25. September 2009

Lange Nacht der Museen 2009

LANGE NACHT DER MUSEEN - Montafoner Museen in Schruns, Bartholomäberg, Silbertal und Gaschurn, Wintersportausstellung Tschagguns, Kunstforum Schruns

Samstag, 3. Oktober 2009, 18-1 Uhr

Am Samstag, den 3. Oktober 2009, findet die diesjährige „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich statt. Bereits zum zehnten Mal initiiert der ORF die Kulturveranstaltung – ein Rekord von 650 Museen und Galerien sind heuer daran beteiligt und öffnen ihre Türen für kulturinteressierte Nachtschwärmer von 18 bis 1 Uhr Früh. Neben abwechslungsreichen Ausstellungen werden viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten. Besucher können aus dem reichen Angebot ihre persönlichen Highlights wählen und alle teilnehmenden Häuser und Veranstaltungen mit nur einem Ticket besuchen. Neben kleinen, kuriosen und großen, renommierten Kulturinstitutionen nehmen heuer wieder viele neue Locations teil, die darauf warten, von den „Langen Nacht“ Besuchern entdeckt zu werden. Das Ticket ist bereits Mitte August unter tickets.ORF.at erhältlich. Tickets und Booklets erhalten Besucher bei allen teilnehmenden Häusern im Vorverkauf sowie am Tag der Veranstaltung am „Treffpunkt Museum“, der in jeder Landeshauptstadt eingerichtet wird. Die Tickets kosten regulär 13 € und ermäßigt 11 € (für Schülerinnen/Schüler, Studentinnen/Studenten, Seniorinnen/Senioren, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder). Regionale Tickets kosten 6 € und berechtigen zum Eintritt der regionalen Museen wie etwa im Montafon. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren. Alle Infos unter: langenacht.ORF.at

Nachts im Museumsbus!! Lassen Sie sich von uns in alle Montafoner Museen führen!!

Wir bieten am 3. Oktober die Gelegenheit, mit einem Bus alle Montafoner Museen, die Wintersportsammlung und das Kunstforum zu besuchen. Sollten Sie Interesse haben, bitten wir Sie um Anmeldung im Heimatmuseum (bis 30. September). Wir starten um 18 Uhr im Heimatmuseum in Schruns und machen dann eine Rundreise, die Tschagguns, Gaschurn, Silbertal und Bartholomäberg umfasst, und die um zirka 23 Uhr wieder in Schruns endet. Als Mitglied kostet Sie der Abend nur 25 Euro, und Essen und Trinken sind inbegriffen.

Lange Nacht der Museen – Bartholomäberg

Das alte Frühmesshaus erinnert dem Namen nach an die früher bedeutenden „Hilfspfarrer, die nicht nur die Frühmesse zu lesen hatten, und ist seit 2009 das vierte Museum im Montafon und das 50. in Vorarlberg. Es steht am wohl wichtigsten Standort, den die Kulturgeschichte des Landes zu bieten. Hier, an der Wiege des Montafons und auch Vorarlbergs hat vor Jahrtausenden die Besiedlungsgeschichte begonnen, hier ist der Ursprung des Montafons auch dem Namen nach zu suchen und hier hat der interessierte Gast den besten Überblick! Das Haus entwickelt sich langsam, das heißt Jahr für Jahr wird es in seinem Erscheinungsbild gewinnen und alle Besucher/innen haben die Möglichkeit, aktiv daran teilzuhaben.

Spontan, überraschend und anregend verläuft der lange Abend im Frühmesshaus Bartholomäberg, und er bietet eine lockere Abfolge unkonventioneller Akzente. Diese sind musikalischer, literarischer und kulinarischer Natur. Den ganzen Abend hindurch ist mit dem unerwarteten Auftauchen von Bartholomäberger Jugendlichen und deren kurzen musikalischen Einlagen zu rechnen. Irgendwann im Verlauf des langen Abends sollte ein literarisch tätiger Montafoner mit Hang zur heiteren Poesie auftauchen und Kostproben seiner launigen Sprachkunst vortragen. Kellerführungen (mit Taschenlampe) zu den Kostproben vom Sura Kees und Moscht sind ebenso und durchgehend möglich wie Kurzführungen durchs Frühmesshaus. Und nicht zuletzt versteht sich dieses Programm als Einladung an alle Besucher, sich ebenfalls aktiv einzuschalten: Musikalisch, literarisch, kulinarisch.

