, wir bitten die Teilnehmer/innen die Kosten für die Berg- und allenfalls Talfahrt zu beachten und eine der alpinen Lage entsprechende Kleidung setzen wir voraus (die Veranstaltung findet bei jeder Witterung außer bei Schneefall statt).

27. Juli 2009

Maisäß- und Alpwanderung Montiel, Netza, Manigg

Samstag, 8. August 2009, 9 Uhr
Treffpunkt: Gemeinde St. Gallenkirch



Maisäß- und Alpwanderung Montiel, Netza, Manigg
(Exkursion mit Dr. Leo Walser)

Die Maisäßsiedlungen Montiel, Netza und Manigg zählen wohl zu den schönsten bergbäuerlichen Kulturlandschaften der Innerfratte mit weitgehend intakter Bausubstanz und gesicherter Bewirtschaftung. Von dort erreicht man die nur durch Fuß- und Viehtriebwege erschlossene Netza-Alpe im Europaschutzgebiet Verwall, wo frühere Nutzungsbereiche als Bergheumähder und Spuren historischer Bergbautätigkeit noch heute gut erkennbar sind.

Die Auffahrt von St. Gallenkirch bis Montiel und die ev. Rückfahrt von dort ist mit dem Wanderbus möglich (Fahrpreis 4 Euro). Festes Schuhwerk, allenfalls Wanderstöcke, Regenschutz und Verpflegung (reine Gehzeit ca. 3,5 Std.) werden empfohlen.

Vom Bodensee zum Gletschereis

Samstag, 1. August 2009, 9 Uhr/10 Uhr
Treffpunkte: VLM Bregenz oder Heimatmuseum Schruns

Vom Bodensee zum Gletschereis. Der Berg in Bildern und Geschichten, einst und jetzt
Exkursion mit Dr. Andreas Rudigier und Bruno Winkler

Der kulturhistorische Ausflug mit dem Bus bietet Einblick in die Kunst und Ausblick ins Gebirge. Die Route führt durch das Montafon, über die Silvretta nach Galtür. Anregende Stationen entlang der Tour sind die Montafoner Museen, Marterl und Kapelle, Silvrettapanorama und Galtür mit Alpinarium – das alles in Begleitung kultur- und kunsthistorischer Experten, Zeitzeugen und einer Lektorin. Gemeinsames Mittagessen in einem Gaschurner Traditionshotel ist eingebaut, mit themennahen Überraschungen ist zu rechnen.

Anmeldung bis Mittwoch, 29. Juli, im Heimatmuseum (Anrufe bitte während der Öffnungszeiten Dienstag-Samstag, 10-18 Uhr), Kosten 35 Euro (exkl. Mittagessen), Rückkehr gegen 19 Uhr (Schruns), 20 Uhr (Bregenz) – Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Vorarlberger Landesmuseum

Berge - Römer - Schnee

Donnerstag, 30. Juli 2009, 9 Uhr
Treffpunkt: Heimatmuseum Schruns



Berge - Römer - Schnee, Exkursion ins Vorarlberger Landesmuseum
(mit Dr. Andreas Rudigier)


Die Berge sind im Sommer 2009 nicht nur das Hauptthema der Ausstellungen in den Montafoner Museen, sondern auch in anderen Häusern des Landes und darüber hinaus. Wir wollen den Mitgliedern der Montafoner Museen das Angebot machen, alle diese Ausstellungen anzusehen. Die erste Exkursion führt nach einem Blick in die Ausstellung „Bergbilder“ im Montafoner Heimatmuseum ins Vorarlberger Landesmuseum, wo am späten Vormittag ein Rundgang durch die Ausstellung „Auf den Spuren der Römer“ auf dem Programm steht. Nach dem Mittagessen folgt dann der Höhepunkt der Exkursion mit dem Besuch der großen Sommerausstellung „Schnee. Rohstoff der Kunst“.

