27. September 2010

Lange Nacht der (Montafoner) Museen

Lange Nacht der Montafoner Museen
Samstag, 2. Oktober 2010, 18-1 Uhr


Die Montafoner Museen nehmen bereits zum 9. Mal an der vom ORF organisierten Langen Nacht der Museen teil. Das Programm ist vielseitig und orientiert sich an laufenden Projekten und Themen des Heimatschutzvereins. Höhepunkt ist die Orgelwanderung mit Konzerten in Gaschurn, Tschagguns und Bartholomäberg.

Programm (Auswahl)

17.30 Uhr (Schruns, Museum): Start der nächtlichen Rundfahrt durch die Montafoner Museumswelt (Anmeldung im Heimatmuseum notwendig: Tel 05556/74723)
18 Uhr (Gaschurn, Pfarrkirche): Konzert mit Bruno Oberhammer (Orgel) und dem „Quartett Vocaliter“ (Chor unter der Leitung von Ursula Breuer)
19 Uhr (Bartholomäberg, Museum): Zeitzeugengespräch zu einem katastrophalen Ereignis im Montafon
19.30 Uhr (Silbertal, Museum): Zeitzeugengespräch mit Bildern zur Arbeit im Holz in früheren Tagen
20 Uhr (Tschagguns, Pfarrkirche): Konzert mit Bruno Oberhammer (Orgel) und dem „Quartett Vocaliter“ (Chor unter der Leitung von Ursula Breuer)
20 Uhr (Gaschurn, Museum): Wolle spinnen, Schäpel und Trachtenhüte machen
20.15 Uhr (Schruns, Museum): „Botzgschichta“ im Geisterhaus, mit Erzählung, Musik und Pantomimischem
21 Uhr (Tschagguns, Wintersportsammlung): Die Besteigung des Matterhorns, ein filmisches Ereignis mit Franz Bahl
21.15 Uhr (Schruns, Museum): Zeitzeugengespräch mit Bildern zur Arbeit als Hirte in früheren Tagen
22 Uhr (Bartholomäberg, Pfarrkirche): Konzert mit Bruno Oberhammer (Orgel) und dem „Quartett Vocaliter“ (Chor unter der Leitung von Ursula Breuer)
22.30 Uhr (Schruns, Museum): „Botzgschichta“ im Geisterhaus, mit Erzählung, Musik und Pantomimischem

Die Museen bieten Ihnen den ganzen Abend Führungen durch die Sammlungen, Musik, Kulinarisches (Tipp: Krutspätzle in Gaschurn oder Gsottne Erdöpfel in Bartholomäberg) und Informationen zu den Projekten der Museen und des Heimatschutzvereins Montafon.

16. September 2010

Das Hochwasser von 1910 und seine Folgen

Freitag, 24. September 2010, 14 Uhr
Treffpunkt Parkplatz Aquarena (St. Gallenkirch)

Das Hochwasser von 1910 und seine Folgen (Wanderung mit Friedrich Juen und Mag. Christoph Walser)

Im Mittelpunkt dieser Wanderung steht die so genannte „Gavatzen-Mühle“, die sich am Unterlauf des Suggadinbachs befindet und eines der letzten bekannten Mühlengebäude im Montafon ist, dessen Mauern noch weitgehend erhalten geblieben sind. Darüber hinaus sind noch Teile der zum Ensemble gehörenden Infrastruktur erhalten, wie der Mühlstein oder die Reste des Wellbaumes. Durch die Errichtung der Suggadinbach-Verbauung sind die Reste des historischen Gebäudes bedauerlicherweise gefährdet. Dank der freundlichen Unterstützung der Wildbach- und Lawinenverbauung/Gebietsbauleitung Bludenz konnte die Mühlenruine im August Firma CONTEXT OG (Ranggen) nach archäologisch-bauhistorischen Kriterien dokumentiert werden. Die Mühle war eines der vielen Opfer des Jahrhunderthochwassers von 1910, das Gegenstand dieser nachmittäglichen Wanderung ist.

Gutes Schuhwerk ist erforderlich. Die Veranstaltung ist frei zugänglich.


