Mittwoch, 21. April 2010, 20 Uhr
Bludenz, Bezirkshauptmannschaft (Sitzungszimmer)
Die archäologischen Grabungen am "Kleinen Exerzierplatz"
in Bludenz, Frühjahr 2009 – Ein Vorbericht
Vortrag von Mag. Christina Kaufer
Der Bludenzer Fundpunkt "Kleiner Exerzierplatz" ist seit den Altgrabungen Adolf Hilds in den 1930er Jahren für seine spätbronze- wie eisenzeitlichen Siedlungsbefunde und seine fünf Urnengräber bekannt. Ein aktuelles Wohnbauprojekt machte erneute archäologische Untersuchungen im Frühjahr 2009 notwendig. Wie der Name des Grabungsorts schon andeutet, wurde die Fläche zuerst als Exerzierplatz genutzt, erfuhr jedoch unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkriegs durch den Bau von umfassenden Bunker- und Kasernengebäuden weitreichende Veränderungen. Folgerichtig kamen in den obersten Schichten sechs neuestzeitliche Befunde zu Tage,die mit dieser militärischen Nutzung in Zusammenhang stehen. Zwischen diesen Baustrukturen fanden sich Reste römischer, eisen- wie bronzezeitlicher Schichten, die leider jedoch vielerorts gestört waren. Was wir noch finden konnten, ist nur mehr ein "Abglanz" dessen, was sich hier wohl einst befand. Dennoch überraschten einige sehr schöne römische Funde und bronzezeitliche Keramiken, wie sie von den Altgrabungen bisher nicht bekannt sind. Trotz der teilweise vermischten Inventare bieten die Ergebnisse der Grabungen die Möglichkeit, die einstige prähistorische Bedeutung sowie die lange Nutzung dieses Bludenzer Fundplatzes zu untermauern. Der Hauptteil des Vortrags soll der prähistorischen Geschichte des "Kleinen Exerzierplatzes" gewidmet sein, wobei kurze Exkurse zu Methodiken der archäologischen Wissenschaft und zur Forschungsgeschichte – zum Beispiel zu den Militäranlagen – vorgesehen sind.
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