4. März 2009

Heimat als Wunsch, Phantasie, Konstruktion. Ein Museum für das Montafon

Montag, 9. März 2009, 10-21 Uhr
Dienstag 10. März 2009, 9.30-16 Uhr
Schruns, Montafoner Heimatmuseum

Heimat als Wunsch, Phantasie, Konstruktion. Ein Museum für das Montafon
(Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Museumsakademie Joanneum, Graz)

Heimat- und Regionalmuseen sind hierzulande der am meisten verbreitete Museumstyp. Er kommt dem Begehren entgegen, der eigenen Vergangenheit und Herkunft, seinem ‚Ursprung’, wieder begegnen zu können. Dieser ‚unmögliche Wunsch’ ist so mächtig, dass er uns übersehen lässt, dass und wie solche Museen Bilder erzeugen, Imaginationen projizieren, Vergangenheit konstruieren. Vor allem aber lassen sie einen übersehen, was sie leisten könnten: behutsames Arbeiten des Erinnerns, an der Vergänglichkeit der Zeit, am Entwerfen von Zukunft.

Die grundlegende Erneuerung der Montafoner Heimatmuseen bietet die Möglichkeit, über neue Modelle und Optionen für kleine regionale Museen nachzudenken: Welche neuen Inhalte braucht es, um ein Heimatmuseum an die Gegenwart anzuschließen? Wie kann das Potenzial vorhandener Sammlungen in neuem Kontext genutzt werden? Wie kann das Museum regionale Identitäten bearbeiten und interpretieren? Wie können neue geschichtstheoretische und museologische Ansätze berücksichtigt werden? Welche Schlüsse müssen aus den anhaltenden Diskussionen um Sinn und Zweck dieser Museen gezogen werden? Wie beziehen sich solche Museen auf ihre soziale Umwelt, auf freiwillige MitarbeiterInnen, Einheimische und Touristen, Experten und Sammler, Politiker und Förderer?

mit Dr. Gottfried Fliedl, Leiter der Museumsakademie Joanneum, Graz, Beat Gugger, freier Ausstellungskurator, Schweiz, Dr. Gabriele Rath, Rath & Winkler, Projekte für Museum und Bildung, Innsbruck, Dr. Andreas Rudigier Leiter der Montafoner Museen, Bruno Winkler, Rath & Winkler, Projekte für Museum und Bildung, Innsbruck


Programm

9. März
10 Begrüßung und Vorstellung des Programms beziehungsweise Zieles der Veranstaltung
10.30 Beat Gugger und Gottfried Fliedl: Ein kleines museologisches Passionsspiel. Das Heimatmuseum lieben, das Heimatmuseum hassen! Mit Kaffee, Snacks und Zwischenrufen
11.30 Andreas Rudigier, Bruno Winkler, Gabriele Rath, Gottfried Fliedl: Das Projekt „Heimatmuseum neu“. Rahmenbedingungen, Konzept, Ideen
13 Mittagspause
14.30 Andreas Rudigier: Führung durch das Heimatmuseum
16 Kaffeepause
16.30 „Nachdem wir alles gesehen haben“ – Reaktionen, Diskussion
18 Abendessen
19.30 Andreas Rudigier, Bruno Winkler, Gabriele Rath: Die Montafoner Museen und ihre „Community“
21 Uhr Ende des ersten Tages

10. März
9.30 Kleiner Theorie-Praxis-Test. Was ist unbrauchbarer, die Theorie oder die Praxis? Morgendliche Lockerungsübung mit Gotthard Fliedl
10.15 Gruppenarbeit mit anschließenden Zusammenfassungen. Visionen eines künftigen Heimatmuseums
12.30 Mittagspause
14 Gottfried Fliedl: Input zur Schlussdiskussion. Das Heimatmuseum reformieren, umbenennen, aufgeben, in Ruhe lassen, anzünden, anpreisen, weiterentwickeln, verhindern, verlebendigen, auflösen, vergessen, modernisieren oder ...?
14.20 Schlussdiskussion mit Kaffee 16 Schluss der Veranstaltung

Teilnahmegebühr (Joanneum): 140 Euro (Inklusivleistungen Vorträge, Seminarunterlagen, Kaffeepausen), 100 Euro für Studierende, Arbeitssuchende und MitarbeiterInnen von KooperationspartnerInnen


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