Jochum und Bereuter kennen sich seit Jahren. Beide waren lange als Oberärzte an Spitälern tätig, zuletzt hatten sie eigene Praxen - Jochum in Lustenau und Bereuter in Schruns.
Wahrnehmung zusätzliche Aufgaben
Anreiz für die beiden Pädiater, die Gemeinschaftspraxis beim Bludenzer Krankenhaus zu übernehmen, waren einerseits der kollegiale Austausch und die gegenseitige Vertretung, aber auch die Zusatzaufgaben, sagt Lothar Bereuter: „Ein wichtiger Punkt war für mich auch die Möglichkeit einer tagesklinischen Betreuung, weil ich immer wieder das Problem gehabt habe, dass ich kranke Kinder ins Spital schicken habe müssen - für eine Behandlung, die einfach in der Ordination aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen nicht möglich ist“.Wichtiges Behandlungsfeld: Darminfektionen
Zwei zusätzliche Räume in der Ordination bieten künftig Platz für längere Behandlungen, sagt Bernhard Jochum: „Das ganze ist Neuland, wir müssen uns das erarbeiten. Aber ein wichtiges Krankheitsbild, das wir hier behandeln können, sind sicher die Magen-Darminfektionen mit Brechdurchfall.“ Des weiteren könnte die Betreuung von Erkrankungen der Atemwegsinfekte, die unter Umständen mit Inhalationen behandelt werden müssen, ein wichtiges Aufgabenfeld sein, so Bernhard Jochum.Schließung der Kinderabteilung im Krankenhaus
Am Krankenhaus Bludenz wird die Kinderabteilung demnächst geschlossen. Die Auslastung ist zu gering - zudem geht der langjährige Primar Raimund Reindl in Pension. Einige seiner Aufgaben werden künftig die beiden Kinderärzte übernehmen, sagt Bereuter: „Während unserer Ordinationszeiten sind wir über eine Notfallnummer auch mit dem Spital verbunden. Und wenn sich im Kreißsaal Probleme abzeichnen beim Kind, dann werden wir ‚notfallmäßig‘ gerufen und sind in kürzester Zeit vor Ort.“„Neue Praxis hat Vor- und Nachteile“
Dennoch wird es den beiden Niedergelassenen nicht möglich sein, die gesamte bisherige Arbeit von Primar Reindl zu ersetzen, sagt Jochum: „Die neue Lösung hat Vor- und Nachteile. Am Tage ist sicher eine gute, möglicherweise bessere Abdeckung durch eine leistungsfähige Ordination, die mit zwei Kinderärzten besetzt ist, vorhanden. In der Nacht kann dann im Krankenhaus Bludenz keine kinderärztliche Versorgung mehr angeboten werden, das ist sicherlich ein Nachteil im Vergleich zu früher. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten - ein wichtiger Weg wird das Aufsuchen der Kinderambulanz bzw. der Kinderabteilung am LKH Feldkirch sein.“Sprechstunde in Schruns einmal pro Woche
Die Versorgung des Montafons, das j mit dem Umzug von Bereuter nach Bludenz keinen eigenen Kinderarzt mehr hat - sehen die beiden Pädiater nicht gefährdet.In Gesprächen habe sich gezeigt, dass vielen Eltern längere Öffnungszeiten wichtiger seien als ein kurzer Anfahrtsweg. Jeden Donnerstagnachmittag wird es zudem eine Sprechstunde in Schruns geben. Am erstem Februar werden die beiden Ärzte in Bludenz ihre Arbeit aufnehmen."
(Quelle: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2519293/)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen