21. Dezember 2015

Frohe Weihnachten

Anbetung der Hirten, Montafon (?) um 1800, (c) Montafoner Museen



Die Montafoner Museen wünschen frohe Weihnachten sowie Gesundheit und Glück für 2016!

9. Dezember 2015

Sage: Beim Diebschlössle


Der Vorsteher von Stallehr erzählte, daß sein Großvater gerne auf die Jagd gegangen sei. So wollte er einmal nahe beim Diebschlößle Haselhühner jagen. Auf einmal irrte er vom Wege ab und war wie verführt. Er war auf einen Steig geraten, der mit kleinen Plättle besetzt war und den er früher nie betreten hatte. Auf einmal gewahrt er ein altes Männlein mit langem, weißem Barte; das trug hoch aufgebeignet auf den verschlungenen Händen und Armen vor der Brust talerähnliche Steinchen. Der Großvater fürchtete sich und wagte nicht, es anzusprechen. Im höchsten Schrecken lief er über Vaddalüs herab. Drunten traf er zwei Männer, denen er den Vorfall erzählte; die sagten gleich, es sei der Schloßbutz gewesen. Sie gingen wieder hinauf, fanden aber nichts mehr.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 453, S. 253

 

7. Dezember 2015

Aufruf: Montafoner Holzräderuhren

In den vergangenen Monaten konnte ein Großteil der Uhrensammlung der Montafoner Museen von Reinhard Häfele aus Frastanz restauriert werden, sodass nunmehr die meisten Uhren in den vier Museen wieder funktionieren. Aufgrund des erfreulichen Umstandes, dass sich darunter zwei herausragende „Montafoner Holzräderuhren“ befinden, planen wir für 2016 eine entsprechende Sonderausstellung, die durch Stücke aus anderen Museen sowie aus Privatbesitz ergänzt werden soll. Da wir bereits von mehreren derartigen Holzräderuhren in Montafoner Privatbesitz wissen, ersuchen wir Sie um Mithilfe bei der weiteren Recherche und um Hinweise auf weitere kostbare Holzräderuhren aus dem Montafon. – Herzlichen Dank!

6. April 2014

Jura Soyfer - Auf der Flucht

Vernissage „Auf der Flucht“ von Walter Kegele (19.30 Uhr)
„Jura Soyfer Revue“ mit dem teatro caprile (20.00 Uhr)
11.4.2014 im Vitalzentrum Felbermayer Gaschurn

„Auf der Flucht“
Der Fotograf Walter Kegele begleitete im September 2013 die Theaterwanderung "Auf der Flucht" von Gargellen zum Sarotlajoch und hielt die beeindruckende Inszenierung auf seinen Bildern fest. Im Rahmen der Ausstellung kann den Fluchten während der NS Zeit nachgespürt werden: Der Entwurzelung dieser Menschen, ihren Strapazen in einer hochalpinen Region, ihrer oftmals tödlichen Abhängigkeit von lokalen HelferInnen inmitten kleinräumiger Dorfstrukturen und sozialer Kontrolle oder der Menschlichkeit der Grenzwächter. Dabei wird die Bedeutung lokaler Geschichte und ihrer Protagonisten innerhalb nationaler und internationaler Politik besonders sichtbar.
Die Fotoausstellung ist vom 11.-27. April 2014 im Vital-Zentrum Felbermayer zu sehen.
Foto: © Walter Kegele

„Jura Soyfer Revue“
DER WELTUNTERGANG – aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Eine Jura-Soyfer-Collage mit Texten von, nach und für Jura Soyfer zur Erinnerung an den 1912 in Charkiv geborenen und vor 75 Jahren am 16. Februar 1939 im KZ Buchenwald umgekommenen österreichischen Autor.
Ein dynamischer Szenenmix zeigt die ungebrochene Aktualität von Soyfers Theaterstücken, etwa seiner Kritik an einer menschenverachtenden Wirtschaftspolitik. Aber auch seiner Hoffnung, dass Witz und Liebe das Bestreben der „Planeten“, die Erde vom Ungeziefer Mensch zu säubern um die Harmonie im Kosmos wieder herzustellen, verhindern.
Von Austrofaschisten und Nazis gleichmaßen verfolgt starb Soyfer nach seinem gescheiterten Fluchtversuch im Montafon im Jahr 1939 im KZ Buchenwald.
Dramaturgie & Regie: Andreas Kosek
Schauspiel: David Czifer, Sandra Högl, Katharina Grabher, Andreas Kosek, Andrea Nitsche & Adi Straßmayr
Technik: Aleksandra Vohl
Eintritt: EUR 15,-/12,- - Anmeldung unter info@montafoner-museen.at oder 05556/74723

10. Januar 2014

Aufruf: Erster Weltkrieg im Montafon

Die Montafoner Museen sind an Fotografien, Objekten und Dokumenten interessiert, die aus der Zeit des Ersten Weltkriegs stammen. Im Jahr 2015 wird diese „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ auch dort thematisiert werden. Da die Bestände zu dieser Zeit und zu diesem Ereignis eher überschaubar sind, sind die Museen auf Ihre Unterstützung angewiesen und bitten um Ihre Hilfe und Hinweise. – Selbstverständlich werden alle Materialien und Unterlagen nach dem Kopieren oder Scannen unverzüglich retourniert. - Herzlichen Dank!

Kontakt: Tel. 05556/74723 oder E-Mail info@montafoner-museen.at

3. Januar 2014

„Der weiße Tod“ – Das Lawinenunglück vom 11. Jänner 1954

„Der weiße Tod“ – Das Lawinenunglück vom 11. Jänner 1954
Ausstellungseröffnung und Zeitzeugenabend mit Helga Nesensohn-Vallaster


11. Jänner 2014, 19:00 Uhr, Montafoner Heimatmuseum Schruns

Zum 60. Mal jährt sich ein denkwürdiges Ereignis der jüngeren Montafoner Geschichte: Im Jänner 1954 fand die große Lawinenkatastrophe am Bartholomäberg statt. Damals versank Vorarlberg innert weniger Tage im Schnee. Neuschneemengen von bis zu zwei Metern innerhalb von 24 Stunden sorgten im ganzen Land für große Lawinengefahr. Schließlich ereigneten sich vor allem am 11. Jänner 1954 verheerende Lawinenunglücke, die vornehmlich im Großen Walsertal, im Klostertal und im Montafon unzählige Menschenleben forderten.

Der Zeitzeugenabend rückt die Lawinenabgänge von Bartholomäberg und Schruns in den Mittelpunkt. Das Geschehen wird anhand der Erinnerung einer vom Unglück schwer getroffenen Person dargestellt. Zeitzeugenberichte vermitteln ein erschütterndes Dokument jenes Tages, der inzwischen 60 Jahre zurückliegt und eine Zäsur im Leben der betroffenen Montafoner Familien bedeutete - eine Zäsur in ein Leben vor und nach der großen Lawine.