Die ehemalige Dauersiedlung Valleu

Donnerstag, 23. September 2010, 8.30 Uhr
Treffpunkt Bartholomäberg, Parkplatz bei der Kirche

Die ehemalige Dauersiedlung Valleu: Wandel(n) in der Montafoner Kulturlandschaft


3 ExpertInnen im Bereich heimische Kulturlandschaft führen sie durch verschiedene Gebiete des Montafons und vermitteln ihnen an konkreten Beispielen die Eigenheiten, den Wandel und die einzigartige Schönheit der uralten Kulturlandschaften, die dieser Talschaft ihren besonderen, teils widersprüchlichen Charakter geben. Das Ziel der Wanderung ist Valleu – eine ehemalige, hoch gelegene Dauersiedlung in Bartholomäberg mit einer sehr bewegten Geschichte. Auf dem Weg dort hin passieren wir verschiedene Stationen, die eindrücklich den Wandel im Umgang mit der Kulturlandschaft und die daraus resultierenden Gegebenheiten widerspiegeln. Es begleiten und führen sie Peter Strasser und Marion Ebster (Kulturlandschaftsinventar Montafon) sowie Roland Blum (Landwirtschaftskammer Vorarlberg). Erstere informieren sie über prägnante Veränderungen der Montafoner Kulturlandschaft auf den Stationen dieses Weges, während Herr Blum ganz konkret auf eine tierische Besonderheit des Montafons eingeht: das Montafoner Steinschaf, welches von ihm auf Valleu gehalten wird und auf seine eigene Weise zum Erhalt der dortigen Landschaft beiträgt.

Der Weg führt von Bartolomäberg/Zentrum über Rellseck und das Schattamaisäß nach Valleu und wieder zurück. Die Wanderung führt durch steiles Gebiet und sollte nur mit festen Wanderschuhen unternommen werden. Die Dauer der Wanderung beträgt ca. 6 Stunden (inkl. Pausen), Verpflegung ist selbst mitzubringen. Die Wanderung findet nur bei guter Witterung statt.


Rüti oberhalb von Gargellen

Mittwoch, 22. September 2010, 13 Uhr
Treffpunkt Gargellen (Kirche)

Die Rüti oberhalb von Gargellen (Führung mit Friedrich Juen und Martin Herburger)

Das Bergkirchlein zur hl. Magdalena in Gargellen ist Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung, die durch den Waldweg entlang des „Gargellener Fensters“ auf das kleine Anwesen Rüti führt (nicht zu verwechseln mit Rüti im Gargellental). Hier befinden sich noch vier Gebäude, die im Kern ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Der Bewirtschafter Martin Herburger erzählt von früher und von dem, was er heute macht. Letzteres lässt sich auch verkosten!

Gutes Schuhwerk erforderlich, Gesamtdauer etwa drei Stunden. Die Veranstaltung kostet pro Person 15 Euro (Jause inbegriffen), Mitglieder des Heimatschutzvereins bezahlen 10 Euro.


13. September 2010

Alte Säge „Müllis Ferdi“

Freitag, 17. September 2010, 14-18 Uhr
Latschau

Alte Säge „Müllis Ferdi“

Die alte Säge am Rasafeibach in Latschau ist nach dem Flurnamen „Mülli“ (die Mülli erinnert an die bis ins 20. Jahrhundert in der Nähe betriebene Getreidemühle) und dem früheren Besitzer Ferdinand Loretz benannt. Die Familie Loretz erwarb 1849 die seit dem 18. Jahrhundert betriebene Säge von den Geschwistern Gavanesch. Der heutige Zustand entspricht im Wesentlichen dem von 1907. Damals erfolgte der Umbau zu einem so genannten Venezianergatter aus Teilen einer Säge in Frastanz. Im gemauerten Untergeschoss befindet sich das oberschlächtige hölzerne Wasserrad (Durchschnitt 4,1 m), welches in der Radstube die Transmission antreibt. Diese sorgen über zwei exzentrische Schwungräder und die Stelzen für die Auf- und Abbewegungen des Venezianergatters, einem einfachen senkrechten Sägeblatt mit automatischem Vorschub. Über eine Handwinde werden die Baumstämme seitlich auf den Blochwagen geholt. Die Säge ist voll funktionstüchtig und wird museal im Rahmen des Aqua-Wanderweges Tschagguns betrieben.

Das Montafon wird selbstständig – eine Episode der Talgeschichte im 17. Jahrhundert

Donnerstag, 16. September 2010, 17 und 19 Uhr
Tschagguns, Alpe Spora und Lindauer Hütte

19 Uhr (Lindauer Hütte): Das Montafon wird selbstständig – eine Episode der Talgeschichte im 17. Jahrhundert (Vortrag von Univ.-Doz. Dr. Manfred Tschaikner)

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts spitzten sich schon lange währende Konflikte der Montafoner mit der Stadt Bludenz extrem zu. Die Hofjünger verlangten nicht nur einen eigenen Viehmarkt und eine Änderung der Besteuerung, sondern vor allem ein eigenes Gericht. 1607 erhielten sie entsprechende Zusagen des Landesfürsten in Innsbruck, deren Umsetzung aber von den Bludenzern erfolgreich hintertrieben wurde. Daraufhin machte sich das Montafon de facto selbstständig. Um diesem Zustand ein Ende zu setzen, gestand man dem Tal 1613 wenigstens provisorisch ein eigenes Gericht zu, das aber nicht den Erwartungen entsprach. Als man es vier Jahre später wieder abschaffte, wurden die Hofjünger wie ehedem der Bludenzer Gerichtsbarkeit unterstellt. Dabei verblieb es dann für mehr als anderthalb Jahrhunderte. Der Traum vom unabhängigen Montafon hatte nur kurz gewährt.

