Der Stand Montafon und die Montafoner Museen führen in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und mit Unterstützung des Amtes der Vorarlberger Landesregierung seit einiger Zeit bauhistorische Erhebungen an alten Montafonerhäusern durch, um genauere Kenntnisse über das Bauen in früheren Tagen zu gewinnen.
Die jüngste Untersuchung förderte neuerlich höchst bemerkenswerte Ergebnisse zutage: Das Wohnhaus Ziggamweg 218 in St. Gallenkirch entpuppte sich im Zuge baukundlicher Forschungen zur Kulturgüterdatenbank Montafon durch das Bundesdenkmalamt (DI Barbara Keiler, DI Eva Hody) sowie das Labor für Dendro(chrono)logie in Egg (Dr. Klaus Pfeifer) als seltenes Dokument einer über 440-jährigen Baugeschichte!
Nahezu unveränderte Bausubstanz
An der seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nahezu unveränderten Bausubstanz des Wohnhauses eines ursprünglichen Paarhofes sind die Schritte vom Gründungsbau 1563 und den zwei Erweiterungsphasen Richtung Westen 1678 und 1793 zum derzeitigen Baukörper nachvollziehbar. Eine herausragende Bedeutung des Objektes im Bereich der Dauersiedlungen liegt im seltenen Nachweis einer noch zweizelligen Grundrissanlage mit Stube und Herdraum. Erst der Ausbau 1678 führt zum bezeichnenden Erscheinungsbild eines barock ausgestatteten Haustyps im Montafon mit gemauerter Eckflurküche. Die zeitweise Doppelhausnutzung ist spätestens ab 1802 durch die Schaffung einer zweiten eigenständigen Herdanlage angezeigt.
Wie kann das Objekt erhalten werden?
Die herausragende Bedeutung des Objekts ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Gebäude in seiner Existenz gefährdet ist. Es ist seit einiger Zeit unbewohnt, und die Besitzer haben kein Interesse an der Erhaltung dieses für die Hauslandschaft Vorarlbergs zentrale Objekt. Der Heimatschutzverein Montafon bittet deshalb alle jene, die den Verlust der traditionellen Bauweise beklagen und ihren Groll hauptsächlich gegen die moderne Architektur hegen, sich zu Wort melden und für den Erhalt des alten Fitsch-Hauses in St. Gallenkirch einzusetzen.
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