Die Dokumentation zum Lawinenunglück kann auch in der Montafoner Schriftenreihe 11 „Der Lawinenwinter 1954“ nachgelesen werden.

Die Ausstellung "Der weiße Tod" - Das Lawinenunglück vom 11. Jänner 1954 ist im Haus des Gastes in Schruns zu sehen. Öffnungszeiten: Mo-Fr: 8-18 Uhr, Sa+So+Ft: 9-12 und 15-18 Uhr. Führungen nach Voranmeldung bei Helga Nesensohn-Vallaster unter 0680/3207663.


9. Dezember 2013

Advent in den Montafoner Museen

8.12., 10:30 Uhr, Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn
2. Gaschurner Museumsgespräch „Wie erlebte ich als Kind die Advents- und Weihnachtszeit? – Bräuche und Rituale im Montafon“
Eintritt frei

10.12., 20 Uhr, Montafoner Heimatmuseum Schruns
Das Felder-Archiv geht aufs Land - Lesung mit Sabine Gruber aus „Stillbach oder Die Sehnsucht”
Ein Attentat der italienischen Widerstandsbewegung auf eine Südtiroler Polizeibrigade in Rom 1944 ist Ausgangspunkt der Handlung dieses 2011 erschienenen Romans. Auf drei Zeitebenen –  im Faschismus, in den  Siebzigern und nach der Jahrtausendwende – erzählt Sabine Gruber die Schicksale von drei Frauen aus dem fiktiven Ort Stillbach in Südtirol, die in die Wirren der italienisch-südtirolerisch-deutschen Politik gezogen werden.
„Grosse Politik und persönliche Befreiung, nationales Ressentiment und Liebe, Erinnerung und Vergessen – Sabine Gruber hat einen souverän komponierten Roman geschrieben, in dem sie den Lügen der Propaganda hier wie dort nicht nur die penibel recherchierten Fakten, sondern auch die Wahrheit der Fiktion entgegensetzt”. Karl Markus Gauss, NZZ, 12. 10. 2011
Sabine Gruber geb. 1963 in Meran, Studium in Innsbruck und Wien, lebt in Wien. Werke: zuletzt „Über Nacht”, „Aushäusige”. Reinhard-Priessnitz-Preis, Anton-Wildgans-Preis, Robert-Musil-Stipendium  u. a.
Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle, in Kooperation mit dem Franz-Michael-Felder-Archiv, Bregenz
Eintritt frei

11.12., 15 Uhr, Museum Frühmesshaus Bartholomäberg:
Rau(h)nächte
Wir beschäftigen uns mit überliefertem Wissen über Heilwirkung und Schutz durch das Verräuchern mit Fichten- und Tannenharz („Waldweihrauch“), heimischen Kräutern, Wurzeln und Hölzern. Welche Berg- und Gartenkräuter kann ich zum Räuchern verwenden, und wie ist ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele? Welche – einst so kostbaren – Räucherwaren aus aller Welt stehen mir heute zur Verfügung? Welche Techniken wende ich an, und welche Utensilien brauche ich dafür? Wir behandeln diese Fragen in Theorie und Praxis, und stimmen uns mit Duft und Rauch auf die besinnliche Weihnachtszeit ein. Auf Wunsch können Räucherwerk und Räuchergefäße vom Weltladen Schruns im Anschluss an den Kurs vor Ort erworben werden.
Eintritt: € 12,- /€ 9,- für Mitglieder des Heimatschutzvereins Montafon

11.12., 19:30 Uhr, Museum Frühmesshaus Bartholomäberg
Gemeinsames Singen
Eintritt frei

12.12., Mehrzweckgebäude (Feuerwehrhaus) Bartholomäberg
Die langsame Rückkehr einer in der „Geschichte“ verschwommenen „Geschichte“ Vortrag mit Mag. Helge Bartsch
Das Frühmesshaus in Bartholomäberg birgt viele Geschichten, die zum Teil in seiner langen Geschichte verschollen sind. Die Gemeinde und der Heimatschutzverein haben durch den Erwerb des Gebäudes das Ziel, diese versteckten Details, aber eben auch die damit verbundenen Geschichten, wieder ans Licht zu bringen. Das ist nicht in einem Sprint zu schaffen… - hier sind Langstreckenerfahrungen gefragt. So soll im Laufe der nächsten Jahre immer wieder ein neues Teilstück dieser bemerkenswerten Geschichte geborgen und wieder erfahrbar gemacht werden. Dieses Mal ist es die Freilegung der Stubenausstattung im Erdgeschoss, eine Mammutaufgabe. Eine prächtige Stube, die man so gar nicht erwarten konnte. Aber es dauerte auch hier von der ersten Befundung bis die fertige Stube zu bewundern war. Der Vortrag soll ein paar Besonderheiten des Baus aufzeigen. Außen wie Innen auch die Tatsache, dass man immer an diesem Objekt gearbeitet hat. Hier soll auch auf die Schwierigkeit eingegangen werden, was darf man wegnehmen oder was muss wieder hinzugefügt werden… Sie werden auch in die schwierige Entscheidungsfindung mitgenommen, was darf man und was nicht aus historischer, denkmalpflegerischer, ästhetischer oder musealer Sicht. Eine historische wie auch technologische Zeitreise…
Eintritt frei

Geschenkideen: Bücher aus unseren Publikationsreihen
Erhältlich in unserem Museumsshop oder im Buchhandel.
Zuletzt erschienen im Herbst 2013:
Aus dem Montafon an den Mississippi - Amerika-AuswandererInnen aus dem Montafon
Silvretta Historica. Zeitreise durch die Silvretta
Auf der Geißenhut
Der historische Bergbau im Montafon

13. November 2013

Buchpräsentation: Der historische Bergbau im Montafon

Donnerstag, 21.11.2013, 19:30 Uhr
Montafoner Bergbaumuseum Silbertal

Der historische Bergbau im Montafon
Buchpräsentation mit Dr. Jochen Hofmann und Prof. Dr. Christian Wolkersdorfer


Bergbau auf Silber, Kupfer und Eisen im Montafon? Heimisches Erz zieht spätestens vom Mittelalter an bis in die Gegenwart die Menschen ins Montafon und Klostertal. Gehen Sie auf Zeitreise und sehen Sie, wie am Bartholomäberg hunderte von Bergarbeitern ihre Stollen in den Berg graben und sich die Abraumhalden über die Weideflächen erstrecken. Am Lobinger stehen Seilwinden und mit schweren Kübeln fördern die Knappen das Silber- und Kupfererz aus den Bergwerksschächten zu Tage. Auch St. Gallenkirch besitzt Kupfer- und Eisenbergwerke, während im Silbertal Klaubejungen an den Tobeln das taube Gestein vom begehrenswerten Erz trennen. Vandans wird am Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Bergbauort, als im Rellstal erneut Kupfererz gefördert wird. Und in Tschagguns steht lange Zeit ein Hüttenwerk, dessen Rauchgase durch die Talschaft ziehen. Dabei wacht über allem der Bergrichter, mit seinem Sitz in Schruns, und der Vogt im Schloss Bludenz.