11. Juli 2009

Museum Online 09

Museum Online 09 – Auszeichnung für Montafoner Schülerprojekt

Sich sammeln. So der Titel eines spannenden, neuerdings auch prämierten Projektes. Und wieder einmal konnte das Montafoner Heimatmuseum wesentliche Impulse liefern. Drei Schülergruppen aus dem Montafon waren eingeladen, sich im Rahmen eines österreichweiten Bildungsprojektes mit Alltagskultur auseinander zu setzen. Lust auf ein solches Projekt zeigten Gruppen der Hauptschule Schruns Dorf und der Polytechnischen Schule. Das von einer Fachjury in Wien nun ausgezeichnete Ergebnis dieses Projekts ist eine erstaunliche Homepage zum Thema „Sammeln.“ Entwickelt und betreut wurde das Projekt von Helmut Schlatter und Bruno Winkler.


Zuerst haben die Schülergruppen vergangene Alltagskultur, wie sie auch in den Montafoner Museen ausgestellt ist, mit der eigenen Alltagskultur verglichen. Möglich war das im Heimatmuseum Schruns, in der Wintersportsammlung Tschagguns, im Talschaftsarchiv, in Gesprächen mit Zeitzeugen – und nicht zuletzt am Bildschirm. Neben Einblicken in die Montafoner Museumslandschaft sollten die Schüler wesentliche Aufgaben eines Museums (forschen, sammeln, vermitteln) kennen lernen, und eine eigenen Homepage dazu entwickeln.

Vor einigen Tagen erst konnte eine kleine Montafoner Delegation (Schüler, Lehrer und Projektleitung) ihre Website in Wien präsentieren. Von 9 eingeladenen Projektgruppen aus allen Bundesländern wurde die Montafoner Website vom Bildungsministerium als die zweitbeste des Jahres 2009 prämiert. Es ist eine hoch verdiente Auszeichnung für ein höchst erfreuliches Produkt. Unverzichtbare Hilfe leisteten dabei Zeitzeugen und private Sammler ebenso, wie die sehr hilfsbereiten Mitarbeiter/innen der Museen und des Archivs.

Was von dieser lustvollen und bunten Sammlung bleibt: Eine Homepage im Internet, die jederzeit erreichbar und einsehbar ist. Das Projekt ermöglichte wertvolle Erfahrungen und verdiente Anerkennung. Und was noch kommt, ist eine kleine Ausstellung im Herbst des heurigen Jahres im Heimatmuseum. Die Projektgruppe der Ski-Hauptschule Schruns-Dorf stellt gemeinsam mit ihrem Lehrer Alexander Sturn eine Auswahl der Projektsammlung aus. Denn diese gibt es nicht nur digital, sondern auch im Original: Objekte des Alltags, von früher und heute, geliehene und eigene.

Die sehenswerte Homepage: http://vbg.mo09.museumonline.at/

30. Juni 2009

Tag der offenen Grabung

Freitag, 10. Juli 2009, 10-16 Uhr
Galtür: Jamtal, Scheibenalpe/Gliger – Rossboden

Archäologie in der Silvretta – Tag der offenen Grabung

Auch im diesjährigen Sommer sind die Forscherinnen und Forscher der Universitäten Zürich und Innsbruck wieder für vier Wochen im Hochgebirge unterwegs. Knapp vor Ende der heurigen Untersuchungen laden wir Sie ein, den Archäologen bei der Arbeit zuzusehen und in längst vergangene Zeiten einzutauchen. Besichtigungsmöglichkeiten bestehen im Jamtal bei Galtür im Bereich der Scheibenalpe beziehungsweise auf dem gegenüber liegenden Rossboden und Gliger. Genaue Angaben über den Standort erhalten Sie am 10. Juli ab 10 Uhr beim Alpinarium Galtür beziehungsweise beim Parkplatz gegenüber der Mentenalpe im Jamtal.


Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung (außer Schneefall) statt, den hochalpinen Bedingungen entsprechendes Schuhwerk und Kleidung setzen wir voraus.

Ein Taxidienst vom Alpinarium ist eingerichtet.

Ötzi war nicht allein

Dienstag, 7. Juli 2009, 19.30 Uhr
Vandans, Galerie ad fontanas (Tourismus Vandans)

Ötzi war nicht allein – Archäologie in der Silvretta
(Vortrag von Dr. Thomas Reitmaier, Universität Zürich)

Seit 2007 untersucht ein neues archäologisches Projekt der Universität Zürich gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz und Österreich die bislang unerforschte Silvrettagruppe zwischen dem Unterengadin, dem Paznaun und dem Montafon. Der Vortrag gibt Einblick in die spannenden Arbeiten im Hochgebirge und zeigt die zum Teil sensationellen Ergebnisse der letzten drei Jahre: von 9000 Jahre alten steinzeitlichen Jagdlagern über Spuren von Ötzis Zeitgenossen bis zur Entdeckung eisenzeitlicher Alphütten und Siedlungsspuren der Walser.

