15. September 2013

septimo 2013 - Woche 3

Mo, 16.9., 20 Uhr, Heimatmuseum Schruns
Montafoner Montaggespräch
Mario von Cranach

„Zu Schruns und zum Montafon habe ich mein Leben lang enge Beziehungen behalten; und ich komme immer wieder hierher zurück; auch, weil mein älterer Bruder Christian da wohnt.“
Dies erzählt Mario v. Cranach, Sohn eines Gutsbesitzers , der 1945 mit seiner Familie aus Polen fliehen muss. Eher zufällig landen sie in Schruns. Bei aller Problematik dieses Fluchtschicksals geht es den Cranachs hier relativ gut. Die Familie wird von vielen Seiten fürsorglich unterstützt.
Im Rahmen des Montaggesprächs wird Mario von Cranach erzählen: Von seiner Kindheit auf dem polnischen Gutshof, der Fluchtgeschichte, und besonders von seinen lebendigen Erinnerungen an Schruns; an seine Schulzeit, die Ferienjobs bei den Illwerken und beim Bau der Hochjochbahn, seine Klettertouren, seine Freunde.
Mario v. Cranach lebt als emeritierter Professor in Bern. Und immer noch ist er sehr aktiv, als Wissenschaftler und in Sozialprojekten.
Moderation: Mag. Jasmin Ölz-Barnay
in Kooperation mit dem ORF-Landesstudio Vorarlberg 
Eintritt EUR 4,-, Mitglieder Heimatschutzverein frei

Di, 17.9., 20 Uhr, Gh. Adler St. Gallenkirch
Bezeichnung von Tieren und Pflanzen in Flurnamen (St. Gallenkirch und Gaschurn)
Vortrag von Dr. Guntram Plangg
Ein Vergleich der deutschen Flurnamen im Montafon mit den älteren romanischen zeigt uns, wie sich die Landwirtschaft entwickelt hat. In der Vieh- und Alpwirtschaft sind die Grundlagen die gleichen bis auf Milchverarbeitung und Viehzucht, die aber weniger Spuren hinterlassen haben.
Die vielen Pflanznennamen spiegeln die Bedeutung von Nutzholz, von Futtermitteln für den Viehstand, von Volksmedizin, von Beeren und Pilzen für die Bauern im ausgehenden Mittelalter. Die Innerfratte gibt ein gutes Beispiel, wie man aus den Namen Kulturgeschichte erarbeiten kann.
Eintritt EUR 4,-- / für Mitglieder des Heimatschutzvereins frei

Mi, 18.9., 19 Uhr, Tourismusmuseum Gaschurn
Heilkräuterwerkstatt
Herstellung von Balsamen aus heimischen Kräutern mit Sabine Fitsch und Carmen Juen
Durch die industrielle Massenfertigung kosmetischer Produkte ging das Wissen über die Zusammensetzung und Zubereitung eigener Hautpflegeprodukte in der breiten Bevölkerung verloren. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen empfindlich auf einzelne Bestandteile von Cremes, Seifen, etc. reagieren, nimmt das Interesse an natürlichen Kosmetikprodukten zu. Es ist sehr spannend neuem und altem Kräuterwissen zu begegnen und diese auch anzuwenden.
Wir befassen uns näher mit unseren heimischen Heilpflanzen, um daraus zwei verschiedene Kräuterbalsame nach altbewährter Tradition herzustellen. Wie erkenne ich die Pflanzen, wo wachsen sie, wie und wann werden sie geerntet und aufbewahrt.
“Tief in der lebendigen Erde wurzelt die Pflanze. Mit Blatt und Blüte empfängt sie das Licht und schenkt uns Kraft und Heilung.“
Anmeldungen unter: 0664/7943003 oder sabine.fitsch@drei.at
Eintritt: € 20,-- pro Person

Do, 19.9., 9:30, Kristbergbahn Silbertal
Silberpfad – Die faszinierende Geschichte des Bergbaus
Bergbauforschung interaktiv entdecken

Das Montafon, besonders aber Silbertal und Bartholomäberg, sind eng mit der Geschichte des Bergbaus verbunden. Um die Bergbaugeschichte und deren moderne wissenschaftliche Erforschung begreifbar zu machen, wurde ein Forschungslehrpfad mit dem Namen „Silberpfad“ von der Kristbergbahn in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, der Gemeinde Silbertal sowie dem Panoramagasthof Kristberg eingerichtet.
Der Lehrpfad ist speziell für Familien und interessierte Gruppen zu empfehlen. In herrlicher Natur bringen zwölf zum Teil interaktive Stationen dem Besucher die Faszination des Bergbaus näher. Am Ende des Weges bei der Knappenkapelle und unterhalb des Panoramagasthofs Kristberg wartet zudem die „Silberspielwelt“ als zusätzliche Attraktion auf Kinder. Unterschiedliche Spielelemente machen den Bergbau hier für alle Sinne erlebbar und lassen Kinder in die Arbeitswelt der Knappen eintauchen.
Treffpunkt: Talstation Montafoner Kristbergbahn
Eintritt frei, die Kosten der Kristbergbahn sind jedoch zu berücksichtigen
in Kooperation mit der Montafoner Kristbergbahn