Fremde kommen aus dem Wallis, aus Sachsen oder aus Schwaz in Tirol um zusammen mit den Einheimischen und als begehrte Experten das wertvolle Erz zu fördern. Sie investieren ihr Geld, ihre Arbeitskraft oder geben dem Berg ihr Leben. Fern von dem Geschehen sitzen die Machthaber in Bludenz oder Innsbruck und kontrollieren den Bergbau, bedienen sich der Gewinne die ihre Bergwerke erwirtschaften oder geben Zubuße, wo der Betrieb unrentabel ist.

Und nach getaner Arbeit? Bergwerksbesitzer und Knappen stiften sakrale Kulturwerke wie die St. Agatha-Kirche auf dem Kristberg oder den Bergknappenaltar in Bartholomäberg. Um die Kranken, Invaliden oder Witwen zu unterstützen schließen sich die Bergleute zu Bruderschaften zusammen. Und nach der Schicht oder am kurzen Wochenende feiern sie Gott oder Bacchus zu ehren und Sie hören in allen Winkeln des Tales den Bergmannsgruß „Glückauf!“.


10. November 2013

Von Faustschlägen, Drohgebärden, Raufhändeln und Ehebrüchen

Dienstag, 12.11.2013, 19:30 Uhr
Wintersportsammlung Tschagguns

Von Faustschlägen, Drohgebärden, Raufhändeln und Ehebrüchen
Alltägliche Konflikte des Zusammenlebens im Montafon an der Wende zur Neuzeit

Vortrag von Mag. Vanessa Hämmerle

Im Vortrag von Mag. Vanessa Hämmerle werden eine Fülle an Vergehen und Auseinandersetzungen im täglichen Leben im Montafon um 1550 behandelt. Die Palette reichte dabei, um nur die häufigsten Delikte zu nennen, von Faustschlägen über das Ziehen einer Waffe, das Werfen von Gegenständen nach seinen Mitmenschen, dem Missachten der Feiertagsruhe bis hin zum Ehebruch. Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Thema bildeten die Frevelbücher von Bludenz/Montafon der Jahre 1544 bis 1560. Neben den Vergehen an sich, den Akteuren und Tathergängen, wird auf einer abstrakteren Ebene auch auf den Zusammenhang zwischen gewalttätigen Konflikten und der persönlichen oder kollektiven Ehre eingegangen.


19. Oktober 2013

Nächster Schwerpunkt in den Montafoner Museen: Die Sammlung



Donnerstag, 24. Oktober, 19:30 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns
"Von Allem zu viel und überall das Gleiche"*
Wann wird es in einer Sammlung zuviel und wann ist es wirklich das Gleiche im Überfluss?

Der Kunsthistoriker und Museumsberater Dr. Joachim Huber setzt sich kritisch mit der Zukunft des Sammelns, von Sammlungen und Sammlern auseinander.
Wo stehen wir heute mit unseren Sammlungen? Welche Probleme stellen sich mit deren Erhaltung und wo ist heute sinnvollerweise anzusetzen, damit in 100 Jahren noch authentische Substanz an materiellem Kulturgut vorhanden ist.
* So lautete unlängst der Untertitel zum umstrittenen Pamphlet "Kulturinfarkt".



Freitag, 25. Oktober, 9-16 Uhr
Montafoner Heimatmuseum Schruns
Eine Sammlung für das Montafon...
Sammlungsstrategie-Workshop

Die Montafoner Museen verfügen über eine bedeutende Sammlung an volkskundlichen kunsthistorischen, naturkundlichen und historischen Objekten. Diese z.T. über 100 Jahre alte Museumssammlung längerfristig zu erhalten, stellt eine herausfordernde Daueraufgabe dar. Die verfügbaren Depots genügen den Anforderungen an einen sachgerechten Kulturgüterschutz nur bedingt und die Lager platzen aus allen Nähten. Es erscheint daher höchst an der Zeit zu sein, sich über die Zukunft der Sammlung und über die zukünftige Sammlungstätigkeit Gedanken zu machen. Bäuerliche Geräte und Möbel gibt es im gesamten Alpenraum. Welche Schwerpunkte sollen daher in den Montafoner Museen gesetzt werden, welche Themen sollen hervorgehoben werden?
Analog zum zuletzt neu entwickelten Museumskonzept soll auch die Sammlung neu bewertet werden. Welche Objekte, Dinge, Exponate, Sachen dienen als Repräsentation und Dokumentation von Identität, der Suche nach Identität im Montafon? Auf der Basis der Antwortversuche auf diese Fragen können mittelfristig Entscheidungen über Präsentation, Restaurierung und Sammlungstätigkeit getroffen werden. Das Ziel des Prozesses, der mit diesem Workshop initiiert werden soll, ist die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Sammlungsstrategie für die Montafoner Museen. Stärken und Schwächen werden herausgearbeitet und schließlich Bewertungskriterien für zukünftige Sammlungsschwerpunkte entwickelt, auch wenn diese Befragung immer wieder aufs Neue stattfinden wird.
Nicht zuletzt ist es Aufgabe des Museums, auch eine Selektion der Sammlungsbestände in Permanenz vorzunehmen: Was soll seinen Platz in Schaudepots finden, was in ausgelagerten Depots, und was im aktuellen Ausstellungsbetrieb? Wo sind Neuzugänge der Sammlung einzuordnen? Dieser Prozess eines permanenten Transfers von Objekten begünstigt das Bewusstsein, dass auch materielle Erinnerungsträger – wie Erinnerungen generell – einem Bedeutungswandel unterworfen sind. Das verleiht auch dem Gebrauch der Sammlung die Dynamik des umfassenden Museumskonzeptes, nämlich der Prämisse folgend: Erinnern ist immer vorläufig.
Beschränkte Teilnehmerzahl; Anmeldungen bis 23.10. unter info@montafoner-museen.at