Lange Nacht der Museen – Gaschurn

Auch das Gaschurner Museum ist in einem lange leerstehenden Frühmesshaus untergebracht. 17 Jahre lang diente es der darstellung der Tourismusgeschichte, seit 2009 ist das Haus im Umbruch begriffen. Künftig wird der alpine Aspekt eine entscheidende Rolle spielen. Gaschurn kann, wie der bekannte Frühmesser und Bewohner des Hauses, der Alpinpionier und Musiker Franz Josef Battlogg (1836-1900) einmal gesagt hat, als die Vorhalle zur großen Gebirgswelt bezeichnet werden. Diesem Umstand wird das Museum in den nächsten Jahren Rechnung tragen.

Die Ausstellung über den Frühmesser, Alpinpionier und Chorleiter Franz Josef Battlogg steht im Mittelpunkt der Langen Nacht. Sie haben aber auch die Möglichkeit, in der gemütlichen Museumsstube der Erzählungen von Zeitzeugen und den Klängen der Zither zu folgen. Unser Museumsteam in Gaschurn um Marlies Kuster und Judith Biermeier bemüht sich um Ihr leibliches Wohl. Ja und dann ist da noch Erika Dich, eine ausgewiesene Kennerin der Montafonertracht, die ihr Wissen an diesem Abend mit Ihnen teilen will. Zeitzeugen, Montafonertracht und Zither gibt es so zwischen 20 und 22 Uhr, Museumsführungen mit Gerd Spratler sind den ganzen Abend möglich, Informationen zu den Projekten der Montafoner Museen ebenfalls.

Lange Nacht der Museen – Schruns

Das Hauptmuseum am Schrunser Kirchplatz ist in einem historischen Gebäude untergebracht, das neuesten Forschungen zu Folge schon im 16. Jahrhundert stand und in der Folge immer mehr ausgebaut wurde, so dass den Gast heute ein verwinkeltes, verwirrendes und dafür um so spannenderes Raumprogramm erwartet. Spezielle Montafoner „Ikonen“, wie der Montafonertisch, die Montafonertracht, die Auswanderer sind ebenso zu sehen, wie aktuelle Themen, die in Sonderausstellungen integriert sind.

· Kinderprogramm mit Klaus Bertle (18-20 Uhr)

· Indischer Abend: Filmvorführung „Jodeln in Indien“ (eine Produktion mit Ulrich Gabriel!) mit kulinarischen Spezialitäten aus Indien (eine Veranstaltung von illlitz)

· Führungen durch das Museum sind den ganzen Abend möglich

Lange Nacht der Museen – Silbertal

Das Montafon ist die einzige Vorarlberger Region, in welcher auf eine große Tradition des Bergbaus zurückgeblickt werden kann. Wie jüngste Forschungen belegen wollen, dürfte der Bergbau bereits vor 3500 Jahren eine Rolle gespielt haben, als die Menschen an den sonnigen Hängen des Bartholomäbergs siedelten. Im Mittelalter waren es dann vor allem berühmte Familien aus Schwaz in Tirol, einem der größten Bergbauzentren Europas, die ihre Fühler ins Montafon ausstreckten. Der Name „Silbertal“ zeugt ebenso von der reichen Bergbauvergangenheit wie die spätmittelalterliche Kirche St. Agatha am Kristberg, die Schaustollen am Bartholomäberg oder die Pingenfelder am Kristbergsattel. Das Museum in Silbertal wiederum fasst die wichtigsten Ergebnisse der Geschichte zusammen und zeigt Kleinode der Bergbauvergangenheit des Montafons.

Das Silbertal präsentiert in der Langen Nacht „Kuhgespräche“, die ab etwa 20 Uhr anfangen werden. Machen Sie sich auf eine gespannte Reise in die Vergangenheit und hören Sie, was über Kühe alles so gesprochen werden kann und am besten, reden Sie mit! Und dann haben wir traditionell Luise Jenny, die eine umfangreiche Sammlung an alten Silbertaler Bildern besitzt und wieder eine Auswahl im Museum zeigt. Schauen Sie sich diese Bilder an und wir garantieren Ihnen, dass Erinnerungen an alte Zeiten (waren sie immer gut?) wach werden. Hans Netzer und Erich Fritz stehen für Informationen zum Museum, zum Bergbau und anderen Projekten des Silbertals zur Verfügung.

Lange Nacht der Museen – Tschagguns

Im alten Gemeindeamt befindet sich im dritten Obergeschoss eine Dauerausstellung zur Entwicklung des Montafoner Wintersports. Die Ausstellungsobjekte wurden von Helmut Marent (Obmann des SC Montafon) über Jahrzehnte gesammelt und spiegeln die rasante Entwicklung des Wintersports im Montafon wieder. Dabei werden nicht nur Wintersportgeräte und Bilddokumente zu ausgetragenen Bewerben aus vergangener Zeit gezeigt, sondern auch die erfolgreichsten Rennläufer des Tales präsentiert. Ein aktueller Ausstellungsschwerpunkt ist heuer das 60-jährige Bestandsjubiläum des SC Montafon.