22. Juni 2009

Buchpräsentation: Mensch & Berg im Montafon

Donnerstag, 2. Juli 2009, 19.15 Uhr
Bartholomäberg, Altes Frühmesshaus

Mensch & Berg im Montafon. Eine faszinierende Welt zwischen Lust und Last
(Präsentation des Begleitbandes zu den gleichnamigen Ausstellungen in den Montafoner Museen)

Das Jahr 2009 steht im Zeichen des 125jährigen Bestandsjubiläums des Alpenvereins Bezirk Montafon. Ebenso jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag von Karl Blodig, dem das Montafon unzählige Schilderungen von seinen Bergerlebnissen verdankt. Grund genug, die wechselvolle Beziehungsgeschichte zwischen Mensch und Berg zu erzählen. Dieser Band versucht es entlang zentraler Fragestellungen: Wie haben Bergbewohner diesen kargen Lebensraum kultiviert? Wie haben Städter die Berge entdeckt und bestiegen? Welche Eindrücke, Erinnerungen und Bilder von damaligen Bergabenteuern brachten sie zurück ins Tal? Es sind Texte von Kunst und Kultur, von Ideal und Ideologie, von Schaulust und Lebenslast, von Entsagung und Erfüllung. Immer jedoch sind es Geschichten von der Beziehung zwischen Mensch & Berg.

Buchpräsentation: Röbi und Rongg

Mittwoch, 1. Juli 2009, 19.30 Uhr
Gargellen, Hotel Madrisa

Röbi und Rongg. Beiträge zum Maisäß- und Alpwesen in Gargellen
(Buchpräsentation mit MMag. Michael Kasper)

Die Maisäß- und Alpkultur prägte das Montafon über viele Jahrhunderte und vermittelt noch heute eindrucksvoll die hohe Entwicklungsstufe der ehemaligen bäuerlichen Lebensweise in dieser Region. Der vorliegende 22. Band zur Montafoner Schriftenreihe setzt sich integrativ und interdisziplinär aus verschiedenen Perspektiven beispielhaft mit einem Maisäß- und Alpensemble in Gargellen auseinander.

Fünf Autorinnen und Autoren beleuchten das Areal von Röbi und Rongg aus geografischer, historischer, baugeschichtlicher, volkskundlicher sowie kultur(landschafts)geschichtlicher Sicht und vermitteln damit einen umfassenden Eindruck der Wandlungsprozesse, die sich in diesem Grenzbereich am Rande des Dauersiedlungsraumes bin in die Gegenwart vollziehen.

Zur Präsentation spricht Landesrat Erich Schwärzler.

15. Juni 2009

Montafon. Ein kleiner Kulturgeschichtlicher Führer

Dienstag, 23. Juni 2009, 16.45 Uhr
Gemeindesaal St. Gallenkirch

Montafon. Ein kleiner Kulturgeschichtlicher Führer (Buchpräsentation)

Das Montafon verfügt wie kaum eine andere vergleichbare Region in den Alpen über eine derart breite und zum Teil schon tief erforschte Kulturgeschichte, die von der Steinzeit bis in die Gegenwart reicht. Die Montafoner Museen präsentieren nun in Kooperation mit der Raiffeisenbank Montafon erstmals einen kleinen handlichen Führer, der auf die wichtigsten kulturgeschichtlichen Themen aufmerksam macht. Der Band erscheint als siebenter Sonderband der Montafoner Schriftenreihe und soll - gerade aufgrund der Fülle der laufenden Projekte - in den nächsten Jahren ausgebaut werden, damit der kulturgeschichtliche Anspruch unserer Region weiter vertieft werden kann.

Die Präsentation findet im Rahmen des Montafoner Tourismustages statt, der um 14 Uhr beginnt.