5. Oktober 2013

1. Montafoner Gipfeltreffen

Gebirgsüberschreitung und Gipfelsturm als Großtat 

Montag 7. – Freitag 11. Oktober 2013 in Schruns

Gebirge, Gebirgsketten und hohe Berge übten sein jeher eine besondere Faszination auf den Menschen aus. Dies wird bereits aus Schriftzeugnissen der frühen Hochkulturen Vorderasiens vor mehr als 4000 Jahren deutlich, wo Berg und Gebirge ganz unterschiedliche Konnotationen hervorrufen können. Diese können sowohl positiv als auch negativ beladen sein. Berge können als Göttersitze und als Synonyme für Tempel und Stadt figurieren. Sie können als Sinnbilder naturbelassener Garten- und Naturlandschaften begegnen, die man als Kulissen und Erholungsräume in die Palastlandschaften der expandierenden Großstädte zu integrieren versucht. Sie können aber auch als Ursprungsgebiet zivilisationsfremder Gefahren und Bedrohungen angesehen werden, die es zu überwinden und zu bewältigen gilt. Das Spannungsverhältnis zwischen Faszinosum und Schauder, abstoßender Fremdheit einerseits, sowie magischer Anziehung andererseits ist ein bestimmendes Kennzeichen jener Wahrnehmungsmuster, die das Verhältnis zwischen Mensch und Gebirge seit frühesten Zeiten prägen und die bis in die Gegenwart zu beobachten sind. Dabei spielt der Aspekt der Aneignung und Bezwingung der mit der Gebirgswelt verbundenen Alterität von Anbeginn eine besondere Rolle.
Die internationale Tagung in Schruns beschäftigt sich mit diesem Phänomen der Naturbezwingung unter einer gezielt unversalhistorischen Perspektive. Gebirgsüberschreitung und Gipfelsturm repräsentieren in diesem Zusammenhang die „große Tat“, die sowohl ein Individuum als auch ein Kollektiv vollbringen konnte. Im Zentrum der Betrachtung steht nicht die Faktizität des Erreichten, sondern der jeweilige Darstellungsmodus der vollbrachten Leistung. Es geht nicht um die historische Einzeltat, sondern um deren Präsentation in der Öffentlichkeit und den in diesen Kontexten entfalteten Diskurs.
Historisch-chronologisch spannen die Vorträge einen weiten, interdisziplinär angelegten Bogen, der von den frühen Schriftkulturen Vorderasiens bis in die unmittelbare Gegenwart reicht. Geographisch werden Gebirgslandschaften ganz unterschiedlicher Weltgegenden in den Blick genommen. Neben lokalen Studien, die auf die alpinen Landschaften Tirols und Vorarlbergs fokussieren, beschäftigen sich Detailstudien mit den Alpenregionen der Schweiz und Frankreichs, mit dem Taurosgebirge in der Türkei, dem Zagrosgebirge im Iran, dem Hindukusch Zentralasiens, der Kaukasusregion, dem Sinai oder dem Hochland Tibets. In 28 Vorträgen von international renommierten Gelehrten bietet die Tagung einen bis dahin nicht gekannten ebenso breiten wie tiefen Blick auf ein Thema, das die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert und das bis zur Gegenwart nichts von seinem Reiz verloren hat.



Organisation:
Robert Rollinger, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck
Martin Korenjak, Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien, Innsbruck
Michael Kasper, Montafoner Museen, Schruns
Andreas Rudigier, vorarlberg museum, Bregenz

Programm:
Montag, 7.10.:
18:00 - 20.30 Eröffnung

Einführung: Robert Rollinger
Grußworte: BM Karlheinz Töchterle, LR Harald Sonderegger, Bgm. Rudolf Lerch
Eröffnungsvortrag: Der Weg nach Namlos... (Raoul Schrott)
Moderation: Manfred Welte
anschl. Buffet von "bewusst Montafon"

Dienstag, 8.10.:
9.00-9.45 Alexander und der Hindukusch (Barbara Czerny, Innsbruck)
9.45-10.30 Vom höchsten Gipfel zum Grund des Meeres: Naturbezwingung als Herrschaftslegitimation (Sebastian Fink, Innsbruck)
Pause: 10.30-11.00
11.00-11.45 „Das Ende des Alten vom Berg. Die mongolische Eroberung der assassinischen Bergfeste Alamut“. (Johannes Gießauf, Graz)
11.45-12.30 (Keine) Frauen in der Silvretta. Die Ausnahmebergsteigerin Hermine Flaig (Edith Hessenberger, Telfs)
Mittagspause: 12.30 – 14.30
14.30-15.15 Bedeutende Bündner Bergsteiger in der Berninagruppe und den Bergeller Bergen (Florian Hitz, Chur)
15.15-16.00 „Kreuzzug auf den Piz Buin“ – Gipfelkreuzerrichtung als politische Machtdemonstration (Michael Kasper, Schruns)
Pause: 16.00-16.30
16.30-17.15 Ein Krieg im Gebirge: Bernhard Freiherr von Hornsteins „Algoica rupicaprarum venatio" (1749) (Wolfgang Kofler, Innsbruck und Anna Novokhatko, Freiburg i. B.)
17.15-18.00 Der Mythos des Gebirgskrieg(er)s im Ersten Weltkrieg (Hermann Kuprian, Innsbruck)

Mittwoch, 9.10.:
9.00-9.45 Gebirgsbezwingung in der Metaphorik der Kirchenväter: Ephraem der Syrer (Martin Lang, Innsbruck)
9.45-10.30 Maximilian I. bezwingt das Gebirge: Der Magnanimus des Richardus Sbrulius (Johanna Luggin, Innsbruck)
Pause: 10.30-11.00
11.00-11.45 Hannibals Alpenüberquerung im Bild, 18.-21. Jahrhundert (Jon Mathieu, Luzern)
11.45-12.30 Die Alpenüberquerungen der römisch-deutschen Herrscher im Mittelalter (Mark Mersiowsky, Innsbruck)
Mittagspause: 12.30 – 14.30
14.30-15.15 ---
15.15-16.00 Gebirgsbezwingung und deren Verarbeitung in der Kunstgeschichte (Doris Hallama, Innsbruck)
Pause: 16.00-16.30
16.30-17.15 Marco Polo auf dem Dach der Welt“ (Hermann Niedermayr, Innsbruck)
17.15-18.00 Die Zimba und deren permanente Bezwingung (Christof Thöny, Bludenz)

Donnerstag, 10.10.:
9.00-9.45 Die Assyrer und die schwindligen Höhen des Zagrosgebirges (Robert Rollinger, Helsinki/Innsbruck)
9.45-10.30 Vitellius´ Zug über die Alpen (Josef Wiesehöfer, Kiel)
Pause: 10.30-11.00
11.00-11.45 Hitlers Gebirgsjäger auf dem Elbrus 1942. Diesseits und jenseits von Kriegspropaganda und Nachkriegsmythen (Dirk Rupnow, Innsbruck)
11.45-12.30 Die Bezwingung des Gebirges durch Marschall Suwarow (Wolfgang Scheffknecht, Lustenau)
Mittagspause: 12.30 – 14.30
14.30-15.15 Der lange Weg nach Lhasa Heinrich Harrers und Peter Aufschnaiters Flucht über den Himalaya (Wido Sieberer, Kitzbühel)
15.15-16.00 Gebirgsüberquerungen aus archäologischer Sicht am Fallbeispiel Tirol und Vorarlberg (Harald Stadler, Innsbruck)
Pause: 16.00-16.30
16.30-17.15 Xenophons Marsch durchs Gebirge (Oliver Stoll, Passau)
17.15-18.00 Der römische Alpenfeldzug – Aspekte einer Inszenierung (Brigitte Truschnegg, Innsbruck)