  • Alte Tschaggunser Namen im Blickpunkt (19 Uhr)
  • Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Guntram Plangg, dem Experten im Bereich der Flurnamenforschung.
  • 60 Jahre Skiclub Montafon – Wissenswertes und Anekdoten aus einer bewegten Vergangenheit, Vortrag des Historikers Mag. Andreas Brugger (21 Uhr)
  • Filmvorführung: Skilauf im Schatten von Dschingis Khan (22 Uhr)
  • Führungen durch die Ausstellung, Videovorführungen und musikalische Untermalung (18-1 Uhr)
  • Bewirtung durch den Wintersportverein Tschagguns.

Lange Nacht der Museen – Kunstforum (Schruns)

Das 1996 gegründete Kunstforum Montafon (KFM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den künstlerisch-kreativen Ansprüchen von Einheimischen und Gästen, sowohl in aktiven (Seminare, Workshops) als auch in passiven Bereichen (Ausstellungen, Kunstvermittlung) zu entsprechen. Kurs- und Ausstellungsort ist die ehemalige Lodenfabrik in Schruns, wo bestens adaptierte Räume ganzjährig zu Verfügung stehen. Das engagierte Ausstellungsprogramm zeigt vorwiegend zeitgenössische österreichische Positionen der bildenden Kunst. So ist das KFM bereits zu einer renommierten Begegnungsstätte für die Kunst geworden.

21-23 Uhr: Sax on water: Ein Solo Saxophonkonzert der besonderen Art gibt der junge Musiker Christian Stroppa, der mit der Gruppe „refresh“ bereits musikalisch überzeugen konnte. Der talentierte Saxophonist wird direkt über dem Litz-Bach vor dem Kunstforum aufspielen.

22. September 2009

Orgelkonzert

Samstag, 26. September 2009, 20 Uhr

Bartholomäberg, Pfarrkirche

Orgelkonzert zum 200. Todestag des Orgelbauers Johann Michael Grass (mit Prof. Bruno Oberhammer)

Der aus Bürserberg stammende Orgelbauer Johann Michael Grass (geb. 1746) hat im Jahre 1792 eine Orgel in die Pfarrkirche Bartholomäberg eingebaut, welche heute zu den großartigsten Denkmalorgeln Österreichs zählt – und wohl auch über die Landesgrenzen hinaus! Als „Hoforgelbauer" der Benediktinerabtei St. Gallen hat Johann Michael Grass viel in der Schweiz gearbeitet; die einzige erhaltene Grass-Orgel steht aber in der Pfarrkirche Bartholomäberg! Im Jahre 1809 ist Johann Michael Grass im schweizerischen Lommis verstorben. Im Jahre 1861 hat der Tiroler Orgelbauer Alois Schönach (1811-1899) die Bartholomäberger Orgel noch erweitert und ihr das heutzutage vielgerühmte Profil gegeben.

An diesem Abend findet im Gedenken an den bedeutenden Vorarlberger Orgelbauer Johann Michael Grass und den 90 Jahre später verstorbenen Orgelbauer Alois Schönach ein Orgelkonzert in der Pfarrkirche Bartholomäberg statt. Der international renommierte Orgelvirtuose Bruno Oberhammer wird mit Kompositionen verschiedener Meister und mit eigenen Improvisationen die Klangvielfalt der Grass-Orgel demonstrieren.

Anreise mit dem Bus Schruns ab 18.35 Uhr, Ankunft in Bartholomäberg um 18.48 Uhr; Rückreise mit dem Bus nicht möglich (aber melden sich im Heimatmuseum für eine private Rückkehrmöglichkeit nach Schruns an!)



Eugenie Goldstern

Freitag, 25. September 2009, 19.30 Uhr

Silbertal, Vereinshaus

Eugenie Goldstern: Lesung und Gesprächsabend

Dieser Abend schlägt eine inhaltliche Brücke zwischen der Silbertaler Ausstellung „Kind und Kuh“ und dem Besuch von Goldstern-Nachkommen. Eugenie Goldstern hat ein reiches Erbe hinterlassen. Ihre Forschungstätigkeit im hochalpinen Raum Europas und ihre volkskundliche Sammlung sind Ergebnis eines außerordentlichen Forschungsethos, gepaart mit Humanismus und Hingabe. Ausgewählte Texte von und über Eugenie Goldstern legen einen Leitfaden durch den Abend. Ergänzt werden diese Lesungspassagen durch erklärende Informationen zu Eugenie Goldsterns Wirken. Besonderes Interesse gilt der Anwesenheit von drei Nachkommen Eugenie Goldsterns an diesem Abend. Deren Aussagen und Kommentare werden den Menschen und das tragische Schicksal Eugenie Goldstern aus einem sehr persönlichen Blickwinkel beleuchten.