11. Juni 2009

Ausstellungseröffnung IV

Sonntag, 14. Juni 2009, 11 Uhr
(bis 16 Uhr findet ein Tag der offenen Tür statt!)
Gaschurn, Montafoner Tourismusmuseum

Ausstellungseröffnung: Zwischen Valleu und Vallüla. Ein Leben für den Berg, die Musik und das Seelenheil

Franz Josef Battlogg – ein Geistlicher als Berg- und unangepasster Kulturpionier in Gaschurn.
Seine Geschichte ist geprägt von Bergleidenschaft und Musikbegeisterung. Das historische Frühmesshaus im Dorfzentrum bietet Gelegenheit, diese schillernde Persönlichkeit im Hause seines Wirkens (als Pfarrer) lebendig zu erzählen. Dem Valleu (ob Bartholomäberg) galt sein Heimweh, der Vallüla (ob Gaschurn) galt seine Liebe. Die Bergleidenschaft führte den Seelsorger auf unzählige Gipfel, während sein musikalisches Schaffen die Aufführung sakraler Werke von herausragender Qualität ermöglicht hat. Die schillernde Figur dieses lange in Vergessenheit gebliebenen Dorfgeistlichen findet mit dieser Ausstellung eine späte Würdigung – im Haus seines damaligen Wirkens.


Im Rahmen dieser heurigen Ausstellung soll das Frühmesshaus – deutlicher als bisher – auch seine traditionelle Wohnarchitektur in beeindruckender Authentizität wieder zeigen. Für das Frühmesshaus in Gaschurn bietet also diese Ausstellung eine einmalige Chance, das außerordentlich atmosphärische Objekt für die Zukunft neu zu definieren, zu erproben und zu nutzen.

Öffnungszeiten: 14. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 15-18 Uhr

4. Juni 2009

Ausstellungseröffnung III

Mittwoch, 10. Juni 2009, 19.30 Uhr Montafoner Bergbaumuseum Silbertal Kind und Kuh. Kleine Zeugnisse der kargen Kultur des Berglebens, aus der Sammlung Eugenie Goldstern

Zur Ausstellung sprechen Bruno Winkler (Kurator) und Bürgermeister Willi Säly. Die Ausstellung eröffnet Dr. Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems).

Anreise mit Bahn/Bus: ab Bregenz Bahnhof 17.10 Uhr, Bludenz Bahnhof 18.04 Uhr, Bus ab Schruns Bahnhof 18.35 Uhr Rückreise ab Schruns Bahnhof 22.03 Uhr (hier bitte voranmelden, damit wir ihnen um 21.45 Uhr die Fahrt von Silbertal nach Schruns organisieren können)

Eugenie Goldstern warf einen wissenschaftlichen Blick in die Bergwelt. Sie lebte und forschte als Ethnologin in hochalpin gelegenen Kleinstsiedlungen. Dort wohnte sie jahrelang mit bäuerlichen Familien zusammen. Ausgewählte Objekte aus ihrer persönlichen Sammlung gewähren Einblick in eine archaisch-karge Hochgebirgswelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig legt die kleine Schau Zeugnis ab von einem tief verwurzelten Kulturbewusstsein dieser Menschen am Berg.

Getragen von höchstem Respekt, lebte Eugenie Goldstern inmitten dieser Bergmilieus. Dabei sammelte sie Einsichten und Erfahrungen zu dieser exponierten Lebensform, sammelte aber auch materielle Zeugnisse davon. Die kleine Schau in Silbertal zeigt einfachstes Spielzeug, das in den bäuerlichen Familien für die eigenen Kinder hergestellt worden ist. In deren Schlichtheit ist eine ganze Lebenswelt eingeschrieben, und diese wurde dank Eugenie Goldsterns Wirken auch für uns „Heutige“ lesbar.

Die eigentliche und letztlich tragische Lebensgeschichte Eugenie Goldsterns ist unmittelbarer Anlass, für diese Ausstellung. Als Forscherin, als Frau und ihrer jüdischen Herkunft wegen, war Eugenie Goldstern zeitlebens Ausgrenzungen und Anfeindungen ausgesetzt. Die Geschichtswerkstatt Silbertal hat dieser Frau in Sobibor, am Ort ihrer Ermordung, ein bleibendes Gedenken gewidmet. Ergänzend dazu mag die kleine Schau das Lebenswerk Eugenie Goldsterns in bescheidenem Rahmen würdigen. Gleichwohl vermag das Kinderspielzeug dieser Ausstellung ein kleines Fenster zu öffnen, in die Kargheit des kulturellen Reichtums am Berg.