Freitag, 11.10.:
9.00-9.45 Schamanen, Goldgräber und Soldaten – frühe Formen der Aneignung von Gebirgen in Vorarlberg (Manfred Tschaikner, Bregenz)
9.45-10.30 Alpenpassage und Geschichtskultur: Mit dem Carbonstock in die Steinzeit (Bernhard Tschofen, Zürich und Sarah Willner, Tübingen)
Pause 10.30-11.00
11.00-11.45 Hannibals Zug über die Alpen (Kai Ruffing, Marburg)
11.45-12.30 Schlusswort (Martin Korenjak, Innsbruck)

Die Tagung ist öffentlich zugänglich.
Tagungsort: Schruns (Austria), Sternensaal

Kontakt: Michael Kasper, Karin Valasek, info@montafoner-museen.at


gefördert durch:

Land Vorarlberg: Wissenschaftsabteilung

Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien

Stand Montafon

vorarlberg museum





30. September 2013

septimo 2013 - Woche 5

Dienstag, 1.10., 19:30 Uhr, Montafoner Heimatmuseum Schruns"......so schlage in an grindt"
Vortrag mit Dr. Georg Neuhauser

Die Geschichte des Bergbaus im südlichen Vorarlberg war bis vor einigen Jahren eine große Unbekannte, da nur bruchstückhafte Informationen bekannt waren, die in keinster Weise zu einem zufriedenstellenden Gesamtbild führten. Mit der vorliegenden Arbeit wurde erstmals versucht, historische, naturwissenschaftliche und archäologische Forschungsergebnisse zusammenzufassen, zu strukturieren und einen Überblick über die bergbaulichen Ereignisse und Lebensweisen der Bergleute im südlichen Vorarlberg von den Anfängen im 9. Jahrhundert nach Christus bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1618 zu erstellen. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf die Alltagsprobleme der im Bergbau tätigen Menschen des 16. Jahrhunderts gerichtet.
in Kooperation mit dem Geschichtsverein Region Bludenz

Mittwoch, 2.10., 18 Uhr, Montafoner Bergbaumuseum Silbertal
Ausstellungseröffnung "Silberer und Walliser"
Aus Anlass der 700-Jahrfeier „Walser in Vorarlberg“ gestaltet jede der Vorarlberger Walsergemeinden Veranstaltungen, in denen dieses Thema gewürdigt wird. Gegen Ende der Veranstaltungsreihe folgt Silbertal mit der von Hans Netzer kuratierten Ausstellung „Silberer und Walliser“.
In den hohen Lagen des „Tales an der Litz“ erschlossen Walser Kolonisten neben und zwischen den bereits ansässigen Bauern und Bergleuten Siedlungsland. Schon im Jahre 1332 konnten sie gemeinsam mit den anderen Bewohnern eine eigene Kapelle, „St. Nikolaus im Silberberg“, einweihen lassen. Wenige Jahre später erfolgte auch der Kapellenbau am Kristberg.
Eintritt frei




Donnerstag, 3.10., Cresta Hotel Tschagguns
Heimat.Abend - mit der heimatshuttle.band - Mit Kultur Begegnungen zwischen Neu- und Altheimisch beleben
Einheimisch, zweiheimisch, dreiheimisch! Zum Mitsingen oder Zuhören. Klingende Heimatkunde mit Ulrich Gabriel & der heimatshuttle.band (Rolf Aberer, Aydin Balli, Isabella Fink).
Lieder aus Amerika, vom Bodensee, aus Serbien, dem Bregenzerwald, Burgenland, aus Deutschland, Dornbirn, Elsass, Frastanz, Gantschier, Hirschegg, Italien, Kanada, von der Kanisfluh, aus Kärnten, dem Kleinen Walsertal, Lustenau, Mexiko, Montafon, vom Rhein, aus Schruns, der Schweiz, der Steiermark, aus Südtirol, Tirol, dem Trentino, der Türkei, aus Vorarlberg…
Freiwillige Spenden für die Finanzierung der Kosten für die Rechtsvertretung von Adad Raza aus Pakistan.
 
FR/SA 04./05.10. Ilanz (CH), Tagungslokalitäten laut Programm
Tagung "Schatzkiste oder Rumpelkammer?"
Kulturgüter nachhaltig lagern und Sammlungen weiter entwickeln.


Museumssammlungen längerfristig zu erhalten, ist besonders für kleine Museen eine herausfordernde Daueraufgabe. Vielerorts genügen die verfügbaren Depots den Anforderungen an einen sachgerechten Kulturgüterschutz nicht, und die Lager platzen aus allen Nähten. Die Tagung benennt die Probleme, zeigt Lösungen auf, schaut sich um nach Unterstützung und denkt weiter bis ins 20./21. Jahrhundert.
Die Diskussion mit Museumsleuten über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus soll Impulse geben, Wissen transferieren und da Museumsnetzwerk mit wertvollen Kontakten stärken. Diskutieren Sie mit Fachleuten und besichtigen Sie den „Kulturspeicher – Arcun da cultura“, das neue Museumsdepot des Museum Regiunal Surselva.
Impulsreferate von: Marianne Fischbacher, Beat Gugger, Peter Bretscher, Helmut Schlatter, Michael Kasper, Alessandra Ferrini Giordano, David Vuillaume, Katrin Meier, Chasper Pult, Thomas Felfer und Heidi Amrein.
Podium unter der Leitung von Christof Kübler mit Pius Knüsel, Renate Menzi, Dorothee Linnemann und Andreas Rudigier. Führung und Exkursion mit Carin Cadonau und Albert Reich.
Das detaillierte Programm finden Sie unter www.museen-gr.ch
Anmeldung: Museen Graubünden, Heinzenbergstraße 23, CH-7430 Thusis
museums@bluewin.ch, Tel. +41 (0) 81 651 27 64
 
Samstag, 5.10., Schruns
Buratag mit Sura Kees Prämierung
Der Montafoner Buratag steht in der Tradition der legendären Viehmärkte, die über Jahrhunderte im September in Schruns abgehalten wurden.
Im Mittelpunkt stehen der Bauernmarkt, die Vorstellung der Montafoner Alpen und die Sura Kees-Prämierung. Die Landjugend bewirtet in bewährter Manier, Musik und Kutschenfahrten sorgen für Unterhaltung.
…und noch ein Tipp: Lassen Sie sich die Viehprämierung am Sternenparkplatz zwischen 10 und 12 Uhr nicht entgehen!
Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Vereins bewusstmontafon, der WiGe Schruns-Tschagguns und dem Viehzuchtverein.

