23. März 2010

Generalversammlung des Heimatschutzvereins

Dienstag, 13. April 2010, 19.15 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns

Generalversammlung des Heimatschutzvereins mit Präsentation des Jahresberichts 2009 und Vorstellung des Plans für das neue Montafoner Heimatmuseum

Alljährlich findet nach Ostern die Jahreshauptversammlung (Generalversammlung) des Heimatschutzvereins statt. Zu diesem traditionellen Termin wollen wir Sie an diesem Abend einladen.

Tagesordnung (Anträge zur Erweiterung der Tagesordnung müssen bis Freitag, 9. April, 12 Uhr, schriftlich eingegangen sein):

1 Begrüßung

2 Genehmigung des Protokolls der letzten Generalversammlung (das Protokoll liegt bei der Versammlung auf und kann auf Wunsch auch vorher zugesandt beziehungsweise eingesehen werden)

3 Bericht des Obmanns zum Vereinsjahr 2009

4 Bericht der Kassierin zum Vereinsjahr 2009

5 Stellungnahme der Kassaprüfer und Entlastung der Kassierin

6 Entlastung des Vorstands

7 Vorschau auf das Vereinsjahr 2010 und Genehmigung des Voranschlags

8 Festsetzung des Mitgliedsbeitrags für 2010

9 Allfälliges

Im Rahmen der Generalversammlung wird auch der Jahresbericht 2009 präsentiert. Die gedruckte Fassung umfasst rund 50 Beiträge, die sich mit allen Facetten der Montafoner Museen, des Heimatschutzvereins Montafon und des Montafon Archivs auseinandersetzen.

Im Anschluss wollen wir den Mitgliedern und allen Interessierten auch den Plan für das neue Montafoner Heimatmuseum vorstellen und diskutieren.

MONT.AG.TREFF

Montag, 29. März 2010, 10 Uhr
Montafoner Heimatmuseum schruns
MONT.AG.TREFF Montagsgespräche zur Architektur rund um das neue Montafoner Heimatmuseum


MONT.AG. – Eine Serie zu Fragen der Architektur

Hinter dem Kürzel MONT.AG verbergen sich die Montafoner Architektur-Gespräche 2010. Die Kurzform verweist allerdings auch auf den Umstand, dass etliche der Veranstaltungen dazu an einem Montag stattfinden werden. Weiters steht MONT.AG für den Anfang von etwas Neuem. Es ist das MuseumNEU, welches im heurigen Jahr einen entscheidenden Realisierungsschritt erfahren wird.

MONT.AG.BILDER

Noch vor Beginn der Architekturgespräche 2010 verschicken wir – immer an Montagen – erhellende Diskussionsimpulse zu Architektur. Es sind die so genannten MONT.AG.BILDER – also knapp kommentierte Beispiele ausgezeichneter Architektur, aus nahe gelegenen Alpenregionen, die aufzeigen sollen, dass und wie überzeugende Architektur gelingen kann: in einem historisch sensiblen Architekturumfeld, im Spannungsfeld zwischen altem und neuem Bauen, im alpinen Raum, in zentrumsnahen Bereichen. Die MONT.AG.BILDER sollten nicht nur den Blickhorizont auf gelungene Architektur im Alpenraum erweitern, die Beispiele sollten auch die Architekturdiskussion im Montafon anregen.

MONT.AG.FRAGEN

Weiters stellen wir Wissensfragen zu konkreten architektonischen Aspekten – die MONT.AG.FRAGEN. Ebenfalls immer an Montagen. Dafür braucht man jedoch kein lexikalisches Wissen, auch keine architektonische Kompetenz, sondern lediglich ein wenig Interesse an den gegenwärtigen Entwicklungen rund um das MuseumNEU. Nach Abschluss der Frageserie können sämtliche Antworten bei uns abgegeben werden. Drei themennahe Anerkennungspreise werden vergeben. Analog zu unseren MONT.AG.BILDERN versenden wir auch unsere MONT.AG.FRAGEN per Rundmail. [Bitte geben Sie uns Ihre Mailadresse bekannt, falls Sie Interesse an diesen Fragen haben]. Für Interessierte ohne Mailanschluss drucken wir die Bilder und Fragen gern zur Mitnahme im Museum aus.