Hinweis: Sie können gerne ins Gauertal wandern, aber: Um 16.30, 17.30 und 18.30 Uhr fährt jeweils ein Bus von der Gemeinde Tschagguns (Parkplatz Altes Gemeindeamt) – die Rückreise ist ebenfalls mit dem Bus möglich.

Die „Schlacht auf der Alpe Spora“ – eine archäologische Spurensuche

Donnerstag, 16. September 2010, 17 und 19 Uhr
Tschagguns, Alpe Spora und Lindauer Hütte

17 Uhr (Alpe Spora): Die „Schlacht auf der Alpe Spora“ – eine archäologische Spurensuche (Lokalaugenschein mit Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler und Mag. Christoph Walser)

Manfred Tschaikner hatte mit seinem Beitrag im Jahresbericht der Montafoner Museen 2008 darauf aufmerksam gemacht. Der Bludenzer Vogteiverwalter David Pappus bereiste 1610 den Großteil der Grenzen  der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg. Die Aufzeichnungen darüber stellen eine wichtige landeskundliche Quelle dar, die auch Gegenstand des nachfolgenden Referats von Tschaikner darstellen. David Pappus berichtet auch von einem grausamen Gemetzel, das 1499 im so genannten Schweizerkrieg auf der Alpe Spora stattgefunden haben soll. Die Montafoner sollen in einem weiten Ried bei der Alpe 130 einfallende Prättigauer erschlagen haben. Als Beweise dafür galten ihm die Totenköpfe und militärischen Ausrüstungsgegenstände, die man dort noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts finden konnte. Das Projekt der Universität Innsbruck begibt sich nun auf Spurensuche, und wir laden Sie ein, sich ein Bild der Situation auf der Alpe Spora zu machen.

„Schragazuseminar“ – Wie wird ein Schragenzaun gebaut?

Mittwoch, 15. September 2010, 9 Uhr
Treffpunkt Parkplatz Latschau

„Schragazuseminar“ – Wie wird ein Schragenzaun gebaut? (eintägiger Kurs mit Friedrich Juen)

Bei den Bündner Nachbarn gibt es einen Verein zur Erhaltung der „Graggenzäune“, bei uns gibt es einen Spezialisten genau für dieses Thema der bei uns „Schragazü“ oder „Scheiazü“ genannten Zäune: Friedrich Juen wird an diesem Tag Interessierten das Handwerk des Zäunemachens zeigen und die Interessierten auch mitarbeiten lassen. Juen führt in das Handwerk ein, zeigt die Herstellung von „Stäcka“ und „Scheia“ und schließlich die Errichtung des Zaunes. Zu den schwierigsten Details zählt die Gestaltung des „Schlosses“, der verbindende Abschluss des Zaunes.

Anmeldung beim Heimatmuseum bis Montag, 13. September 2010 notwendig; Kosten pro TeilnehmerIn 25 Euro, Mitglieder des Heimatschutzvereins bezahlen 20 Euro. Für Verpflegung wird gesorgt.


„Jahre der Heimsuchung“ im wachsenden Museum

Dienstag, 14. September 2010, 19 Uhr
Bartholomäberg, Altes Frühmesshaus

„Jahre der Heimsuchung“ im wachsenden Museum (Lesung und Führung mit Andreas Rudigier)

Im Juli ist der zwölfte Sonderband der Montafoner Schriftenreihe erschienen, der sich dem Sonderausstellungsthema der Montafoner Museen 2010 widmet (siehe die Info in diesem Infoblatt). An diesem Abend wird das Buch und der Bartholomäberger Teil der Sonderausstellung gezeigt. Und nicht nur das: Das Museum in Bartholomäberg ist vor einem Jahr mit dem Anspruch entstanden, langsam zu wachsen. Vor Jahresfrist wurde das Haus so gezeigt, wie die letzten BewohnerInnen es verlassen hatten – nun sind einige Maßnahmen gesetzt worden, die das Haus als Museum schon besser erkennen lassen ... und es haben herausragende Objekte regionaler Volkskunde Einzug in das Haus gehalten.