Samstag, 5.10., 18-1 Uhr, Montafoner Museen
ORF – Lange Nacht der Museen 2013
Nächtliche Streifzüge durch die Montafoner Museen
Montafoner Heimatmuseum Schruns
Montafoner Bergbaumuseum Silbertal
Museum Frühmesshaus Bartholomäberg
Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn
MAP Kellergalerie Schruns
Wintersportsammlung „Einst & Jetzt“, Tschagguns
P R O G R A M M:
Museum Frühmesshaus Bartholomäberg
Sonderausstellung: Archäologie im Gebirge und älteste Besiedlungsgeschichte des Montafons
In der neu konzipierten Ausstellung wird die älteste Besiedlungs- und Bergbaugeschichte dieser einzigartigen inneralpinen Siedlungslandschaft des Montafons zwischen Lorüns und Gargellen bis hinauf in das Silvretta-Massiv präsentiert. Interdisziplinäre archäologische Forschungen haben am Bartholomäberg ergeben, dass die Besiedlung vor über 3500 Jahren einsetzte und seit den jüngeren Metallzeiten im Zusammenhang mit dem ältesten Bergbau in der Region und weit darüber hinaus steht. Der Besucher erhält Einblicke in die archäologischen und naturwissenschaftlichen Quellen, die uns heute Geschichte lebendig „erzählen“ lassen. Die Schau wird durch zahlreiche Exponate aus den archäologischen Ausgrabungen und durch Einzelfunde aus dem Gebirge ergänzt.
20 + 22 Uhr: „Gehört das dazu? Oder können die weg“. Eine spannende „Spurensuche auf mittelalterlichen Holzoberflächen!“ – Vortrag mit Mag. Helge Bartsch
Rahmenprogramm: Bärger Jungmusikannten bieten Musikeinlagen mit unterschiedlichen Instrumenten
TIPP_Bewirtung
Tourismusmuseum Gaschurn
Sonderausstellung: Zeitreise durch die Silvretta
Woher hat die Silvretta ihren Namen? Wer waren die ersten Menschen dort, und was haben sie gemacht? Was hat es mit dem sagenumwobenen Veltlinerhüsli auf sich? Welche Abenteuer erlebten die frühen Bergsteiger unter den schroffen Gipfeln? Wie kam es dazu, dass man bis vor kurzem in der Silvretta Boot fahren konnte? Das Tourismusmuseum Gaschurn bietet im Rahmen der neuen Ausstellung die einmalige Möglichkeit einer Reise durch die Jahrtausende, in Form einer Zeitreise voller Bilder und Klänge durch die Silvretta.
Sonderausstellung: „So jung!“ Bilder von geglückter und verlorener Kindheit im Montafon
Einst trieb die Armut sie hinaus aus dem Tal; Männer, Frauen und Kinder. Während jedoch die Saisonwanderungen der Erwachsenen im historischen Bewusstsein fest verankert sind, blieb die Situation der Kinder weitestgehend ausgeblendet. Nun widmet sich eine Ausstellung in Gaschurn der historischen Situation von Kindern im Montafon. Die Ausstellung geht der Frage nach, wie die Kinder in ihrer eigenen Heimat gelebt haben. Allein aus deren heimatlicher Lebenssituation ergeben sich schlüssige Erklärungen für Kinderarbeit in der Fremde. Zentrales Medium der Ausstellung ist die historische Fotografie. Die Ausstellung ist gewissermaßen ein begehbares Fotoalbum. Und die Bilder erzählen von manchmal geglückten, manchmal bedrückenden, immer aber von historischen Lebenswelten der Kinder im Montafon.
19:30-21:30 Uhr: Zeitzeugengespräch mit Manfred Fiel, Bergrettung und Wendelin Tschugmell, Bergführer und ehem. Hüttenwirt
20-22 Uhr: Das Jodlerterzett Geschwister Rüegge aus der Schweiz erfüllt mit ihren Klängen die gemütliche Museumsstube.
TIPP_Bergsteigeressen
Heimatmuseum Schruns
Sonderausstellung: Aus dem Montafon an den Mississippi – Amerika-AuswandererInnen aus dem Montafon
Zahlreiche Montafoner und Montafonerinnen sind im 19. Jahrhundert aus unterschiedlichen Anlässen ins Hoffnungsland Amerika ausgewandert. Die meisten von ihnen hatten davor schon Wanderungserfahrung, trotzdem war das Risiko dieser Entscheidung kaum abzusehen. Fast alle ließen sich zumindest anfänglich in St. Louis am Mississippi nieder. Hier hatte ein Gaschurner bereits in den 1830er Jahren ein Baugeschäft gegründet, in dem die Neuankömmlinge Arbeit fanden.
Die Ausstellung bietet beispielhafte Einblicke in amerikanische Lebensläufe von Montafoner Auswanderern: Glück und Unglück, Aufstieg und Absturz oder einfach ein mehr oder weniger ordentliches Auskommen kennzeichnen die Biografien. Etliche haben die Chancen der Neuen Welt zupackend angenommen, andere hatten Anpassungsschwierigkeiten und Heimweh und wieder andere sind im Meer der namenlosen Einwanderer untergegangen. Von all dem erzählen diese Ausstellung und der Begleitband.
18-20 Uhr: Kinderprogramm mit Klaus Bertle (Münzen prägen)
20 Uhr: „Unser tägliches Brot…“ – Aspekte zur Migration im Vorarlberger Oberland – Vortrag mit Mag. Dieter Petras
Viele unserer Vorfahren suchten ihr Glück in der Fremde. Armut und Verzweiflung, Hoffnung und Wagemut, Behördenwillkür, Abenteuerlust oder einfach Hunger. Mannigfaltige Gründe standen am Beginn jeder Reise in eine – hoffentlich – bessere Zukunft. Umgekehrt suchten aber auch viele Menschen ihr Glück bei uns. Migrationen und Migrantenschicksale im 19. Jahrhundert sind das Thema dieses Vortrags.
Museumsführungen nach Bedarf (18-0 Uhr)
TIPP_Bewirtung
Bergbaumuseum Silbertal
Sonderausstellung: „Silberer und Walliser“
Aus Anlass der 700-Jahrfeier „Walser in Vorarlberg“ gestaltet jede der Vorarlberger Walsergemeinden Veranstaltungen, in denen dieses Thema gewürdigt wird. Gegen Ende der Veranstaltungsreihe folgte Silbertal mit der Ausstellung „Silberer und Walliser“. In den hohen Lagen des „Tales an der Litz“ erschlossen Walser Kolonisten neben und zwischen den bereits ansässigen Bauern und Bergleuten Siedlungsland. Schon im Jahre 1332 konnten sie gemeinsam mit den anderen Bewohnern eine eigene Kapelle, „St. Nikolaus im Silberberg“, einweihen lassen. Wenige Jahre später erfolgte auch der Kapellenbau am Kristberg.
19:30 Uhr: „Die Walser – Historiographische Identitäten“ – Vortrag mit Dr. Mathias Moosbrugger
In diesem Vortrag werden wichtige Stationen in der historischen Auseinandersetzung mit den Walsern in Vorarlberg nachverfolgt und so Prozesse der Entwicklung des bis heute faszinierenden Walserbildes rekonstruiert.
Museumsführungen nach Bedarf (18-0 Uhr)
TIPP_Bewirtung
Foto: Wandbild
Wintersportausstellung „Einst und Jetzt“
Im alten Gemeindeamt in Tschagguns befindet sich im dritten Obergeschoss eine Dauerausstellung zur Entwicklung des Montafoner Wintersports. Die von Helmut Marent (Obmann des SC Montafon) über Jahrzehnte gesammelten Ausstellungsobjekte zeigen die rasche Entwicklung des Wintersports von den Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Zudem werden die erfolgreichsten Rennläufer/innen des Tales vorgestellt.
19 Uhr: Hofrat Arnold Durig – Ein Leben im Dienste der Gesundheit der Menschen – Der Vortrag von Mag. Andreas Brugger wird mit Dokumenten und Objekten aus der Sammlung des Montafon Archivs und der Montafoner Museen veranschaulicht.
20:30 Uhr: „Gesundes Tschagguns – Eine Projektpräsentation“ – 2014 wird in Tschagguns ein Projekt gestartet, bei dem die Gesundheit der Menschen im Ort im Mittelpunkt stehen wird. Die Projektorganisatoren geben einen Einblick in das vielseitige Projekt, das von Vorträgen bis zu Kochkursen reichen wird.
Führungen durch die Ausstellung nach Bedarf (18 – 0 Uhr)
TIPP: Bewirtung
MAP Kellergalerie
Sonderausstellung: EMIL GEHRER (1913 – 1992) – Skulpturen und Zeichnungen
Nach naturalistisch – realistischen Anfängen gelang Emil Gehrer Anfang der 60er Jahre der Durchbruch zur Abstraktion. Die Reduzierung der Form auf das Einfache, das Wesentliche, zeichnet dabei seine Arbeiten aus. Zum 100. Geburtstag des bedeutenden Vorarlberger Bildhauers zeigt die MAP Kellergalerie Skulpturen und Graphiken aus öffentlichen und privaten Sammlungen.
Kunstforum Montafon
Sonderausstellung: Werkschau
Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer aus der Region zeigen, was man im Kunstforum alles Erlernen kann: ob Aquarell oder Acryl, Zeichnung oder Öl: vom Kindermalkurs über Portrait bis zum kombinierten Mal- und Wanderkurs werden Beispiele aus dem Seminargeschehen präsentiert.
Von 18 bis 20 Uhr gibt es außerdem eine kreative Kinderwerkstatt: Malen, Zeichnen und Experimentieren unter fachkundiger Anleitung.
Um 21 Uhr findet eine Führung mit dem künstlerischen Leiter Roland Haas statt.
Ausschließlich während gibt es einen Kunstgenuss der besonderen Art am Bahnhof Schruns zu erleben: Im Rahmen des „Kunstzuges“ zur langen Nacht, der auch in Schruns Halt macht, zeigt Ines Agostinelli ihre neueste Videoarbeit „Untrained Traveller“ auf zwei großen Wandprojektionen: verdichtete Bilder zweier Projektionen wecken eine Vielzahl von Assoziationen zu den Vergnügen der Touristen und den Wandlungen der Reisenden. In Haupt- und Nebenwegen ergründet die Vorarlberger Künstlerin Aufbruch und Forschergeist, neue Erfahrungen und alte Sehnsüchte, Heimweh und Rückkehr, Fremdsein und Heimat.
Die musikalische Live-Performance dazu liefert Christian Stroppa am Saxophon: eine spontan interpretierte und bewegte Show, von Chillout Sound (Cafe del Mare) bis zu Dancefloor Jazz (Parov Stellar) mit dem Montafoner Vollblut-Musiker. Diese Veranstaltung, die durch die Unterstützung der Montafonerbahn AG ermöglicht wird, bildet den Abschluss des regionalen Themenschwerpunkts „Migration“.
Detailliertes Programm in der Broschüre „ORF Lange  Nacht der Museen 2013“ oder auf www.montafoner-museen.at
Eintritt: EUR 6,- Regionalticket, für Kinder bis 12 Jahre frei

