2. Juli 2007

NS-Täter Josef Vallaster

Ein Montafoner war im Dritten Reich am Massenmord an Juden und Behinderten beteiligt. Die Medienberichte der vergangenen Tage über den NS-Verbrecher Josef Vallaster sind in dessen Herkunftsort Silbertal nicht spurlos vorübergegangen. Allerdings wurden die Taten des NS-Verbrechers Vallaster weder totgeschwiegen, noch verdrängt. „Wir haben bis zu den ersten Berichten in den Medien vor ein paar Tagen ganz einfach nichts gewusst“, sagt der Silbertaler Bürgermeister Willi Säly. „Wir wollten und wollen die Machenschaften von Vallaster weder verharmlosen, noch zurückdrängen oder verheimlichen. Im Gegenteil“, so Säly weiter. Vielmehr sei die Verantwortlichen in der Gemeinde sowie die Bewohner des Silbertals von der Nazi-Vergangenheit von Josef Vallaster überrascht worden. „Das hat vielleicht in dem einem oder anderen Fall für verwirrende Aussagen gesorgt“, sagt der Gemeindechef. „Es ist bedauerlich, dass wir falsch verstanden wurden. Wenn jemand dadurch gekränkt oder verletzt wurde, möchten wir uns dafür entschuldigen.“
Der 1910 in der Gemeinde Silbertal geborene Vallaster war in Hartheim und in Sobibor an der Ermordung von tausenden Menschen beteiligt, die dem Euthanasie-Programm und dem Holocaust zum Opfer fielen. Er gehörte als SS-Scharführer zum Personal der für die Juden-Vernichtung im Generalgouvernement Polen zuständigen so genannten „Aktion Reinhard“.

Arbeitsgruppe

Tatsache sei, dass die Verantwortlichen der Gemeinde Silbertal bis zum Bekanntwerden der NS-Verbrechen durch Josef Vallaster keine Ahnung davon hatten. „Wir nehmen die Sache aber sehr ernst“, sagt Säly weiter. Die Gemeindevertretungssitzung wird sich am Montagabend jedenfalls mit der Causa Vallaster ausführlich befassen. „Wir verurteilen diese abscheulichen Kriegsverbrechen auf das Schärfste und wollen restlose Aufklärung seiner Taten“, sagt der Silbertaler Gemeindechef klar und deutlich. Als nächster Schritt wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe – bestehend aus Bürgern, Politikern und Historikern – die Nazi-Vergangenheit von Vallaster im Silbertal aufgearbeitet. Dort werde dann auch festgelegt, wie es künftig weitergehen soll und ob der Name des Kriegsverbrecher vom Gedenkstein für die Opfer der Weltkriege entfernt werden wird.

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