Öffnungszeiten: 10. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 15-18 Uhr

Ausstellungseröffnung II

Sonntag, 7. Juni 2009, 11.30 Uhr
Altes Frühmesshaus Bartholomäberg

Welche Aussicht! Bergpanorama und Hausgeschichte als Schauerlebnis


Es spielt das Jugendorchester der Blasmusik Bartholomäberg. Zum neuen Museum und zur Ausstellung sprechen Bruno Winkler (Kurator) und Bürgermeister Martin Vallaster. Das Museum und die Ausstellung eröffnet Landestatthalter Mag. Markus Wallner. Anschließend findet bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.

Anreise mit Bahn/Bus: ab Bregenz Bahnhof 9.42 Uhr, Bludenz Bahnhof 10.37 Uhr, Bus ab Schruns Bahnhof 11.05 Uhr Rückreise ab Bartholomäberg Kirche 14.42 Uhr, Schruns Bahnhof 15.05 Uhr (bis Bregenz möglich)

Das Frühmesshaus auf Bartholomäberg bietet sich an, von hier aus den Blick über die Montafoner Bergwelt schweifen zu lassen. Dieser authentische Blick, von Vallüla bis Zimba, wird in Beziehung zu einem historischen Gebirgspanorama gesetzt. Ein solches hat der populäre Schweizer Panoramenmaler Johann Müller-Wegmann im Jahr 1878 bei einem Gasthausbesuch auf Bartholomäberg gezeichnet. Der Ausstellungsort für diese kleine aber feine Gebirgszeichnung bietet eine einmalige Chance, dieses wertvolle Baudenkmal für zukünftige Projekte zu adaptieren und für eine Thematisierung der Montafoner Kulturgeschichte zu etablieren. Zuvor jedoch ist das Haus im heurigen Sommer sozusagen im „Rohzustand“ begehbar und anhand seiner architektonischen Details auch baugeschichtlich lesbar.

Öffnungszeiten: 7. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 15-18 Uhr

27. Mai 2009

Ausstellungseröffnung I

Donnerstag, 4. Juni 2009, 19.15 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns


Bergbilder.
Malerei, Fotografie, Literatur und Erinnerung Konzert (in Kooperation mit dem Kulturverein illlitz) "Land der Berge" - Musik von der menschlichen Saite der Berge.
Es spielen: Evelyn Fink (Geige, Maultrommel, Gesang), Yenisey Rodriguez (Violoncello, Gesang), Irma-Maria Troy (Geige, Gesang)

Zur Austellung sprechen Dr. Andreas Rudigier (Montafoner Museen) und Franz Haag (Alpenverein)

Die Ausstellung eröffnet Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber


Anreise mit der Bahn: ab Bregenz Bahnhof 17.42 Uhr, Bludenz Bahnhof 18.37 Uhr Rückreise ab Schruns Bahnhof 22.03 Uhr (bis Bregenz möglich)

Ausstellungskuratoren: MMag.a Edith Hessenberger, MMag. Dr. Andreas Rudigier, MMag. Dr. Peter Strasser, Bruno Winkler
Projektpartner: Alpenvereinsbezirk Montafon
Dank an die Leihgeber: Alpenverein-Museum Innsbruck, Schattenburgmuseum Feldkirch, Zeitzeug/inn/en

***

Der Ausstellungsort Schruns gewährt Einblick in unterschiedliche Rezeptionsformen von Bergerfahrung und Bergbegeisterung. Welche Bilder brachten Maler, Literaten, Fotografen und passionierte Bergsteiger zurück von ihren überwältigenden Eindrücken am Berg? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung im Heimatmuseum in Schruns.

Der wohl populärste Bergmaler des Alpenraums, Edward Theodore Compton, veranschaulicht mit ausgewählten Bildern (von Montafoner Bergen natürlich) den künstlerisch anspruchsvollen Blick ins Gebirge. Ein Direktvergleich mit dem ein halbes Jahrhundert früher hier wirkenden Münchner Malerprofessor Mathias Schmid bietet reizvolle Vergleichsmöglichkeiten. Die Gegenüberstellung vermittelt vor allem eine sich rasch wandelnde Sicht- und Darstellungsweise in der Frühzeit des Alpinismus.