MONT.AG.TREFF

Nicht zuletzt gibt es einmal monatlich die Gelegenheit, sich vor Ort, nämlich im Heimatmuseum, zu informieren und auszutauschen – beim MONT.AG.TREFF. Immer am letzten Montag des Monats, erstmals am Montag, den 29. März, um 10 Uhr, in der Museumsstube. Dazu können Fragen ebenso mitgebracht werden wie Anregungen oder einfach die Lust, mit jemandem vom Museumsteam über Architektur zu reden. Der jeweilige Planungsstand des MuseumNEU kann dabei eingesehen werden. Zudem kann in interessanten Publikationen zu aktuellen Architekturthemen geschmökert werden. Bis dahin werden wir nämlich einige Bücher im Museum auflegen, die eine Einordnung unseres Projekts MuseumNEU in einen größeren architektonischen Zusammenhang ermöglichen sollten. Dazu gehören Informationen über Architekten, über neues Bauen im alpinen Raum, über Museumsbauten und andere Themen.

(Bruno Winkler)

11. März 2010

Vertrag Illwerke-Montafon

Einige aktuelle Medienbeiträge (orf.at und vol.at) zum Thema:

Neuer Vertrag am Tisch
Montafon – Der neueste Entwurf jenes Vertragswerks zwischen Illwerke und Montafon, das in der Vergangenheit als „Knebelvertrag“ für Schlagzeilen sorgte, wurde nun von der Illwerke- Rechtsabteilung fertiggestellt. Das Vertragswerk liegt den VN vor.
Zwei statt vier Millionen Euro
Anders als in früheren Entwürfen wird die Zahlung an keine konkrete Gegenleistung der Montafoner Gemeinden geknüpft. Vor allem die Verbindung von Millionenzahlungen mit positiven Abstimmungsergebnissen und die in einem frühen Vertragsentwurf geforderte Beeinflussung von Medien und Dorfbewohnern zugunsten von Bauprojekten hatte in den vergangenen Wochen für herbe Kritik von außen gesorgt. Der neue Vertragsentwurf, der den Montafoner Bürgermeistern bereits vorliegt, beinhaltet eigentlich lediglich drei wichtige Punkte.
- Die Illwerke bezahlen den Montafonern für die Erduldung von Nachteilen, also Verkehrsbehinderungen oder Tourismus- Einschränkungen, zwei Millionen Euro.
- Die Überweisung erfolgt dann, wenn die Baubeschlüsse der Illwerke gefasst sind, vermutlich bis Ende dieses Jahres.
- Explizit von der Vereinbarung ausgeschlossen ist das große Bauprojekt Obervermuntwerk II.
Darüber soll später eine neue Vereinbarung getroffen werden.Und im Rahmen einer solchen Vereinbarung könnte, nach Auskunft von Landesrat Siegmund Stemer, zukünftig auch ein ähnlicher Betrag fließen. Denn die bisherige Vereinbarung umfasste bekanntermaßen vier Millionen Euro, die im Verlauf von zehn Jahren an das Montafon fließen sollten. Stemer betont, man habe sich die Kritik zu Herzen genommen: „Die eine oder andere Formulierung war in der Vergangenheit nicht glücklich – und jetzt ist das Vertragswerk einwandfrei. Es fällt auch niemandem ein Stein aus der Krone, wenn man Kritik und Anregungen berücksichtigt.“ Er sieht nun eine „einwandfreie, partnerschaftliche Vereinbarung“, die für ihn „eine Art indirekten regionalen Finanzausgleich“ darstelle. Illwerke- Vorstand Ludwig Summer ließ den neuen Vertrag auch vom renommierten Wiener Verfassungsrechtler Bernd- Christian Funk beurteilen. In einem Zwischenbericht zum Gutachten spricht der Experte von einem „Good- Will- Vertrag“, der mit Vorarlberger und österreichischen Gesetzen und auch Europarecht vereinbar sei. „Die Gemeinden werden zu keinem Verhalten verpflichtet, welches sie mit der Wahrnehmung öffentlich- rechtlicher Obliegenheiten in Konflikt bringen könnte“, schreibt der Rechtswissenschafter vom Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien. Zudem würden die Gemeinden weder zu materiellen Gegenleistungen verpflichtet „noch in ihrer Freiheit bei der Erfüllung ihrer Aufgaben oder Geltendmachung ihrer Rechte und Interessen beschränkt“. Der Abschluss des Vertrages bedarf laut Professor Funk keines Beschlusses des Gemeinderates: „Der Bürgermeister kann den Vertrag alleine abschließen.“
Montafoner reagieren positiv
Burkhard Wachter (FPÖ), Bürgermeister Vandans
Ich kann diese lose gestaltete Neuvereinbarung für die Gemeinde Vandans sehr gut unterstützen. Es gibt keine substantiellen Verpflichtungen für die Kommune und eröffnet neben der einmaligen Chance für alle Gemeinden im Montafon zu Geld zu kommen darüber hinaus der gesamten Talschaft neue Möglichkeiten für weitere Übereinkommen.
Dr. Erwin Bahl (ÖVP), Bürgermeister Schruns
Die Vereinbarung entspricht den Bestimmungen des Privat- als auch des öffentlichen Rechts, insbesondere dem Gemeinderecht. Dies war auch immer beabsichtigt. Mit der raschen Vorlage erübrigen sich nun auch alle weiteren Spekulationen. Für das Montafon bietet sich jetzt eine große Chance, wichtige Talschaftsprojekte voranzutreiben.
Arno Salzmann (SPÖ), Bürgermeister St. Gallenkirch
Im neuen Vertrag wurden alle, für Außenstehende zum Teil verfänglichen, Formulierungen überarbeitet. Für uns Gemeinden ist diese Vereinbarung ein Segen. Für künftige Bauprojekte gilt es getrennt, unter Partnern, zu verhandeln. Nur durch einstimmige Beschlüsse im Stand Montafon sollen nachhaltige Talschaftsthemen Unterstützung erfahren.