22. September 2013

septimo 2013 - Woche 4

Montag, 23.9., 19:30 Uhr, Pfarrkirche St. Laurentius
Klang Kunst Turm_Laurentius. Bludenz
mit Dr. Andreas Rudigier
Die Kirche St. Laurentius in Bludenz ist nicht nur „Wahrzeichen“ der Stadt Bludenz, sondern nimmt aufgrund ihrer dominanten Lage über der Bezirksstadt und ihres hohen Alters auch eine führende Rolle in der Kirchen- und Kunstgeschichte des südlichen Vorarlbergs ein. Das bevorstehende 500-Jahr-Jubiläum 2014 bezieht sich übrigens auf den Neubau in spätmittelalterlicher Zeit, der infolge eines Stadtbrandes notwendig geworden war. Und die Kunstgeschichte hat sowohl in spätmittelalterlicher als auch barocker Zeit und vor allem auch noch im 19. Jahrhundert wichtige Zeugnisse (über)regionalen Kunstschaffens hinterlassen.
Im Rahmen der Ausstellung „Sein & Mein. Ein Land als akustische Passage“, die im Juni 2013 im vorarlberg museum in Bregenz eröffnet werden konnte, wurde auch der Klang Kunst Turm St. Laurentius der Öffentlichkeit präsentiert. Der Bludenzer Klangkünstler gammon setzt sich hierbei in gekonnt meditativer Weise mit dem Kirchturm St. Laurentius und seinen Glocken auseinander. Das Projekt mit seinem Fokus auf das Innenleben des barocken Kirchturms und der Konzentration auf den Hörsinn setzt einen spannenden Kontrapunkt zum Panoramaraum im vorarlberg museum, der das Sehen in den Vordergrund stellt und sich dabei ganz auf das „Außen“, den Blick ins Land und über die Grenzen hinaus, bezieht.
Eintritt frei
in Kooperation mit dem vorarlberg museum und Bludenz Kultur