Fr, 20.9., 20 Uhr, Vitalzentrum Felbermayer Gaschurn
Montafun e Grischun
Eine sprachliche Grenzüberschreitung - Vortrag von Chasper Pult
Wie das Walserhaus, der Montafonertisch, das Schäppele und der Sauerkäse tragen auch die Flurnamen zur kulturellen Identität der Montafoner bei. Der Vortrag von Chasper Pult, Linguist und Kulturwissenschafter aus Sent im Unterengadin, widmet sich dem rätoromanischem Namensgut, das bis heute das Montafon mit Graubünden verbindet. Erkennen wir noch den Bezug zu den Nachbarn im Süden? Warum ist z.B. der Name Montafon direkt mit Davos verbunden? Und was hat Silvretta mit St. Moritz zu tun? Vermunt (in alten Dokumenten Formundt geschrieben) wurde von den Bündnern jahrzehntelang  als Fermunt in den Karten aufgeführt, heute aber nach langen Auseinandersetzungen ebenfalls in der Montafoner Form mit V am Wortanfang. Für das Verständnis des Namens (am Vortrag wird das Rätsel gelöst) war dies ein guter Kompromiss! Die Toponomastik ist immer mit Geschichte und Kultur verbunden: So zum Beispiel der Begriff Vorarlberg, der aus der Sicht Wiens Nacharlberg heissen sollte...
Eintritt: EUR 4,-- / Mitglieder Heimatschutzverein frei

Sa, 21.9., 10 Uhr, Heimatmuseum Schruns
anRUF - Schreibtag für junge Kreative
Du hättest einiges zu sagen? Dich reizt das Spiel mit Wörtern und Sprache? Du erzählst gerne? Da gibt es einiges in deinem Kopf, das einmal zu Wort kommen soll?
Du zweifelst, ob du schreiben kannst? Du kannst es. Garantiert! (Wenn notwendig: Vergiss den Deutschunterricht.)
Was du brauchst, ist Neugier und Lust am Ausprobieren von Neuem. Wir lassen in diesem Workshop Texte entstehen, in Prosa, in Gedichtform, geformt oder in freien Rhythmen. Wir fabrizieren Wortsalate und malen mit Worten. Wir sind mehrsprachig unterwegs und machen Grenzgänge zwischen Dialekt, Hoch- und Kunstsprache.
Und wenn du später vor Publikum lesen möchtest – auch dazu bekommst du eine Möglichkeit.
Dauer: 10-17 Uhr
Leitung: Helene Rüdisser/Franz Rüdisser
Eintritt frei

So, 22.9., 8:30 Uhr, Latons/Küngs-Maisäß
Montafoner Alp- und Maisäßbesitz im Klostertal
Kulturlandschaftswanderung mit Dr. Leo Walser
Die Bartholomäberger Sennalpe Latons und der Küngs-Maisäß, heute ebenfalls alpwirtschaftlich genutzt, sind allein wegen ihrer topografischen Lage auf der Schattseite des Klostertales eine Besonderheit unter den Montafoner Kulturlandschaften.
Nach der Auffahrt mit dem Wanderbus nach Rellsegg (ca. 1490 m ü. M.), einem bekannten Aussichtspunkt, führt die Wanderung über die Alplegi (1800 m ü. M.) zur Latonsalpe hinunter (ca. 1650 m ü. M.).Von geht es weiter durch das Einzugsgebiet des Gasteltobels (mit Tiefblick in das äußere Klostertal) und  das Naturwaldreservat Bomatschies zur denkmalgeschützten Maisäßsiedlung am Oberen Stein (Küngs-Maisäß) auf ca. 1550 m ü.M.
Der Rückweg über die Falla, Ganzaleitha, Botzis  und Rofer  zur Bärger Kirche folgt im Wesentlichen dem historischen Maisäßweg.
Auf Grund der beschränkten Teilnehmerzahl (Wanderbus) ist eine telefonische Anmeldung erforderlich (0650/6365484). Bergtaugliche Schuhe mit griffiger Sohle, Regenschutz und allenfalls Wanderstöcke werden empfohlen.
Treffpunkt: 8.30 Uhr Parkplatz bei der Kirche Bartholomäberg
Eintritt frei


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