6. Oktober 2010

Die Hungersnot im Süden Vorarlbergs

„Achtzehnhundertundzutodegefroren“ – Die Hungersnot 1816/17 im Süden Vorarlbergs 
(Vortrag von Mag. Michael Kasper)

In den Jahren 1816/17 kam es unter anderem aufgrund eines Vulkanausbruchs in Indonesien zu einer globalen Abkühlung und zahlreichen daraus resultierenden Naturkatastrophen sowie zu weitreichenden Ernteausfällen. Im kühlen und schneereichen Winter 1816/17 ereigneten sich daher besonders viele Lawinenabgänge und die spärlichen Nahrungsvorräte gingen in vielen Regionen zur Neige, sodass im Frühjahr 1817 aufgrund der Unter- und Mangelernährung vermehrt Krankheiten auftraten, die zu einer erhöhten Sterblichkeit führten. In den Sommermonaten folgten schwere Überschwemmungen und Hagelschäden. Erst mit der Ernte im Herbst 1817 ging die Hungersnot in den meisten Gebieten zu Ende. In manchen höher gelegenen Bereichen besserte sich die Lage schließlich erst nach einem weiteren harten Winter im Sommer 1818.


Begleitend zur diesjährigen Sommerausstellung in den Montafoner Museen „Jahre der Heimsuchung. Historische Erzählbilder von Zerstörung und Not im Montafon“ wird im Vortrag auf die Ereignisse, die sich in den Jahren 1816/17 im Süden Vorarlbergs zutrugen, eingegangen. Außerdem werden die Hintergründe der Ernährungskrise näher beleuchtet und die Gegenstrategien der Obrigkeit sowie die Reaktionen der Bevölkerung dargestellt. Schließlich wird auch ein Blick auf die Situation in den umliegenden Regionen geworfen und damit die Lage im südlichen Vorarlberg in einen etwas größeren Kontext eingeordnet.

Datum 21.10.2010
Beginn 20:00
Ort Rathaus Bludenz (Stadtvertretungssaal)
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