Dienstag, 24.9., 19 Uhr, Museum Frühmesshaus Bartholomäberg
Ausstellungseröffnung „Archäologie im Gebirge und älteste Besiedlungsgeschichte des Montafons“
In der neu konzipierten Sonderausstellung im Frühmesshaus in Bartholomäberg, einem von vier Zweigmuseen der Montafoner Museen, wird ab September 2013 die älteste Besiedlungs- und Bergbaugeschichte dieser einzigartigen inneralpinen Siedlungslandschaft des Montafons zwischen Lorüns und Gargellen bis hinauf in das Silvretta-Massiv präsentiert.
Interdisziplinäre archäologische Forschungen haben am Bartholomäberg ergeben, dass die Besiedlung vor über 3500 Jahren einsetzte und seit den jüngeren Metallzeiten im Zusammenhang mit dem ältesten Bergbau in der Region und weit darüber hinaus steht. Der Besucher erhält Einblicke in die archäologischen und naturwissenschaftlichen Quellen, die uns heute Geschichte lebendig „erzählen“ lassen. Die Schau wird durch zahlreiche Exponate aus den archäologischen Ausgrabungen und durch Einzelfunde aus dem Gebirge ergänzt.
Eintritt frei

Mittwoch, 25.9., 15 Uhr
Lebensraum Auwald
Auwälder sind mittlerweile die wohl am stärksten bedrohten Lebensräume der Vorarlberger Tallagen.
Eine Nachmittagsexkursion führt uns durch Teile der Montafoner Ill-Auen bei Schruns und Tschagguns, die nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für Naherholung suchende Menschen einen hohen Wert haben.
Referent: Rochus Schertler, BH Bludenz und Naturschutzbund Vorarlberg
Wir bitten um Anmeldung unter: daniela.kennerknecht@inatura.at oder 0676 833064723
Treffpunkt: Bahnhof Tschagguns
Dauer: 2,5 – 3 h
Eintritt frei
in Kooperation mit der inatura Dornbirn 
Donnerstag, 26.9., 20 Uhr, Kunstforum Montafon
VOM WEGGEHEN, WIEDERKOMMEN UND BLEIBEN
ein musikalischer Rundgang mit Martin Rüdisser, Hubert Sander und special guests
Das Miteinander von Musikern aus unterschiedlichen Musikkulturen ist eine Momentaufnahme, improvisierter Kontakt von Stammeln bis Spielfluss, ein Gang durch die vokalen und instrumentalen Landschaften, die sich entwickeln, der Dialog als wesentlichster Anspruch.
Martin Rüdisser, piano, akkordeon
Hubert Sander, Congas, Bongos, Djembe, Dharabukka, Didgeridoo, Kalimba, Hang, Berimbau, Ballophon, Maultrommeln...
Tipp: Sommerausstellung 2013 „Vom Weggehen und (nicht) Wiederkommen“ mit Edgar Honetschläger, Mathias Kessler, Anastasia Khoroshilova, Katrin Plavcak, Anton Petz, Iv Toshain, Hannes Zebedin im Kunstforum Montafon (15. Juni bis 3. August 2013)
Eintritt frei
in Kooperation mit dem Kunstforum Montafon

Freitag, 27.9., 19:30, MAP Kellergalerie
Ausstellungseröffnung EMIL GEHRER (1913-1992)
Nach naturalistisch-realistischen Anfängen gelang Emil Gehrer Anfang der 60er Jahre der Durchbruch zur Abstraktion. Die Reduzierung der Form auf das Einfache, das Wesentliche, zeichnet dabei seine Arbeiten aus.
Zum 100. Geburtstag des bedeutenden Vorarlberger Bildhauers zeigt die MAP Kellergalerie Skulpturen und Graphiken aus öffentlichen und privaten Sammlungen. 
MAP Kellergalerie - Öffnungszeiten:
27.09. – 09.11.2013, MI, SA, SO jeweils von 17:00 bis 19:00 Uhr
Eintritt frei

Samstag, 28.9.
Aktionstag auf dem Maisäß Manuaf/Tschagguns
Erhaltung der einzigartigen Maisäßkulturlandschaft
Der gesellschaftliche Wandel der letzen 50 Jahre hat speziell an der Maisäßkulturlandschaft seine Spuren hinterlassen. Aufgelassene Gebäude und zugewachsene Weideflächen zeugen vielerorts von dieser Entwicklung. Auf den Maisäßen des Montafons sind die Bauern und Bäuerinnen mittlerweile in der Minderheit und die Gebäude haben oft ihre ursprünglich landwirtschaftliche Funktion verloren.
Die Erhaltung der einzigartigen Maisßkulturlandschaft ist sehr arbeitsintensiv und liegt heute vielfach in den Händen von einigen wenigen Personen. Um mehr über die Bedeutung der Maisäßlandschaften, ihre Eigenheiten und v.a. ihre Erhaltung zu erfahren, laden wir alle Interessierten herzlich ein zu einem
Unter fachkundiger Anleitung werden ökologisch wertvolle Weideflächen gepflegt, historische Wegeanlagen instand gehalten und Trockensteinmauern saniert. Begleitend werden Experten und Expertinnen über die Entwicklung der Maisäßlandschaften und ihre ökologische und architektonische Qualität berichten.
Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Die gemeinschaftliche Pflege der Landschaft steht im Vordergrund und bietet für die einen die Möglichkeit alte Kindheitserinnerungen aufzufrischen und für anderen "im tun" etwas über die Pflege und Erhaltung der Maisäßlandschaft zu erlernen.
Treffpunkt: Gemeindeamt Tschagguns
Wettertelefon: +43 650 830 4662
Dauer: 9-17 Uhr
Gutes Schuhwerk, Arbeitskleidung, Motivation
Für Verpflegung ist gesorgt!

Sonntag, 29.9., 10 Uhr
Faszination Gargellental, Exkursion mit Friedrich Juen
Vom Treffpunkt Bushaltestelle Suggadin/Galgenul (Beginn der Ersatzstraße Rüti) geht es über die alte Gargellnerstraße bis zur Rütikapelle und weiter über die einst ganzjährig bewohnte Parzelle Rüti. An sehr schönen Trockensteinmauern entlang begegnen uns alte Objekte aus Holz, an denen man sehen kann, wie wichtig der Wald war, um überhaupt hier siedeln zu können. Man wird staunen, wie viele Details beim genauen Betrachten zum Vorschein kommen. Dann geht’s weiter zum Zuggawaldhus, wo einer der schönsten Bergahorne im Gargellental steht. Wenn es die Witterung zulässt, geht es über Aussergampabing und Neuberg zurück zum Ausgangspunkt. Auf diesem Weg besuchen wir ein längst abgegangenes Anwesen, das vom Wald zurück erobert wurde.Wir bitten um Anmeldung unter: daniela.kennerknecht@inatura.at oder 0676 833064723
Treffpunkt: Bushaltestelle Suggadin/Galgenul (Beginn der Ersatzstraße Rüti)
Dauer: 2,5 – 3 h
Eintritt frei
in Kooperation mit der inatura Dornbirn