Textrezitation Brigitte Walk, Schauspielerin; Moderation Jutta Berger, Journalistin

Anreise mit dem Bus Schruns ab 18.35 Uhr, Ankunft in Silbertal um 18.47 Uhr; Rückreise mit dem Bus nicht möglich (aber melden sich im Heimatmuseum für eine private Rückkehrmöglichkeit nach Schruns an!)

Zwischen Edelweiß und Hakenkreuz

Mittwoch, 23. September 2009, 19.35 Uhr

Rathaus Bludenz (Stadtvertretungssaal)

Zwischen Edelweiß und Hakenkreuz. Alpinismus und Nationalsozialismus im Montafon
(Vortrag von MMag. Michael Kasper)

Am 1. April 1938 berichtete der Obmann des Bezirkes Montafon der Alpenvereinssektion Vorarlberg, zu Beginn der 56. Jahreshauptversammlung in Schruns den etwa 35 Besuchern: „Viel ist nicht zu melden, da durch die glückliche Heimkehr der Ostmark in das großdeutsche Vaterland wichtigere u. dringendere Arbeiten in den Vordergrund getreten sind.“ Wie kann diese Aussage eines führenden Funktionärs des Alpenvereins, die wenige Tage nach der Machtübernahme durch das nationalsozialistische Regime und kurz vor der sogenannten „Volksabstimmung“ vom 10. April getätigt worden war, in Bezug auf die ideologische Ausrichtung des damaligen Alpinismus beziehungsweise der diesen ausübenden Bergsteigerinnen und Bergsteiger historisch eingeordnet werden?

Im Vortrag soll am Beispiel des Montafons das Zusammenwirken von Bergsport und Nationalsozialismus näher beleuchtet werden, denn die gesellschaftliche und politische Dimension des Alpinismus auf regionaler Ebene wurde bisher kaum näher untersucht, obwohl es bekanntermaßen zahlreiche ideologische Gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Alpinismus gab. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen der Alpenvereinsbezirk Montafon mit der übergeordneten Sektion Vorarlberg sowie die verschiedenen regionalen Wintersportvereine und Skiclubs mit ihren jeweiligen Mitgliedern und Funktionären.

In Kooperation mit dem Geschichtsverein Region Bludenz

Anreise mit der Bahn Schruns ab 19.03 Uhr, Ankunft in Bludenz um 19.27 Uhr; Rückreise Bludenz 21.37 Uhr

7. September 2009

Trockensteinmauerkurs September 2009

Trockensteinmauern - bauen, sanieren und verstehen
(Kurs 24.-26. September 2009)

Zwischen 4. und 6. Mai nahmen 22 Interessierte, Mitarbeiter von Gemeindebauhöfen und Wegewarte an einem Kurs zur Vermittlung der Grundfertigkeiten für die Errichtung und Sanierung von Trockensteinmauern teil. Die Leitung hatte Martin Lutz aus Belp in der Schweiz inne, drei Kurslehrer von der Weinbauschule in Krems unterstützten ihn dabei. Bernhard Maier, Thomas Lerch und Friedrich Juen standen vor Ort für organisatorische Fragen und als Vertreter des Standes Montafon, der Montafoner Museen und der Gemeinde St. Gallenkirch zur Verfügung. Die ganze Veranstaltung war eingebettet in das Kursangebot des ländlichen Fortbildungsinstitutes LFI Vorarlberg (Andrea Blum). Das große Interesse an der Veranstaltung führt übrigens dazu, dass zwischen 24. und 26. September ein zweiter Kurs angeboten wird (Anmeldung erbeten im Ländlichen Fortbildungsinstitut Vorarlberg unter der Mailadresse lfi@lk-vbg.at oder der Telefonnummer 05574/400-191; Anmeldungsschluss ist der 15. September).

Termin: 24.9.-26.9.2009, jeweils von 9 bis 17 Uhr
Ort: ViaValtellina, St. Gallenkirch
Referent: Martin Lutz sowie Kurslehrer der Weinbauschule Krems
Beitrag: 125 Eeuro
Veranstalter: LFI in Kooperation mit Gemeinde St. Gallenkirch, Montafoner Museen