27. Mai 2009

Ausstellungseröffnung I

Donnerstag, 4. Juni 2009, 19.15 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns


Bergbilder.
Malerei, Fotografie, Literatur und Erinnerung Konzert (in Kooperation mit dem Kulturverein illlitz) "Land der Berge" - Musik von der menschlichen Saite der Berge.
Es spielen: Evelyn Fink (Geige, Maultrommel, Gesang), Yenisey Rodriguez (Violoncello, Gesang), Irma-Maria Troy (Geige, Gesang)

Zur Austellung sprechen Dr. Andreas Rudigier (Montafoner Museen) und Franz Haag (Alpenverein)

Die Ausstellung eröffnet Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber


Anreise mit der Bahn: ab Bregenz Bahnhof 17.42 Uhr, Bludenz Bahnhof 18.37 Uhr Rückreise ab Schruns Bahnhof 22.03 Uhr (bis Bregenz möglich)

Ausstellungskuratoren: MMag.a Edith Hessenberger, MMag. Dr. Andreas Rudigier, MMag. Dr. Peter Strasser, Bruno Winkler
Projektpartner: Alpenvereinsbezirk Montafon
Dank an die Leihgeber: Alpenverein-Museum Innsbruck, Schattenburgmuseum Feldkirch, Zeitzeug/inn/en

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Der Ausstellungsort Schruns gewährt Einblick in unterschiedliche Rezeptionsformen von Bergerfahrung und Bergbegeisterung. Welche Bilder brachten Maler, Literaten, Fotografen und passionierte Bergsteiger zurück von ihren überwältigenden Eindrücken am Berg? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung im Heimatmuseum in Schruns.

Der wohl populärste Bergmaler des Alpenraums, Edward Theodore Compton, veranschaulicht mit ausgewählten Bildern (von Montafoner Bergen natürlich) den künstlerisch anspruchsvollen Blick ins Gebirge. Ein Direktvergleich mit dem ein halbes Jahrhundert früher hier wirkenden Münchner Malerprofessor Mathias Schmid bietet reizvolle Vergleichsmöglichkeiten. Die Gegenüberstellung vermittelt vor allem eine sich rasch wandelnde Sicht- und Darstellungsweise in der Frühzeit des Alpinismus.

Karl Blodig wiederum, dessen Geburtstag sich im Oktober zum 150. Mal feiern lässt, ist mit seinen episch-dramatischen Schilderungen zu Montafoner Bergerlebnissen vertreten. Den sprachlich üppigen Werken Blodigs wiederum werden frühe Gebirgsfotografien aus dem Montafon – teils ergänzend, teils kontrastierend – gegenüber gestellt.

Komplettiert werden die bildhaften und sprachlichen Bergimpressionen durch heute lebende Montafonerinnen und Montafoner mit ihren bergsteigerischen Erfahrungsschätzen. Diese Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen an Hörstationen von persönlichen Erinnerungen an ihre markantesten Gebirgserlebnisse.

Öffnungszeiten (Schruns): 4. Juni bis 31. Oktober 2009: Dienstag bis Samstag, 10-18 Uhr


15. Mai 2009

Buchpräsentation und Lesung

Montag, 18. Mai 2009, 19.15 Uhr

Schruns, Montafoner Heimatmuseum

„Ein besessener Vorarlberger – Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung“ von Leo Haffner (Buchpräsentation und Lesung mit verteilten Rollen)


Das Buch macht Zeitgeschichte nicht nur aus der Sicht des „spätgeborenen“ Forschers erlebbar. Der Autor lässt auch Akteure und Zeitzeugen ausführlich selbst zu Wort kommen. Brisantes Material enthalten die Tagebücher des ÖVP-Politikers und Nazi-Gegners Karl Tizian sowie Privatbriefe des ehemaligen NS-Mitglieds Elmar Grabherr. Die Ursachen der verhinderten Aufklärung liegen laut Haffner in der Radikalisierung der politischen Lager nach der Entstehung des politischen Katholizismus im 19. Jahrhundert. Das Buch gibt Einblick in die inneren Machverhältnisse Vorarlbergs nach 1945 und zeigt die Spätfolgen der NS-Ideologie auf. Grabherr, ehemals loyaler Gefolgsmann von Gauleiter Franz Hofer, wurde als Landesamtsdirektor (1955-1976) zum Wortführer der völkischen Alemannenideologie. Landtagspräsident Tizian setzte auf kulturelle Offenheit. Bereits als Student erkannte er klar den wahren Charakter des nationalsozialistischen Regimes. Als vehementer Gegner Grabherrs konnte er dessen Macht in der Ära Ulrich Ilg (1945-1969) allerdings nicht eindämmen. Im Süden Vorarlbergs wurden nicht alle Maßnahmen Grabherrs vorbehaltlos akzeptiert. Seine Anweisung, die Schreibweise des Namens „Montafon“ in „Montavon“ abzuändern, wurde in der Talschaft energisch boykottiert – letztlich erfolgreich. Landesrat Dr. Guntram Lins aus Bludenz lehnte den „Kantönligeist“ der Alemannenideologie Grabherrs ab, da sie nicht vereinbar sei mit der Auffassung, dass Vorarlberg einer „offenen Gesellschaft“ zusteuern sollte.

