28. Februar 2012

„Maria Rast“ steht zum Verkauf

Bericht auf vorarlberg.orf.at:

"Das Montafon könnte in naher Zukunft ein weiteres großes Hotel beziehungsweise ein Sanatorium oder eine Spezialklinik in historischen Gemäuern erhalten. Denn die Großliegenschaft „Maria Rast“ in Schruns, im Volksmund lange Zeit auch als „Schlössle“ bezeichnet, steht zum Verkauf. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Immobilie wurde im Jahr 1885 von einem Dominikanerinnen-Orden aus der Schweiz gekauft und dient heute der Caritas als Sozialzentrum.

Mehr als eine Million Euro Kaufpreis

"Die Dominikanerinnen haben sich jetzt dazu entschlossen, „Maria Rast" wieder zu verkaufen“, erklärte Markus Maier, Prokurist der mit dem Verkauf beauftragten Hypo Immobilien & Leasing GmbH, gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com. Die Preisvorstellungen der Dominikanerinnen bewegen sich in einer Größenordnung von mehr als einer Million Euro.
Das historische Gebäude auf einer Anhöhe in der Nähe des Ortszentrums von Schruns verfügt über eine Nutzfläche von 3.400 Quadratmetern und über ein dazugehörendes Grundstück mit mehr als 13.600 Quadratmeter. „Maria Rast“ wurde schon früher als Genesungs- oder Altersheim beziehungsweise als Krankenhaus genutzt. Deshalb werde die Hypo Immobilien & Leasing GmbH versuchen, das Objekt an jemanden zu verkaufen, der eine dementsprechende Nutzung umsetzen wolle, bestätigt Maier.

Gesundheitseinrichtung begrüßen

Der Schrunser Bürgermeister Karl Hueber (Schrunser Volkspartei und Parteifreie) erklärte diesbezüglich auf Anfrage, dass die Gemeinde eine Nutzung von „Maria Rast“ als Hotel oder Sanatorium oder auch als Spezialklinik sehr begrüßen würde. „Wir können hier die uns mögliche Unterstützung etwa hinsichtlich Baunutzungszahlen oder Widmungen bieten“, so Hueber. Ein Teil des zum Verkauf stehenden Grundstückes verfügt bereits jetzt über eine Widmung als „FS Tourismusbetrieb“.

Zu wenig gewerbliche Hotelbetten im Montafon

Schruns und auch das Montafon würden bekanntlich über zu wenig gewerbliche Hotelbetten verfügen, so der Schrunser Bürgermeister. 70 Prozent der angebotenen Gästebetten in Schruns seien bei Privatzimmervermietern oder in Ferienwohnungen situiert. Dieses Missverhältnis gelte es zu ändern.
Aber etwa auch ein Sanatorium bringe interessante Ganzjahresarbeitsplätze mit einer entsprechenden Umwegrentabilität mit sich, sagte Hueber. Da das Montafon hinsichtlich Rehabilitation und Gesundheit schon einige Angebote habe, könne man sich durch ein weiteres Objekt einen entsprechenden Ruf bei den Gästen machen."

2. Februar 2012

Kinderarztversorgung in ländlichen Raum?

"In Bludenz gibt es seit Februar eine neue Kinderarztpraxis. Die dort tätigen Ärzte wollen eng mit dem Krankenhaus zusammenarbeiten, weil dessen Kinderstation geschlossen werden soll. Das Montafon hat indes keinen eigenen Kinderarzt mehr.

Die neue Kinderarztpraxis im ehemaligen Rettungsheim beim Bludenzer Landeskrankenhaus geht mit 1. Februar offiziell in Betrieb. Lothar Bereuter und sein Kollege Bernhard Jochum werden die Praxis samt tagesklinischem Angebot an Werktagen von 8.00 bis 17.00 Uhr offen haben.
Jochum und Bereuter kennen sich seit Jahren. Beide waren lange als Oberärzte an Spitälern tätig, zuletzt hatten sie eigene Praxen - Jochum in Lustenau und Bereuter in Schruns.

Wahrnehmung zusätzliche Aufgaben

Anreiz für die beiden Pädiater, die Gemeinschaftspraxis beim Bludenzer Krankenhaus zu übernehmen, waren einerseits der kollegiale Austausch und die gegenseitige Vertretung, aber auch die Zusatzaufgaben, sagt Lothar Bereuter: „Ein wichtiger Punkt war für mich auch die Möglichkeit einer tagesklinischen Betreuung, weil ich immer wieder das Problem gehabt habe, dass ich kranke Kinder ins Spital schicken habe müssen - für eine Behandlung, die einfach in der Ordination aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen nicht möglich ist“.

Wichtiges Behandlungsfeld: Darminfektionen

Zwei zusätzliche Räume in der Ordination bieten künftig Platz für längere Behandlungen, sagt Bernhard Jochum: „Das ganze ist Neuland, wir müssen uns das erarbeiten. Aber ein wichtiges Krankheitsbild, das wir hier behandeln können, sind sicher die Magen-Darminfektionen mit Brechdurchfall.“ Des weiteren könnte die Betreuung von Erkrankungen der Atemwegsinfekte, die unter Umständen mit Inhalationen behandelt werden müssen, ein wichtiges Aufgabenfeld sein, so Bernhard Jochum.

Schließung der Kinderabteilung im Krankenhaus

Am Krankenhaus Bludenz wird die Kinderabteilung demnächst geschlossen. Die Auslastung ist zu gering - zudem geht der langjährige Primar Raimund Reindl in Pension. Einige seiner Aufgaben werden künftig die beiden Kinderärzte übernehmen, sagt Bereuter: „Während unserer Ordinationszeiten sind wir über eine Notfallnummer auch mit dem Spital verbunden. Und wenn sich im Kreißsaal Probleme abzeichnen beim Kind, dann werden wir ‚notfallmäßig‘ gerufen und sind in kürzester Zeit vor Ort.“

„Neue Praxis hat Vor- und Nachteile“

Dennoch wird es den beiden Niedergelassenen nicht möglich sein, die gesamte bisherige Arbeit von Primar Reindl zu ersetzen, sagt Jochum: „Die neue Lösung hat Vor- und Nachteile. Am Tage ist sicher eine gute, möglicherweise bessere Abdeckung durch eine leistungsfähige Ordination, die mit zwei Kinderärzten besetzt ist, vorhanden. In der Nacht kann dann im Krankenhaus Bludenz keine kinderärztliche Versorgung mehr angeboten werden, das ist sicherlich ein Nachteil im Vergleich zu früher. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten - ein wichtiger Weg wird das Aufsuchen der Kinderambulanz bzw. der Kinderabteilung am LKH Feldkirch sein.“

Sprechstunde in Schruns einmal pro Woche

Die Versorgung des Montafons, das j mit dem Umzug von Bereuter nach Bludenz keinen eigenen Kinderarzt mehr hat - sehen die beiden Pädiater nicht gefährdet.
In Gesprächen habe sich gezeigt, dass vielen Eltern längere Öffnungszeiten wichtiger seien als ein kurzer Anfahrtsweg. Jeden Donnerstagnachmittag wird es zudem eine Sprechstunde in Schruns geben. Am erstem Februar werden die beiden Ärzte in Bludenz ihre Arbeit aufnehmen."

(Quelle: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2519293/)