4. Juni 2009

Ausstellungseröffnung III

Mittwoch, 10. Juni 2009, 19.30 Uhr Montafoner Bergbaumuseum Silbertal Kind und Kuh. Kleine Zeugnisse der kargen Kultur des Berglebens, aus der Sammlung Eugenie Goldstern

Zur Ausstellung sprechen Bruno Winkler (Kurator) und Bürgermeister Willi Säly. Die Ausstellung eröffnet Dr. Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems).

Anreise mit Bahn/Bus: ab Bregenz Bahnhof 17.10 Uhr, Bludenz Bahnhof 18.04 Uhr, Bus ab Schruns Bahnhof 18.35 Uhr Rückreise ab Schruns Bahnhof 22.03 Uhr (hier bitte voranmelden, damit wir ihnen um 21.45 Uhr die Fahrt von Silbertal nach Schruns organisieren können)

Eugenie Goldstern warf einen wissenschaftlichen Blick in die Bergwelt. Sie lebte und forschte als Ethnologin in hochalpin gelegenen Kleinstsiedlungen. Dort wohnte sie jahrelang mit bäuerlichen Familien zusammen. Ausgewählte Objekte aus ihrer persönlichen Sammlung gewähren Einblick in eine archaisch-karge Hochgebirgswelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig legt die kleine Schau Zeugnis ab von einem tief verwurzelten Kulturbewusstsein dieser Menschen am Berg.

Getragen von höchstem Respekt, lebte Eugenie Goldstern inmitten dieser Bergmilieus. Dabei sammelte sie Einsichten und Erfahrungen zu dieser exponierten Lebensform, sammelte aber auch materielle Zeugnisse davon. Die kleine Schau in Silbertal zeigt einfachstes Spielzeug, das in den bäuerlichen Familien für die eigenen Kinder hergestellt worden ist. In deren Schlichtheit ist eine ganze Lebenswelt eingeschrieben, und diese wurde dank Eugenie Goldsterns Wirken auch für uns „Heutige“ lesbar.

Die eigentliche und letztlich tragische Lebensgeschichte Eugenie Goldsterns ist unmittelbarer Anlass, für diese Ausstellung. Als Forscherin, als Frau und ihrer jüdischen Herkunft wegen, war Eugenie Goldstern zeitlebens Ausgrenzungen und Anfeindungen ausgesetzt. Die Geschichtswerkstatt Silbertal hat dieser Frau in Sobibor, am Ort ihrer Ermordung, ein bleibendes Gedenken gewidmet. Ergänzend dazu mag die kleine Schau das Lebenswerk Eugenie Goldsterns in bescheidenem Rahmen würdigen. Gleichwohl vermag das Kinderspielzeug dieser Ausstellung ein kleines Fenster zu öffnen, in die Kargheit des kulturellen Reichtums am Berg.

Öffnungszeiten: 10. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 15-18 Uhr

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