Die Mitwirkenden der „Lesung mit verteilten Rollen“: Brigitte Walk, Feldkirch, sowie Hans Peter Link, Roland Poiger und Leo Haffner (alle ehem. ORF).

5. Mai 2009

Vorarlberg 1809

Am Rande des Aufstands: ein „Tag-Buch über die Ereignisse im Vorarlbergischen Insurrections-Jahr 1809“


Vortrag von Univ. Prof. Dr. Thomas Albrich, Universität Innsbruck

Dienstag, 12. Mai 2009, 19.30 Uhr, Rathaus Rankweil

Der damals 22-jährige Christoph Anton Kayser schrieb zwischen Ende April und Ende August 1809 ein Tagebuch, das die größte geschlossene Vorarlberger Quelle zum Jahre 1809 ist, die 200 Jahre ein geruhsames Dasein führte. Der Vortrag beschäftigt sich, zum Teil basierend auf dem nunmehr edierten Tagebuch, mit dem Leben im Krieg in Vorarlberg und Tirol, sowie auch mit den Gefechten der Vorarlberger im Bodenseeraum im Sommer 1809 bis zum Ende des Aufstands im Spätherbst im Klostertal und am Arlberg.

Eintritt frei!

Dialektverfall oder Mundartrenaissance

Mittwoch, 13. Mai 2009,
19.15 Uhr Schruns,
Montafoner Heimatmuseum

Dialektverfall oder Mundartrenaissance.
Versuch einer Bestandsaufnahme: Das Vorarlberger Mundartwörterbuch
(Buchpräsentation und Vortrag von Prof. Hubert Allgäuer)

In zwölfjähriger Sammlertätigkeit hat der Verfasser für das Mundartlexikon all das zusammengetragen und aufgearbeitet, was 427 Gewährsleute aus allen Regionen Vorarlbergs als „bekannt“ eingestuft haben. Der gesamte Fragenkatalog (aufgeteilt auf 14 Regionen) hatte einen Umfang von 1.091 Seiten (32 Stichwörter pro Seite).
Die Summe aller Rückantworten der Gewährsleute belief sich auf über 35.000 Seiten. Außerdem wurden 44 unveröffentlichte private Mundart-Sammlungen mit einem Gesamtumfang von 1.054 Seiten einbezogen.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Hubert Allgäuer geläufigen Redewendungen und sprichwörtlichen Redensarten, aber auch auf Erklärungen auf Etymologie und den sprach- und kulturgeschichtlichen Hintergründen legte er großen Wert. Mehr als 16.500 Fußnoten mögen dieses Anliegen verdeutlichen. Am Ende entstand ein umfassendes, zweibändiges Nachschlagewerk mit 1.820 Seiten.

Terra Grischuna 2/2009

Terra Grischuna 2/2009: Rund um den Rätikon


Grenze und Grenzgänger im Rätikon
Text: Edith Hessenberger

Schroff ragt der Rätikon östlich des Rheintals auf und verstärkt den Eindruck einer natürlichen Grenze, die das Prättigau und das Montafon – und damit die Schweiz und Österreich – voneinander trennt. Über die Jahrhunderte hinweg halndete es sich bei den steil aufragenden Gipfeln allerdings nur um eine scheinbare Grenze, denn die Pässe und Joche zwischen den Gipfeln waren sehr frequentiert.

Ein Blick auf den verbindenden Grenzberg
Text und Fotos: Paul Meinherz

Naafkopf – Scheetälispitz – Dreiländerspitz. Gemeint ist derselbe Berg, Namen geben die, die zu den Bergen aufschauen. Den Hirten war er der Felskopf über ihrer Alp im Naaftal, Bergsteiger nannten ihn nach dem Täli unter dem Gipfel, in dem der Schnee der heissesten Sommersonne trotzt, ein Intelektueller fand: Auf dem Spitz berühren einander Liechtenstein, Österreich und die Schweiz.