"Ein Ausgleich für die Montafoner Erschwernisse"
Illwerke- Vorstand Ludwig Summer über den neuen Montafon- Vertrag.
Das vorliegende Dokument ist die unspektakulärste Variante. Sie bezahlen freiwillig zwei Millionen, um Nachteile aufzuwiegen.

SUMMER: An der ursprünglichen Variante wurden verschiedentlich Kritik und Bedenken geäußert. Wir wollten dem in allen Punkten Rechnung tragen. Alle umstrittenen Punkte sind nicht mehr Teil der Vereinbarung. Uns ging es im Geist der Vereinbarung nie um etwas anderes als um das, was der jetzige Entwurf darstellt: dem Montafon einen Ausgleich für Nachteile oder Erschwernisse zu geben. Wir bauen jetzt im Montafon seit 2003 durchgehend an Großvorhaben – und werden an Obervermunt II bis 2018 bauen. Damit sind Einschränkungen – wie ein Einfluss auf Verkehr und Tourismus unbestreitbar vorhanden.

Warum 2 statt 4 Millionen?

SUMMER: Es ist ja so: Wir haben in Punkt II eine Klausel, in der wir auf das zukünftige Obervermuntwerk II hinweisen. Es wäre also nicht denkunmöglich, dass später eine weitere Partnerschaftsvereinbarung kommt ...

... um weitere zwei Millionen zu bezahlen?

SUMMER: Wir sind jedenfalls bereit, später erneut zu verhandeln.

Der Gutachter sagt „Good Will“ – also irgendwie eine Vereinbarung aufgrund Ihrer Großzügigkeit. Verzichten Sie auf eine Gegenleistung?

SUMMER: Es ist in der E- Wirtschaft üblich, Belastungen abzugelten, wenn sie über einen so langen Zeitraum andauern. Das haben wir auch beim Kopswerk II gemacht, auch da haben wir der Gemeinde Gaschurn unwägbare Belastungen abgegolten.

Wie hoch war die Abgeltung damals an Gaschurn?

SUMMER: Das kann man nicht vergleichen, weil mehrere Punkte beinhaltet waren. Aber die reine Abgeltung war in einer ähnlichen Größenordnung wie die im vorliegenden Vertragsentwurf.

Der Vertragsentwurf ist nur einige Tage vor der Gemeindewahl fertig.

SUMMER: Ja. Nachdem uns ja vorgeworfen wurde, wir würden absichtlich die neue Vereinbarung erst nach den Gemeindewahlen öffentlich machen, war es mir ein Anliegen, auch diesen Vorwurf zu entkräften. Wir legen unsere Intention vor der Wahl offen.

Müssen die Bürgermeister auch vor der Wahl unterschreiben?

SUMMER: Natürlich nicht. Es gibt von uns in keiner Weise ein zeitliches Limit. Und der Vertrag ist so formuliert, dass er auch in Kraft tritt, falls eine Gemeinde nicht beitreten wollte.

Hand aufs Herz: die wievielte Vertragsversion ist die vorliegende nun?