Karl Blodig wiederum, dessen Geburtstag sich im Oktober zum 150. Mal feiern lässt, ist mit seinen episch-dramatischen Schilderungen zu Montafoner Bergerlebnissen vertreten. Den sprachlich üppigen Werken Blodigs wiederum werden frühe Gebirgsfotografien aus dem Montafon – teils ergänzend, teils kontrastierend – gegenüber gestellt.

Komplettiert werden die bildhaften und sprachlichen Bergimpressionen durch heute lebende Montafonerinnen und Montafoner mit ihren bergsteigerischen Erfahrungsschätzen. Diese Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen an Hörstationen von persönlichen Erinnerungen an ihre markantesten Gebirgserlebnisse.

Öffnungszeiten (Schruns): 4. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 10-18 Uhr


15. Mai 2009

Buchpräsentation und Lesung

Montag, 18. Mai 2009, 19.15 Uhr

Schruns, Montafoner Heimatmuseum

„Ein besessener Vorarlberger – Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung“ von Leo Haffner (Buchpräsentation und Lesung mit verteilten Rollen)


Das Buch macht Zeitgeschichte nicht nur aus der Sicht des „spätgeborenen“ Forschers erlebbar. Der Autor lässt auch Akteure und Zeitzeugen ausführlich selbst zu Wort kommen. Brisantes Material enthalten die Tagebücher des ÖVP-Politikers und Nazi-Gegners Karl Tizian sowie Privatbriefe des ehemaligen NS-Mitglieds Elmar Grabherr. Die Ursachen der verhinderten Aufklärung liegen laut Haffner in der Radikalisierung der politischen Lager nach der Entstehung des politischen Katholizismus im 19. Jahrhundert. Das Buch gibt Einblick in die inneren Machverhältnisse Vorarlbergs nach 1945 und zeigt die Spätfolgen der NS-Ideologie auf. Grabherr, ehemals loyaler Gefolgsmann von Gauleiter Franz Hofer, wurde als Landesamtsdirektor (1955-1976) zum Wortführer der völkischen Alemannenideologie. Landtagspräsident Tizian setzte auf kulturelle Offenheit. Bereits als Student erkannte er klar den wahren Charakter des nationalsozialistischen Regimes. Als vehementer Gegner Grabherrs konnte er dessen Macht in der Ära Ulrich Ilg (1945-1969) allerdings nicht eindämmen. Im Süden Vorarlbergs wurden nicht alle Maßnahmen Grabherrs vorbehaltlos akzeptiert. Seine Anweisung, die Schreibweise des Namens „Montafon“ in „Montavon“ abzuändern, wurde in der Talschaft energisch boykottiert – letztlich erfolgreich. Landesrat Dr. Guntram Lins aus Bludenz lehnte den „Kantönligeist“ der Alemannenideologie Grabherrs ab, da sie nicht vereinbar sei mit der Auffassung, dass Vorarlberg einer „offenen Gesellschaft“ zusteuern sollte.

Die Mitwirkenden der „Lesung mit verteilten Rollen“: Brigitte Walk, Feldkirch, sowie Hans Peter Link, Roland Poiger und Leo Haffner (alle ehem. ORF).

5. Mai 2009

Vorarlberg 1809

Am Rande des Aufstands: ein „Tag-Buch über die Ereignisse im Vorarlbergischen Insurrections-Jahr 1809“


Vortrag von Univ. Prof. Dr. Thomas Albrich, Universität Innsbruck

Dienstag, 12. Mai 2009, 19.30 Uhr, Rathaus Rankweil

Der damals 22-jährige Christoph Anton Kayser schrieb zwischen Ende April und Ende August 1809 ein Tagebuch, das die größte geschlossene Vorarlberger Quelle zum Jahre 1809 ist, die 200 Jahre ein geruhsames Dasein führte. Der Vortrag beschäftigt sich, zum Teil basierend auf dem nunmehr edierten Tagebuch, mit dem Leben im Krieg in Vorarlberg und Tirol, sowie auch mit den Gefechten der Vorarlberger im Bodenseeraum im Sommer 1809 bis zum Ende des Aufstands im Spätherbst im Klostertal und am Arlberg.

Eintritt frei!