Über das Joch und durch die Berge
Text: Peter Strasser und Andreas Rudigier

Der Gang über die Joche ist uns im Rätikon stets präsent – die Idee, die Landesgrenzen via Tunnel durch den Berg zu überschreiten, würde uns nicht im Traum einfallen. Unsere Vorfahren hatten derartige Träume und Ideen: Eingedenk der jahrhundertealten Beziehungen sollte ein Tunnel die Distanz zwischen den Tälern drastisch verkürzen. Die Route durch den Berg blieb aber, wie manch andere hochtrabende Pläne, Utopie.

Die Wiederentdeckung einer Nachbarschaft
Text und Fotos: Bernhard Maier

Die Montafoner heissten die Prättigauer im Rahmen des Erfahrungsaustausches zur Vermarktung von regionalen Produkten willkommen.

Der Höhlenbär im tropischen Meer
Text: Georg Friebe

Ob auch eine Insel vorhanden war? Wir wissen es nicht, denn in den Gesteinen der Sulzfluh ist diese Information nicht gespeichert. Doch ihr unmittelbarer Ablagerungsraum lässt sich rekonstruieren. Und der passt überhaupt nicht zu den schroffen Gipfeln im heutigen Rätikon und deren eiszeitlichen Bewohnern.

Das «Ländle»: Arbeitsplatz und Kulturerlebnis auch für Bündner
Text: Bartholomé Hunger Fotos: Yannick Andrea

Das Fürstentum Liechtenstein entwickelte sich seit Anfang der 50er-Jahre zu einem der attraktivsten und erfolgreichsten Wirtschafts- und Kulturstandorte Europas. Als moderner Wirtschaftsplatz steht Liechtenstein für Innovation, Entwicklung und Stabilität. Davon haben auch zahlreiche Bünderinnen und Bündner profitiert.

Während Jahrhunderten das nördliche Grenztor zu Rätien
Text: Fritz Meisser Fotos: Hans Stäbler

Die Luzisteig hat eine bedeutende und spannende Geschichte, die geprägt ist von der Lage als Sperrstellung in der Nähe der Landesgrenze. Dieser Übergang (713 m ü.M.) war seit der Zeit der alten Römer der Schlüssel zu den Bündner Pässen und somit über Jahrhunderte das eigentliche Nordtor zu Rätien.

Die Letzten wohnten ganz hinten
Text: Maya Höneisen

Die Walser spielten im Rätikon eine nicht unbedeutende Rolle. Die Einwanderer aus dem Wallis besiedelten im späten Mittelalter die kargen Täler in der Region um Sulz- und Drusenfluh.

Seewis: ein Sonderfall
Text: Edy Walser

Die Gemeinde Seewis im Prättigau – zusammen mit den Fraktionen Pardisla und Schmitten zählt sie heute rund 1400 Einwohnter – hat unter den Prättigauer Gemeinden seit jeher eine Sonderstellung eingenommen. Sprachlich und auf konfessionell. Böse Zungen behaupten, „d Seewiser chönt nit tue wie anderi.“.

Mitteilungen Pro Rätia:

Strom aus Graubünden – Markt oder Politik?
Die Pro-Raetia-Jubiläumsreise
60 Jahre Pro Raetia
Graubünden 1949 – ein Sonderfall?

MAGAZIN

Ruhe, Fresken und eine wunderschöne Aussicht
Text. Jakob Lieberherr Fotos: Yannick Andrea

Winterwanderung: Bergün – Latsch – Stuls – Bergün
Wenn Spukgeister über die Landesgrenzen schweben
Text und Fotos: Hans Domenig

Kultur – Viele Sagengestalten sind rund um den Rätikon bekannt

Der Dichter als General
Text: Johann Ulrich Schlegel

Geschichte – die Lebensumstände von Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Mit einer Prise Leichtigkeit
Text: Maya Höneisen Fotos: Andrea Yannick

Begegnung – mit Kararina Schwitter-Fedier, Musik-Clownin, Tschappina

Nahrung aus dem Kreislauf der Natur
Text: Elisabeth Bardill

Landwirtschaft – die Produzentengenossenschaft Prättigau

Wenn der Gletscher seine Tore öffnet
Text und Fotos: Christoph Benz

Natur – Begehbare Gletschergrotten im Morteratschgletscher