SUMMER: (lacht) Die Anzahl kann ich Ihnen gar nicht sagen, aber wenn man die erste Vereinbarung mit einbezieht – hat es mittlerweile eine ganze Reihe an Entwürfen gegeben. Und ich lege Wert darauf, dass es immer nur Entwürfe waren.

Landtagsparteien mit neuem Vertrag zufrieden
Die neue Version einer Partnerschafts-Vereinbarung zwischen den Illwerken, dem Stand Montafon und den Montafoner Gemeinden hat am Mittwoch im Landtag die Zustimmung aller Parteien gefunden.

Die Gemeinden des Tales sollen laut Vertrag zwei Millionen Euro als Entschädigung etwa für Verkehrsbehinderungen oder Tourismuseinschränkungen durch neue Illwerke-Projekte bekommen. Auf konkrete Gegenleistungen wird verzichtet.

Die neue Version findet die Zustimmung aller Landtagsparteien. Diskutiert wurde im Landtag über die Debatte über den Vertrag in den vergangenen Wochen.

Der Grüne Klubobmann Johannes Rauch hatte den ursprünglichen Entwurf als Knebelvertrag bezeichnet. Darauf habe man ihn angeschafft, sich aus dem Montafon herauszuhalten, so Rauch. Er fühle sich als Landtagsabgeordneter aber für ganz Vorarlberg zuständig und werde sich auch in Zukunft den Mund nicht verbieten lassen.

Landesrat Siegmund Stemer (ÖVP) hatte Rauch vor Wochen noch als "völlig von der Rolle" bezeichnet. Nun räumte Stemer ein, dass Rauchs Kritik zum Teil berechtigt gewesen sei.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) sagte, dass die Vereinbarung optimiert worden sei. Dass es zunächst um die Knebelung der Gemeinden gegangen sei, wies er zurück. Wer die Montafoner Bürgermeister kenne, wisse, dass sich diese nicht knebeln lassen.


1. März 2010

VLA: St. Gallenkircher Beichtregister

Archivale des Monats März: St. Gallenkircher Beichtregister 1610 und 1613

"Zu den Vorbereitungen auf die Osterfeier zählte die Verpflichtung, während der vorangehenden Buß- oder Fastenzeit die Beichte abzulegen. Um die vollständige Teilnahme der zum Kommunionsempfang zugelassenen Ortsbevölkerung zu überprüfen, legten die Pfarrer Register an, die heute wertvolle familien-, namen- und sozialgeschichtliche Quellen darstellen.

Zu den ältesten erhaltenen Unterlagen dieser Art in Vorarlberg zählen die beiden St. Gallenkircher Beichtregister von 1610 und 1613, die von den Pfarrern Johannes Vonbank und Johann Reich angelegt wurden. Ein Vergleich der beiden Verzeichnisse veranschaulicht unter anderem, dass sich feststehende Personenbezeichnungen und Familiennamen um diese Zeit erst ausbildeten. Die ältere Liste enthält zahlreiche Namen wie das „gschwollen Madlini“, der „krumme Schneiderbub“, die „grüselich Meigga“, der „Schöblig“, das „Schmölleli“, das „Pfözi“, Jakle Netzer und „sein Gagi“ oder Hans Gafanesch und „sein Klocker“. (Hoffentlich war damit nicht seine Frau gemeint). Das drei Jahre später angelegte Verzeichnis hingegen führt dieselben Personen großteils mit heute noch bekannten Familiennamen an, bei denen die Netzer, Sander und Viel vorherrschten. Die bei weitem beliebtesten weiblichen Vornamen bildeten Maria und Anna. Jede dritte Frau hieß so. Sehr häufig wurden Mädchen auch "Barbla" (Barbara) und „Threina“ (Katharina) genannt. Bei den Männern trugen mehr als 40 Prozent entweder den Namen Christian oder Hans. Sehr viele hießen auch Jörg (Georg), Peter oder Jakob.

Geht man davon aus, dass die Zahl der Kinder oder Nicht-Kommunikanten etwa ein Drittel ausmachte, ergibt sich aus den Beichtregistern für die Pfarre St. Gallenkirch zu Beginn des 17. Jahrhunderts die beträchtliche Zahl von ungefähr 1.200 Einwohnern.

Manfred Tschaikner

VLA: Vogteiamt Bludenz 157/3299 und 157/3300.

Literatur:

Manfred Tschaikner, Das St. Gallenkircher Beichtregister von 1613, in: Bludenzer Geschichtsblätter 95+96 (2010). Im Druck"